Krisenmanager sind gefragt:
Bei einem Anschlag oder Chemieunfall müssen sie die Übersicht bewahren und Einsätze leiten. In den letzten Jahren wuchs durch die Gefahren des Terrorismus, hoher technischer Abhängigkeiten und zunehmender Naturkatastrophen das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung und in Unternehmen. Weltweit entwickelten sich Aktivitäten zur Abwehr solcher Bedrohungen, die auch vernetzte Logistikstrukturen immer stärker einbezogen. Auch die Hafenwirtschaft in Bremerhaven mit ihrem Containerterminal und einer von Logistik geprägten Infrastruktur sind von dieser Entwicklung betroffen: Unternehmen wie auch Behörden sehen die Notwendigkeit, bestehende Sicherheitssysteme zu Safety- & Security-Gesamtsystemen zusammenzufassen. Auf diesen Anforderungen basiert der innovative Studiengang ISSM. Studierende lernen hier, die Sicherheit einer Organisationseinheit gegen unabsichtliche und mutwillige Ereignisse von innen und außen zu schützen.
Zielsetzung & Besonderheiten
Rechtzeitig komplexe Zusammenhänge zu erfassen, ist eine wesentliche Aufgabe des betrieblichen Risikomanagements und eine Voraussetzung für adäquates Führungshandeln vor, während und nach einer Krise. Der Studiengang bildet Experten aus, die in der Lage sind, betriebliche Führungskräfte aller Ebenen umfassend zu beraten mit dem Ziel, Schäden und negative Auswirkungen im Unternehmen zu vermeiden. Wichtig ist, dass mögliche Gefährdungen bereits vorweggedacht werden und in präventive und reaktive Maßnahmen münden, denn es gilt der Grundsatz: Schäden vermeiden ist besser als Schäden bekämpfen. Merkmale des Studiengangs sind:
- 4-semestriges Vollzeitstudium mit Praxisphase (Abschluss: M.Sc.)
- Wissenschaftliche und anwendungsorientierte Ausbildung
- Einbeziehen von Ausbildungselementen aus verschiedenen Branchen
Die Studierenden qualifizieren sich durch das Masterstudium auch für Forschungstätigkeiten und ein mögliches Promotionsstudium.
Abschluss: M.Sc.
Zulassungssemester: Sommer- und Wintersemester
Studienaufbau
Der Masterstudiengang ist als konsekutiver Studiengang für Absolventinnen und Absolventen sechssemestriger Bachelorstudiengänge mit technischer und/oder betriebswirtschaftlicher Ausrichtung konzipiert. Das Studium umfasst fünf Kernmodule zur Thematik Safety und Security, die die ersten drei Semester abdecken und die Themen Gefahrenidentifizierung, Sicherheitsmanagement, Risikoanalyse und Krisenmanagement beinhalten. Die Anwendungsschwerpunkte liegen auf Logistik, Produktion und IT. Dazu kommen Pflichtmodule aus den Bereichen Gefährliche Güter, Rechtsgrundlagen, Führung in kritischen Situationen und Öffentlichkeitsarbeit/Risikokommunikation, sowie drei Wahlpflichtmodule. Das vierte Semester umfasst die mindestens achtwöchige Praxisphase und die Anfertigung der Masterarbeit. Eine besondere Möglichkeit besteht darin, sich durch eine Prüfung zur „Fachkraft für Arbeitssicherheit“ ausbilden zu lassen: Eine bei Arbeitgebern attraktive Zusatzqualifizierung.
Praxisbezug der Ausbildung
Die Wirkung präventiver und reaktiver Maßnahmen lässt sich nur in der Praxis bestimmen. Im Masterstudiengang ISSM wird die Nähe zur Praxis gewährleistet durch:
- Exkursionen zu regionalen Unternehmen
- Einbindung betrieblicher Experten in die Lehrveranstaltungen
- Stabsübungen in Zusammenarbeit mit Unternehmen und Behörden
- Lehreinheiten in praxisnah ausgerichteten Laboren
Dem Studiengang steht eine Lage- und Führungszentrum an der HS Bremerhaven zur Verfügung, in der sämtliche Fallstudien real trainiert werden. Das Institute for Safety and Security Studies (ISaSS) sorgt zudem für eine enge Verbindung zur aktuellen Forschung.
