Evidenzbasierte Pflege
Komplett und maßgeschneidert
Von A wie Agrarwissenschaften bis Z wie Zahnmedizin - das Studienangebot an der Uni Halle ist riesig. Mehr als 240 Studienangebote gibt es insgesamt und mehr als die Hälfte davon haben keinen NC, stehen also zur freien Einschreibung zur Verfügung!
Aber das ist längst nicht alles! Sehr viele der angebotenen Studienfächer lassen sich miteinander kombinieren. So kannst du genau das studieren, was dich interessiert – und dir dein Studium „auf den Leib schneidern“.
Unsere Angebote für diese Studienrichtung:
Evidenzbasierte PflegeBachelor-Studiengang
Allgemeine Informationen
Studienabschluss | Bachelor of Science (B.Sc.) |
---|---|
Umfang | 240 LP |
Regelstudienzeit | 8 Semester |
Studienbeginn | nur Wintersemester |
Studienform | Direktstudium, Ausbildungsintegrierendes Studium, Vollzeitstudium |
Hauptunterrichtssprache | Deutsch |
Zulassungsbeschränkung | zulassungsbeschränkt (Uni-NC) |
NC-Grenzwert | alle Bewerber zugelassen |
Studieren ohne Hochschulreife | nein |
Fachspezifische Zulassungsvoraussetzungen | nein |
Fakultät | Medizinische Fakultät |
Institut | Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften |
Akkreditierung | akkreditiert |
Charakteristik und Ziele
Der Bachelor-Studiengang Evidenzbasierte Pflege 240 LP vereint Hochschulstudium und Berufsabschluss als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann auf akademischem Niveau in der Universitätsmedizin Halle. Die Studierenden lernen das Analysieren von komplexen pflegerelevanten Gesundheitsproblemen. Sie unterstützen Patient*innen auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und können pflegerische und heilkundliche Maßnahmen und Strategien ableiten. Das heißt, in den Bereichen Diabetes mellitus Typ 2 und chronische Wunden dürfen sie nach Abschluss bestimmte Tätigkeiten übernehmen, die bisher ausschließlich Ärzt*innen vorbehalten waren.
Die Studierenden schließen mit Beginn des Studiums einen Ausbildungsvertrag mit dem Universitätsklinikum Halle ab und erhalten für die Dauer des Studiums ein monatliches Ausbildungsentgelt. Die Höhe des Ausbildungsentgelts richtet sich nach einem Haustarifvertrag, wobei die monatliche Brutto-Vergütung an den Vergütungen in Einrichtungen des öffentlichen Dienstes angelehnt ist: ca. 1.340€ im 1. Studienjahr, ca. 1.400€ im 2. Studienjahr und ca. 1.500€ im 3. und 4. Studienjahr. Zudem besteht ein Anspruch auf 30 Tage Urlaub pro Jahr.
Besonderheiten des Studienganges
Vermittelt werden unter anderem folgende Kenntnisse und Kompetenzen:
- wissenschaftlich fundiertes Verstehen eines Falles und daran angepasstes professionelles Handeln
- bedarfsgerechtes Gestalten von pflegerischen Maßnahmen im stationären und im ambulanten Bereich
- Literaturrecherche und Bewertung wissenschaftlicher Publikationen zu pflegerelevanten Assessments und Interventionen sowie Einschätzung der Studienlage hinsichtlich Glaubwürdigkeit, Aussagekraft und Anwendbarkeit
- Anleitung von kranken oder hilfsbedürftigen Menschen für die Bewältigung ihres Alltages unter Berücksichtigung ihrer gesundheitsbezogenen Selbstbestimmung
- Kommunikations- und Interaktionsfähigkeiten im Bereich der Beratung, Anleitung und Schulung sowie in der Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation von Patienten und Patientinnen und ihren Angehörigen
- Kompetenzen zur interdisziplinären Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen des Gesundheits- und Sozialsystems sowie zum Schnittstellenmanagement und zur sektorenübergreifenden Steuerung der Versorgung
- Formulieren von pflegerelevanten Problemstellungen und darauf aufbauend Entwickeln von wissenschaftlich begründeten Lösungsansätzen, die im Team, vor einem Fachpublikum oder für Laien verständlich präsentiert und diskutiert werden
- kritisch-analytische Auseinandersetzung mit sozial-, gesundheits- und pflegewissenschaftlichen Theorien
- Reflexion von gesetzlichen Grundlagen, ethischen Prinzipien und pflegerisch-therapeutischen Methoden
- Befähigung zum Masterstudium und daran anschließender Promotion
Berufsperspektiven
Der Studiengang qualifiziert für weiterführende Studien, insbesondere für einen Master-Studiengang in Gesundheits- und Pflegewissenschaften, sowie für folgende Berufsfelder:
- selbständige Pflege und Gesundheitsförderung von akut erkrankten und chronisch kranken Menschen
- fachliche und organisatorische Verantwortung für Pflege-Teams und Vorbereitung auf die Aufgabe als Pflege-Experte/-Expertin
- Weiterbildungstätigkeiten im Gesundheits- und Bildungssektor
- wissenschaftliche Forschungsassistenz und -mitarbeit
- Mitwirkung bei Sachverständigentätigkeiten
Im Studium werden auch theoretische und praxisbezogene berufspädagogische Inhalte vermittelt – sodass ein Teil der zusätzlichen Qualifikationserfordernisse für die spätere Betätigung als Praxisanleiter*in erworben wird.
