Real-Life-Germanistik
Der Studiengang Mediengermanistik ist einzigartig in Deutschland. Er bietet zum einen eine umfassende germanistische Ausbildung mit einem systematischen Fokus auf dem Aspekt der Medialität und gleichzeitig deren erste Erprobung in Form von Praxiserfahrungen. Auf diese Weise wird schon Ihr Masterstudium zu einem Brückenschlag ins spätere Berufsleben.
Die Mediengermanistik beleuchtet den Zusammenhang von Sprache, Literatur und Medialität in seinem ganzen Spektrum – vom alltäglichen Face-to-Face-Gespräch über die verschiedenen Formen schriftlich-literarischer Gattungen und journalistischer Kommunikationsformen bis hin zu Kunstformen wie Film und Theater oder der Kommunikation in digitalen Medien wie WhatsApp oder Twitter.
Daten zum Studiengang
- Abschluss: Master of Arts (M. A.)
- Regelstudienzeit: 4 Semester
- Studienbeginn: Winter-/Sommersemester
- Unterrichtssprache: Deutsch
- Studienort: Magdeburg
- Zulassungsfrei: ja
Studienziele
Es handelt sich um einen germanistischen Studiengang mit Studienanteilen der fachsystematisch obligatorischen Gebiete Germanistische Linguistik, Ältere deutsche Literatur und Neuere deutsche Literatur. Der Fokus aller Studieninhalte liegt dabei auf dem Aspekt der Medialität. Der Studiengang bietet zunächst natürlich die fachliche Ausbildung, die die Studierenden in die Lage versetzt, auch über den Masterabschluss hinaus wissenschaftlich in der Germanistik und angrenzenden Fachgebieten zu arbeiten und sich weiter zu qualifizieren (z. B. Promotion). Das Besondere dieses Studiengangs ist allerdings das Praxismodul, das bereits eine Brücke in das Berufsleben innerhalb oder außerhalb der Universität schlagen kann. Es hat zum Ziel, dass die Studierenden wissenschaftliche Inhalte ihres Interesses mit entsprechenden praktischen Anwendungserfahrungen innerhalb oder außerhalb der Universität verknüpfen. Zu diesem Zweck schließen die Studierenden mit einem Dozierenden ein ganz individuelles Learning Agreement, das konkrete Leistungsvereinbarungen zu einem Projekt und einer wissenschaftlichen Arbeit umfasst. Im gesamten Studium legen wir Wert auf eine intensive Betreuung unserer Studierenden!
Schwerpunkte im Studium
- Medialität und Materialität von Sprache und Literatur,
- Geschichte der Medien und digitale Öffentlichkeiten,
- der Zusammenhang von Sprache und Gesellschaft,
- Theorien und Methoden der Analyse literarischer und nicht-literarischer Texte,
- eigene Projektgestaltung
Studieninhalte
Die Mediengermanistik besteht aus den drei Fachgebieten „Neuere Deutsche Literatur“, „Germanistische Linguistik“ und „Ältere deutsche Literatur“. Ein wichtiges Arbeitsgebiet der Neueren Deutschen Literatur in Magdeburg ist das breite Spektrum der Kulturthemenforschung, das sich in Forschung und Lehre niederschlägt und in Kooperationen mit anderen Instituten der Otto-von-Guericke-Universität betrieben wird. Als besonderer Schwerpunkt des Master-Studiums kommt die (Inter-)Medialitätsforschung hinzu. Sie fragt nach den Wechselwirkungen der Literatur mit audiovisuellen und elektronischen Medien, behandelt die Geschichte der Printmedien und reflektiert nicht zuletzt die Literatur selbst als Medium.
Die Germanistische Linguistik in Magdeburg legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Angewandte Linguistik. Von politischer Kommunikation über Sportsprache und Sprachkritik bis hin zur Kommunikation in digitalen Öffentlichkeiten können alle Kommunikationsbereiche und Ausdrucksformen zu sprachwissenschaftlichen Gegenständen werden. Insbesondere stehen Medienlinguistik, Polito- und Diskurslinguistik sowie Niederdeutsch im Vordergrund von Forschung und Lehre.
Die Ältere Deutsche Literatur in Magdeburg hat einen Schwerpunkt in der Mediävistik und beschäftigt sich mit allen älteren Sprachstufen des Deutschen und ihren literarischen Erzeugnissen. Dabei stehen Fragen der Historische Distanz, erzähltheoretische, überlieferungsgeschichtliche und kulturwissenschaftliche Fragestellungen im Vordergrund. Auch dabei werden mediengeschichtliche Aspekte und historische Pragmatiken der Kommunikation fokussiert.
Zum Studienverlauf
Das Studium der Mediengermanistik besteht aus vier Phasen:
In der Basisphase (A) erwerben die Studierenden vertiefte Kenntnisse der Aspekte Medien und Medialität in den drei Fachgebieten Ältere Literatur, Neuere Literatur und Linguistik.
In der darauffolgenden Profilierungsphase (B) wählen sie aus den beiden Wahlpflichtmodulen „Medien und Mensch“ und „Medien und Material“ je nach persönlicher Interessenlage ein Modul aus und vertiefen in Lehrveranstaltungen mit starkem Anwendungsbezug spezifische mediengermanistische Kenntnisse.
In einem Profilierungsmodul haben die Studierenden die Möglichkeit, sich vertieft mit bestimmten Aspekten zu befassen, die sie besonders interessieren.
In der Transferphase (C) haben die Studierenden die Möglichkeit, in von ihnen selbst gewählten Berufsfeldern Praxiserfahrungen zu sammeln und diese in Form wissenschaftlicher Analysen zu reflektieren. Dazu schließen sie individuelle „Learning Agreements“ mit den Dozent:innen ab. Damit stehen hier die eigenen Lerninteressen im Mittelpunkt. (Der Studiengang bietet an dieser Stelle Raum für Lernprozesse, die die universitäre Lehre allein nicht leisten könnte.)
Das Transfermodul bietet die Gelegenheit, das erworbene Wissen in einem beruflichen Anwendungsfeld eigener Wahl zu erproben und die Studieninhalte in ihrer Praxisrelevanz zu reflektieren. Sie werden dabei individuell und fachlich bezogen betreut. Möglich wäre z. B. ein Praktikum mit wissenschaftlicher Fragestellung oder die Einbringen in aktuelle Forschungsprojekte. Dabei bieten sich für die Studierenden besondere Chancen und Gelegenheiten durch unser ständig wachsendes Netz an Kooperationspartner:innen (zu denen verschiedene Medien- und Kultureinrichtungen in Magdeburg und Umgebung gehören, z. B. MDR, Theater Magdeburg, Literaturhaus, Mitteldeutsche Zeitung, etc.).
Was macht man denn mit Germanistik?
Der Studiengang bietet viel Freiraum, eigene Interessen einzubringen und das eigene Studienprogramm auf diese abzustimmen. Auf diese Weise bereitet er optimal den Weg zum Einstieg in das ganze Spektrum typischer Berufsfelder für Germanist:innen mit Bezug zu medialen Aspekten, zu denen unter anderem die folgenden gehören:
- Verlagswesen
- Printmedien
- Rundfunk und Fernsehen
- Online-Redaktionen
- Social Media-Redaktionen und -Agenturen
- Unternehmenskommunikation
- Politische Kommunikation
- Werbewirtschaft
- Theater und Kultureinrichtungen
- Literaturhäuser und -museen
- Archive
- Wissenschaft