Gestaltung von Produktionsprozessen und Produkten, die der Gesundheit der Menschen dienen, u.a. die Entwicklung von Bioreaktoren, neuer Medikamente sowie Design neuartiger Analysetechniken
Das Bachelorstudium des Life Science Engineering vermittelt den Studierenden zunächst die wesentlichen Grundlagen aus den klassischen Bereichen der Ingenieur- und Naturwissenschaften. Dazu gehören u.a. Chemie, Biologie, Mathematik, Physik, Konstruktionslehre und Thermofluiddynamik der Biotechnologie. Ab dem 2. Semester beginnt die Einführung und die Spezialisierung in Richtung (medizinischer) Biotechnologie. Die Vorlesungsreihe Biotechnologie 1 – 4 begleitet Studierende bis zum Ende des Bachelorstudiums. Parallel zu dem biotechnologischen Stream werden die wichtigsten Inhalte der klassischen Verfahrenstechnik vermittelt. In dem auf dem Bachelor aufbauenden Masterstudium lassen sich Teilbereiche des Life Science Engineering, wie z. B. Bioverfahrens- und Bioreaktionstechnik sowie Immun- und Infektionsbiologie weiter vertiefen. Durch viele Wahlbereiche ist eine individuelle Ausrichtung möglich. Zur Wahl stehen Module aus einem breiten Angebot aktueller, forschungsorientierter Themen, wie Immunbiotechnologie, Pharmazeutische Technologie, Bioprozessautomation, Biophysik/Biomechanik, Biokompatible Werkstoffe, Umweltbioverfahrenstechnik, Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz im Ingenieurwesen, Selbstorganisationsprozesse und viele andere. Im Rahmen der Wahlmodule können z.B. Sprachen oder Module aus dem Bereich des BWL belegt werden.
Fachgebiet
Life Science Engineering (LSE) bezeichnet ein Fachgebiet, das an der Schnittstelle zwischen Ingenieurwissenschaften und Lebenswissenschaften (Life Sciences) steht. Die sich daraus ergebenden Anwendungen dienen dem Schutz der Gesundheit des Menschen (z.B. (Medizinische) Biotechnologie) und ihrer Umwelt. Aufgrund gegenwärtiger und zukünftig zu erwartender gesellschaftlicher Entwicklungen in den jeweiligen Einzelbereichen gewinnt auch das fachgebietsübergreifende Life Science Engineering zunehmend an Bedeutung.
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Möglichkeiten
Die Aufgabenbereiche der Life Sciences ergeben sich somit aus sehr unterschiedlichen Zielrichtungen. Dazu gehören die Entwicklung funktionaler Lebensmittel, neuer Medikamente und Herstellungsverfahren und (kleiner) medizinischer Geräte. Nicht zu unterschätzen ist der Bereich Umweltschutz, der u. a. die Reinhaltung von Luft und Gewässern oder das Design neuartiger Analysetechniken beinhaltet. Zusammengefasst ergibt sich damit als Gegenstand von Life Science Engineering die Gestaltung von Produktionsprozessen und von Produkten, die der Gesundheit des Menschen dienen.
Abschluss: Bachelor of Science (B.Sc.)
Studiendauer: 6 Semester
Studienort: Erlangen
NC-Fach /Vorpraktikum: nein / nicht erforderlich
Sprache: Deutsch
Abschluss: Master of Science (M.Sc.)
