Schnittstelle zwischen operativem Management und der Rechtsabteilung
Wirtschaftsjuristen besitzen eine Doppelqualifikation und sind damit in der Lage rechtliche sowie kaufmännische Fragestellungen zu analysieren und lösungsorientierte Entscheidungen auch unter rechtlichen Rahmenbedingungen zu treffen. Absolventen und Absolventinnen besetzen Schnittstellen zwischen reinen juristischen und reinen betriebswirtschaftlichen Aufgabengebieten, die jeweils ein fundiertes Fachwissen an juristischen und betriebswirtschaftlichen Vorgängen erfordern, und nehmen in Unternehmen somit eine wichtige Schlüsselposition ein. Ihnen obliegt die selbstständige Bearbeitung anspruchsvoller Rechtsfragen aus den verschiedensten Fachgebieten. Sie sind eingebunden in betriebswirtschaftliche und strategische Entscheidungen und beeinflussen damit die Unternehmensentwicklung maßgeblich.
Teilzeitmöglichkeit
Das Studium wird auf regulär 12 Semester unterteilt (siehe Studienverlaufsplan-TZ) wobei in jedem Semester ca. 15 ECTS erlangt werden und durchschnittlich drei Module erbracht werden müssen. Diese Studienform ermöglicht es Studentinnen und Studenten einen Abschluss in Regelstudienzeit zu erreichen, wenn ein Vollzeitstudium nicht abgeschlossen werden kann. Die Teilzeitvariante richtet sich in erster Linie an Studieninteressierte mit Betreuungsaufgaben (Kinder oder Familienangehörige), an Studieninteressierte, die sich ein Vollzeitstudium ohne parallele Arbeitstätigkeit nicht leisten können, aber auch an Quereinsteiger, die (nochmals) studieren wollen, ihre Arbeitsstelle aber nicht aufgeben können (z.B. Unterhalts-verpflichtungen) oder wollen sowie an Studierende mit Behinderung.
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Studienaufbau
Das Studium ist insgesamt in sechs Semester aufgebaut. In jedem Semester werden durchschnittlich 30 ECTS erlangt. Ein ECTS entspricht einer Arbeitsbelastung von 30 Stunden, so dass in einem Semester (6 Monate) insgesamt durchschnittlich 900 Stunden anfallen. Diese 900 Stunden unterteilen sich in die Präsenzzeit – die sich aus den SWS (Semesterwochenstunden) ergeben – sowie der Eigenstudienzeit. Bitte beachten Sie hierzu die Modulbeschreibungen, die für jedes Modul die Präsenz- und Eigenstudienzeit ausweisen.
- 1. Semester: Grundlagenstudium – rechtliche und wirtschaftliche Module sowie Englisch und die Übung für Mathematik und Statistik
- 2. Semester: Grundlagenstudium – rechtliche und wirtschaftliche Module. Vorbereitung auf die Vertiefungsrichtungen
- 3. Semester: Grundlagen- und Vertiefungsstudium – Wahl der Vertiefungsrichtung
- 4. Semester: Praxissemester – Praxisphase von 20 Wochen in einem Unternehmen oder einer Institution nach freier Wahl – gerne auch im Ausland
- 5. Semester: Vertiefungsstudium – Pflichtmodule sowie Wahlmodule
- 6. Semester: Vertiefungsstudium – Wahlmodule, Softskillmodul sowie Abschlussarbeit
Abschluss: Bachelor of Laws (180 Credits)
Unsere Studienschwerpunkte
Unsere Studierenden haben die Wahl zwischen vier unterschiedlichen Vertiefungsrichtungen – die eine berufs-/branchenbezogene Schwerpunksetzung ermöglicht:
1. Compliance
Die Vertiefungsrichtung Compliance wird mit dieser Reakkreditierung neu eingefügt. Das Erfordernis einer internen Regulierung von Prozessen innerhalb sowie außerhalb des Unternehmens wächst zunehmend. Das finanzielle Risiko teilt sich in direkte Schadensersatzansprüche Dritter, den Vertrauensverlust von Anlagern und Darlehensgebern sowie den Imageschaden. Mit der Schwerpunktsetzung soll den Studenten dieser Arbeitsmarkt eröffnet werden.
2. Human Capital
Die Absolventen sind klassischerweise für Personalberatungen und -dienstleister, Personalabteilungen sowie Gewerkschaften oder Kanzleien mit arbeitsrechtlichem Schwerpunkt ausgebildet.
3. E-Commerce
Mit dieser Vertiefungsrichtung soll den Absolventen der Eintritt in den IT-Recht und Datenschutzrecht Markt eröffnet werden. Die Studenten haben weiterhin auch die Möglichkeit ins Marketing einzusteigen, allerdings mit dem Fokus auf Datenverarbeitung und Big Data Management.
4. Tax, Legal & Financial Services
Diese Vertiefungsrichtung qualifiziert die Absolventen zur Arbeit in Steuerberatungen, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, dem Unternehmenscontrolling, der Unternehmensfinanzierung sowie dem Rechnungswesen und der Es werden steuerrechtliche Module sowie Module aus dem Unternehmenscontrolling und der Unternehmensbewertung angeboten.
Berufschancen
Durch ihre interdisziplinäre Ausbildung sind Wirtschaftsjuristen vielfältig einsetzbar. Ob kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Konzerne, der öffentliche Dienst oder Non-Profit-Organisationen – rechtliche sowie betriebswirtschaftliche Fragestellungen sind immer zu klären. Zu den typischen Berufsfeldern gehören insbesondere Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, Steuerberatungsgesellschaften, Banken und Versicherungen sowie Unternehmensberatungen (Übernahme qualifizierter Fachaufgaben insbesondere in Rechts-, Steuer-, und Finanzabteilungen). Aber auch im Personalwesen, im E-Business, bei Insolvenzverwaltungen, im Presse- und Verlagswesen sowie in Großkanzleien und Rechtsabteilungen von Unternehmen, hier immer mehr im Bereich des Compliance Management, verschiedener Branchen werden Wirtschaftsjuristen verstärkt nachgefragt.