Arbeitsfelder in der Evidenzbasierten Pflege (PDF)Berufsrollen in der Evidenzbasierten Pflege (PDF)
Akkreditierung
Der Bachelor-Studiengang Evidenzbasierte Pflege mit 240 LP ist akkreditiert. Weiterführende Informationen dazu finden Sie auf der Internetseite des Akkreditierungsrats.
Struktur des Studiums
Ausbildungsintegrierender Bachelor-Studiengang (240 LP)
- Module einschließlich Fachpraxis (160 LP)
- Allgemeine Schlüsselqualifikationen (ASQ) (10 LP)
- Abschlussmodul (Bachelorarbeit) (10 LP)
- Praktika (vgl. Kapitel unten)
Was sind Module? Was sind Leistungspunkte (LP)? Eine „erstsemestertaugliche“ Erläuterung zum Studienaufbau finden Studienanfänger*innen in unserem Welcome-Portal.
Studieninhalt
Die folgende Tabelle zeigt die Bestandteile des Studiums als Übersicht (alternativ: PDF). Die Semesterangaben sind hierbei unverbindliche Empfehlungen.
Darüber hinaus beschreibt das Modulhandbuch (aktuelle Fassung) Lehrinhalte, Lernziele, Umfang und Leistungen der Module detailliert. Rechtliche Basis dafür ist die Studien- und Prüfungsordnung.
Modulbezeichnung | LP | empf. Sem. |
---|---|---|
Medizinische Grundlagen I | 10 | 1. |
Grundlagen der Pflege I | 5 | 1. |
Wissenschaftliches Schreiben und Präsentieren (ASQ-Modul) | 5 | 1. |
Fachpraxis | 5 | 1. |
Pflegepraxis I | 5 | 1. |
Medizinische Grundlagen II | 5 | 2. |
Grundlagen der Pflege II | 5 | 2. |
Pflege im Kontext ärztlicher Diagnostik und Therapie | 5 | 2. |
Pflege und multiprofessionelles Team I | 5 | 2. |
Evidenzbasierte Pflege I | 5 | 2 |
Pflegepraxis II | 5 | 2. |
Pflege und multiprofessionelles Team II | 5 | 3. |
Methoden des Assessments und der Diagnostik | 5 | 3. |
Theoretische Grundlagen der Gesundheits- und Pflegewissenschaft | 5 | 3. |
Gesundheitsdidaktik (ASQ-Modul) | 5 | 3. |
Ethik und Geschichte | 5 | 3. |
Pflegepraxis III | 5 | 3. |
Komplexe Pflege und multiprofessionelles Team I | 10 | 4. |
Evidenzbasierte Praxis II | 5 | 4. |
Heilkundliche Tätigkeiten I | 10 | 4.u.5. |
Pädagogik und Entwicklungspsychologie | 5 | 4. |
Pflegepraxis IV | 5 | 4. |
Komplexe Pflege und multiprofessionelles Team II | 10 | 5. |
Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie | 5 | 5. |
Pflegepraxis V | 10 | 5. |
Komplexe Pflege und multiprofessionelles Team III | 5 | 6. |
Gesundheit und Gesundheitsförderung | 5 | 6. |
Zivil- und Sozialrecht | 5 | 6. |
Case Management | 5 | 6. |
Pflegepraxis VI | 10 | 6. |
Komplexe Pflege und multiprofessionelles Team IV | 5 | 7. |
Komplexe Pflege und multiprofessionelles Team V | 5 | 7. |
Komplexe Pflege und multiprofessionelles Team VI | 5 | 7. |
Heilkundliche Tätigkeiten II | 5 | 7. |
Pflegepraxis VII | 5 | 7. |
Abschlussmodul (Bachelorarbeit) | 10 | 7.u.8. |
Komplexe Pflege und multiprofessionelles Team VII | 5 | 8. |
Komplexe Pflege und multiprofessionelles Team VIII | 5 | 8. |
Pflegepraxis VIII | 15 | 8. |
An den Lehrveranstaltungen und Praxiseinsätzen ist regelmäßig und mit Erfolg teilzunehmen. Die regelmäßige Teilnahme ist gegeben, wenn die Studierenden insgesamt bei mindestens 85% der Lehrveranstaltungen und mindestens 90% der gesamten Praxiseinsätze anwesend waren. Näheres regelt die Studien- und Prüfungsordnung.
Studienabschluss
- Bachelor of Science (B.Sc.) und
- Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann
Praktika
Der berufspraktische Teil des Studiums besteht aus Praxiseinsätzen im Umfang von 2.300 Stunden, die in der Regel am Universitätsklinikum Halle (Saale) sowie in festgelegten externen Pflegeeinrichtungen absolviert werden.