Zulassungsvoraussetzungen
Voraussetzung für die Zulassung zum Masterstudiengang ist ein erster berufsqualifizierender Hochschulabschluss (Diplom oder Bachelor einer Universität, Fachhochschule oder vergleichbaren Hochschule) aus einer technischen oder wirtschaftlich-technischen Fachrichtung. Der erworbene Abschluss muss mindestens mit der Note „gut“ bewertet sein und Studien- und Prüfungsleistungen im Umfang von mindestens 180 Punkten nach dem European Credit Transfer System (ECTS) umfassen. Eine qualifizierende, einschlägige Berufserfahrung kann auf die Zulassung zum Studium angerechnet werden. Darüber hinaus müssen gute Kenntnisse der englischen Sprache mindestens auf dem Niveau B2 (GER) nachgewiesen werden.
Einsatzfelder
Die Absolventinnen und Absolventen agieren auf mittlerem und höherem Managementniveau auf nationaler und internationaler Ebene und übernehmen Aufgaben des Risikomanagements und der Gefahrenabwehr. Sie konzipieren Sicherheitsmanagementsysteme, sorgen für eine nachhaltige Implementierung, beraten Führungskräfte und Organisationseinheiten in Fragen betrieblicher Sicherheit und unterstützen bei der Qualifikation interner Funktionsträger. Die Bewältigung dieser Aufgaben erfordert neben fachlicher und methodischer Kompetenz vor allem Kommunikationsgeschick und besondere Führungsfähigkeiten. Diese Fähigkeiten werden branchenübergreifend gefordert. Arbeitgeber finden sich daher in allen Branchen der Industrie, im Handel und in der Unternehmensberatung. Aber auch öffentliche Arbeitgeber greifen auf die besonderen Kompetenzen der Absolventinnen und Absolventen zurück.
Kontakte zur Wirtschaft
Das Masterstudium ISSM ist durch einen engen Dialog mit der Wirtschaft sowie Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) geprägt. Die Einbindung betrieblicher und behördlicher Experten in die Veranstaltungen gehört ebenso dazu wie die Bearbeitung betrieblicher Aufgabenstellungen durch die Studierenden. Das Institute for Safety and Security Studies bearbeitet gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft, Forschung und Behörden aktuelle Forschungs- und Entwicklungsaufgaben, in die Studierende eingebunden werden können. Im letzten Semester des Studiums stellt die Praxisphase, die in die Masterarbeit münden kann, eine wichtige Möglichkeit für die Studierenden dar, Kontakte zum zukünftigen Arbeitsmarkt zu knüpfen. Der Studiengang ISSM arbeitet unter anderem mit namenhaften nationalen Unternehmen zusammen.
Bewerbung
Um sich für den Masterstudiengang ISSM zu bewerben, muss das entsprechende Bewerbungsformular – vollständig ausgefüllt – rechtzeitig zum Ende der Bewerbungsfrist dem Immatrikulationsamt der Hochschule vorgelegt oder per Post zugesandt werden. Das Formular ist bei der Studienberatung oder auf der Internetseite der Hochschule Bremerhaven erhältlich. Bewerbungstermine und weitere Fristen sind auf der Internetseite der Hochschule zu finden oder können bei der Studienberatung erfragt werden. Interessierte aus dem Ausland sollten – neben der Bewerbung an die Hochschule – rechtzeitig die weiteren Einreisebestimmungen beachten. Hier gibt die Deutsche Botschaft in den jeweiligen Ländern nähere Auskünfte (www.auswaertiges-amt.de).