Studiendauer: 4 Semester
Studienort: Erlangen
Sprache: Deutsch und Englisch
Duales Studium in Erlangen
An der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ist seit dem Wintersemester 2010/2011 eine Kombination aus Studium und einer Ausbildung in einem Betrieb aus der Region möglich. 130 Studiengänge können mit 200 Berufen kombiniert werden. Dies gilt auch für alle Ingenieur-/Informatikstudiengänge. Weitere Informationen >
IHK und FAU Kooperation für flächendeckendes Duales Bachelorverbundstudium >
Über Life Science Engineering
Das Fach Life Science Engineering vermittelt solide Grundlagen der Ingenieurswissenschaften, insbesondere der Verfahrenstechnik, mit einer Ausrichtung auf die Anwendung in den Life Sciences. Diese Grundlagen werden ergänzt durch Erweiterungen und Spezialisierungen in Richtung Biotechnologie und Verfahrenstechnik, mit Aspekten der Bioprozesstechnik, der Immun- und Infektionsbiologie, der Bioinformatik oder Betriebswirtschaft (nach Wahl der Studierenden).
Zwar ergeben sich nach dem Studium aufgrund der Schwerpunkte in der Ausbildung damit in erster Linie Perspektiven in der Qualitätssicherung und der Entwicklung von Produkten und Produktionsverfahren aus den genannten Bereichen. Dies allein bietet jedoch schon eine Vielzahl von beruflichen Möglichkeiten. Aufgrund der breiten, aber dennoch fundierten, Ausbildung in den Grundlagen des Ingenieurwesens lässt sich das erworbene Wissen auch auf andere Anwendungsbereiche übertragen.
Nur als Beispiele seien hier genannt die Entwicklung neuer Lebensmittel und der entsprechenden Herstellungsverfahren, die Auslegung von Brauereianlagen, die Optimierung der Essigsäure-Fermentation in modernen Bioreaktoren, die automatisierte Synthese von Genen und der Aufbau ganzer Genbibliotheken sowie die Realisierung biotechnologischer Produktionsprozesse bei gleichzeitig hoher Effizienz und Stabilität. In vielen Beispielen stellt die Notwendigkeit, gleichzeitig physikalische, technische und biochemische Bedingungen berücksichtigen zu müssen, eine spannende Herausforderung für einen Ingenieur dar.
Bachelor of Science, Stand 04/15 (ID 19080)
1. Semester
- Allgemeine und Anorganische Chemie (7,5 CP)
- Computeranwendungen in der Verfahrenstechnik (7,5 CP)
- Einführung in die Pharmazeutische Technologie (2,5 CP)
- Einführung in die Thermofluiddynamik (5 CP)
- Experimentalphysik (7,5 CP)
- Mathematik D1 (7,5 CP)
2. Semester
- Einführung in die Biotechnologie (2,5 CP)
- Kurs Technisches Zeichnen (2,5 CP)
- Mathematik D2 (7,5 CP)
- Messtechnik und Instrumentelle Analytik (7,5 CP)
- Physikalische Chemie (10 CP)
3. Semester
- Biochemie 1 und 2 (5 CP)
- Mathematik D3 (7,5 CP)
- Mikrobiologie (2,5 CP)
- Organische Chemie, Grundlagen (7,5 CP)
- Statik und Festigkeitslehre (7,5 CP)
4. Semester
- Chemische Thermodynamik (5 CP)
- Chemische und Biologische Prozeßtechnik mit Projektkurs (5 CP)
- Grenzflächen in der Verfahrenstechnik (2,5 CP)
- Konstruktionslehre (5 CP)
- Mikrobiologische Übungen (2,5 CP)
- Wärme- und Stoffübertragung für CBI, LSE und CEN (2,5 CP)
- Zellkulturtechnik (2,5 CP)
5. Semester
- Bioprozessautomation (5 CP)
- Bioseparation (5 CP)
- Biothermofluiddynamik (5 CP)
- Genetic Engineering (5 CP)
- Mechanische Verfahrenstechnik (5 CP)
- Medizinische Biotechnologie (5 CP)
- Organ-Funktion & Organ-Technik (5 CP)
6. Semester
- Bioreaktions- und Bioverfahrenstechnik (5 CP)
- Einführung in die Arzneiformenlehre (5 CP)
- Prozessmaschinen und Apparatetechnik (5 CP)
weitere Module
- Bachelorarbeit (15 CP)
- Biopharmazie (5 CP)