Die Studierenden bearbeiten während ihrer Praxiseinsätze praxisbezogene Aufgaben, die den effektiven Transfer von theoretischen Kenntnissen und eingeübten Fertigkeiten in die klinische und außerklinische Tätigkeit begünstigen.
Im Rahmen der Praxiseinsätze sind ab dem 5. Semester Nachtdienste im Umfang von mindestens 80, höchstens 120 Stunden abzuleisten.
Praxiseinsätze sind Voraussetzung für die Zulassung zur staatlichen Prüfung der Berufsausbildung.
Zulassungsvoraussetzungen
Voraussetzung für die Zulassung ist eine anerkannte Hochschulzugangsberechtigung (in der Regel Abitur).
Bitte beachten Sie: Nicht für diesen Studiengang zugelassen werden kann, wer bereits eine dieser Ausbildungen entweder erfolgreich abgeschlossen oder endgültig nicht bestanden hat:
- Gesundheits- und Krankenpfleger*in
- Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*in
- Altenpfleger*in
- Pflegefachfrau/Pflegefachmann
Erfolgreiche Studienbewerber:innen wenden sich bitte im Anschluss an die Immatrikulation für den Abschluss des Ausbildungsvertrags an das Universitätsklinikum Halle (Saale). Dieser muss bis zum 30.09. eines Bewerbungsjahres ggü. dem Immatrikulationsamt nachgewiesen werden.
Bewerbung/Einschreibung
Der Bachelor-Studiengang Evidenzbasierte Pflege 240 LP ist zulassungsbeschränkt (mit NC).
Mit einer deutschen Hochschulzugangsberechtigung bewerben Sie sich bitte bis 15. Juli (Ausschlussfrist) zunächst über www.uni-halle.de/bewerben.
Nach der Online-Registrierung bekommen Sie Zugang zu einem persönlichen Account („Löwenportal“) und finden dort Ihren individuellen Antrag auf Zulassung, den Sie zusammen mit einer Kopie der Hochschulzugangsberechtigung und ggf. weiteren im Portal benannten Dokumenten fristgerecht einreichen müssen. Das heißt, auch die „Papierunterlagen“ müssen bis zum 15. Juli eingegangen sein!
- Wenn Ihre Hochschulzugangsberechtigung aus dem Ausland stammt, müssen Sie sich bis 15. Juli über uni-assist bewerben. > Informationen & Ablauf
- Sie beabsichtigen einen Hochschul-/Studiengangwechsel mit Start in einem höheren Fachsemester? > Informationen, Fristen, Ablauf
Erfolgreiche Studienbewerber:innen wenden sich bitte im Anschluss an die Immatrikulation für den Abschluss des Ausbildungsvertrags an das Universitätsklinikum Halle (Saale). Dieser muss bis zum 30.09. eines Bewerbungsjahres ggü. dem Immatrikulationsamt nachgewiesen werden.
Auswahlverfahren
Die Vergabe der Studienplätze erfolgt - nach Abzug von Studienplätzen in sogenannten Vorabquoten - wie folgt:
30 Prozent der Studienplätze an die Bewerber*innen mit den besten Abiturdurchschnittsnoten (Abiturbestenquote),
10 Prozent nach der Anzahl der Halbjahre nach Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung abzüglich der Studienzeiten an deutschen Hochschulen (Wartezeitquote),
60 Prozent im Rahmen des Auswahlverfahrens der Hochschule (AdH):
- In dieser Quote wird neben der Abiturdurchschnittsnote ein weiteres notenunabhängiges Kriterium ins Verfahren einbezogen.
- Dabei werden maximal 80 Punkte für die Abiturdurchschnittsnote vergeben (1,0 = 80 Punkte; 1,1 = 76 Punkte; 1,2 = 72 Punkte; ... ; 3,0 und schlechter = 0 Punkte). Für den Nachweis des studiengangsbezogenen Auswahlkriteriums gibt es weitere 20 Punkte. Als Summe können also 100 Punkte erreicht werden. Die Rangfolge der Bewerber wird nach der erreichten Gesamtpunktzahl ermittelt.
- In Evidenzbasierte Pflege 240 LP wird berücksichtigt: Vorpraktikum (mindestens 4 Wochen) in einem dieser Bereiche: Stationäre Akutpflege (z. B. Krankenhaus) | Stationäre Langzeitpflege (z. B. Pflegeheim) | Ambulante Pflege
Wichtig zu wissen! Das studiengangsbezogene Auswahlkriterium verbessert Ihre Chancen auf Zulassung, ist aber keine Zulassungsvoraussetzung!
Bisher einmalig an einer deutschen Universitätsmedizin!
Der Studiengang Evidenzbasierte Pflege 120 LP ist der erste vom Bundesgesundheitsministerium zugelassene Modellstudiengang seiner Art. Die Studierenden lernen teilweise mit Kommiliton*innen anderer Studiengänge zusammen (Humanmedizin; Hebammenwissenschaft). Die Inhalte des Studiums und der Berufsausbildung sind eng verzahnt. Neben pflegerischen und organisatorischen Aufgaben werden Absolvent*innen der Evidenzbasierten Pflege auch dazu ausgebildet, definierte heilkundliche Tätigkeiten zu übernehmen.