Raumplanung in Dortmund studieren: Zukunft gestalten auf allen Ebenen
Raumplanung begegnet uns überall: beim Einsteigen in die Stadtbahn, beim Aufschließen der Wohnungstür, beim Spaziergang durch den Park oder beim Blick auf das Bauschild für ein neues Gewerbegebiet. So vielfältig wie die Arbeitsfelder von Raumplaner:innen, so facettenreich ist das Studium an der Technischen Universität Dortmund. Das bezieht sich auf die interdisziplinäre Ausrichtung, die intensive Vermittlung von Teamarbeit-Skills und auf die räumlichen Ebenen, auf denen Planer:innen agieren - vom Wohnquartier über den Stadtteil, die Gesamtstadt, die Region, die Landes- und Bundesebene bis hin zur europäischen und globalen Ebene. Das Ziel? Eine nachhaltige und gerechte Entwicklung für die und mit den Menschen auf allen Ebenen zu gestalten und zu unterstützen.
Im Kern geht es darum, unterschiedliche Anforderungen, Probleme und Chancen im Raum zu analysieren, kreative Strategien und Konzepte zu entwickeln und deren Umsetzung zu begleiten – stets im Kontext aktueller Themen wie zum Beispiel Klimakrise, Wohnraummangel, Verkehrswende oder demografischer Wandel. Am Anfang stehen oft ganz konkrete Fragen: Wo sollen neue Wohngebiete und Gewerbeflächen entstehen – und wo nicht? Wie können Menschen vor Hitze in Städten geschützt werden? Wo sind Standorte für erneuerbare Energien wie Wind- oder Solarparks sinnvoll?
Die größte planungswissenschaftliche Fakultät Deutschlands an der TU Dortmund verfügt über ein besonders breites Angebot an Fachgebieten, Themen und Lehrveranstaltungen. Trotz der Größe der Fakultät ist das Studium aber alles andere als anonym, auch weil das Herzstück des Studiengangs, nämlich die verschiedenen Studienprojekte und Städtebaulichen Entwürfe über jeweils ein Jahr in festen kleinen Teams stattfinden. Hier wird das Konzept des Forschenden Lernens umgesetzt. Die Studierenden arbeiten gemeinsam an konkreten planerischen Aufgaben - interdisziplinär und wissenschaftlich fundiert, mit der Unterstützung durch die Lehrenden der Fakultät.
Der achtsemestrige Bachelor of Science Raumplanung bereitet die Studierenden nicht nur in Projekten und Entwürfen, sondern auch in Vorlesungen, Seminaren und Übungen umfassend auf die späteren beruflichen Tätigkeiten in Praxis und Wissenschaft vor. Neben fachlichen Grundlagen erwerben sie praktische Fähigkeiten (u.a. CAD, GIS), vertiefen sich in Themen wie z.B. Verkehr oder Landschaft und Umwelt, eignen sich Wissen über theoretische Hintergründe an und lernen Strategien zur Analyse und Lösung komplexer raum- bzw. planungsbezogener Probleme.
Zusammenfassung
Abschluss: Bachelor of Science (B.Sc.)
Fachbereich: Ingenieurwissenschaften
Regelstudienzeit: 8 Semester
Zulassungsbeschränkung: Zulassungsbeschränkung (NC) für das 1. Fachsemester NC-Tabelle
Studienbeginn: Wintersemester
Sprache: deutsch
Weitere Informationen: Modulhandbuch / Studienverlauf
Raumplanung ganzheitlich lernen: Fachwissen, Kreativität, Soft Skills
Um Handlungsstrategien zu entwickeln und umzusetzen, brauchen Raumplaner:innen Fachwissen, das in den 26 Modulen des Bachelor-Studiengangs vermittelt wird. Entscheidend ist zudem, die Situation vor Ort und die vorhandenen Probleme genau zu analysieren und kreative, durchdachte Ansatzpunkte zu finden. Das erfordert ein Interesse an vielfältigen Themen – von gestalterischen Fragen über Politik und Wirtschaft bis hin zu Umwelt, Recht und Gesellschaft – und die Fähigkeit, sich schnell in Neues einzuarbeiten.
Ebenso wichtig sind gute Kommunikationsfähigkeiten, um Ideen in die Umsetzung zu bringen. Denn Planung ist Teamarbeit und lebt vom Austausch unterschiedlicher Perspektiven – sei es mit Fachleuten, Politiker:innen, Bürger:innen, Unternehmen, Behörden oder Verbänden. Insbesondere in den Studienprojekten werden an der Dortmunder Fakultät diese und weitere Soft Skills vermittelt, etwa das Management komplexer Projekte, die Moderation von Diskussionsprozessen oder das konstruktive Lösen von Konflikten.
Vielfältige Karrierewege der Absolvent:innen
Die Dortmunder Absolvent:innen arbeiten auf allen Ebenen der räumlichen Planung und in vielfältigen planungsrelevanten Bereichen. Ihre Tätigkeitsfelder reichen vom Wohnumfeld über den Stadtteil, die Gesamtstadt und Region bis hin zur nationalen, europäischen und sogar globalen Ebene.
Arbeitgeber:innen sind zu etwa gleichen Teilen der öffentliche Dienst, z.B. Stadtverwaltung, Stadtplanung, Bezirksregierung und Universitäten, und die Privatwirtschaft, wie z.B. Planungsbüros, Wohnungsunternehmen oder Wirtschaftsberatungsunternehmen. Zudem finden Absolvent:innen Beschäftigung in öffentlichen Unternehmen, Vereinen, Verbänden und NGOs – oder sie machen sich selbstständig. Sie sind dabei auf der Sachbearbeitungsebene ebenso tätig wie in Leitungspositionen.
Die regelmäßig durchgeführten Absolvent:innen-Befragungen gewähren weitere Einblicke, wie der Berufseinstieg gelingt, wie sich die aktuelle Jobsituation darstellt und wie die Ehemaligen ihr Studium rückblickend bewerten.
Internationale Perspektiven und spannende Masterstudiengänge
Die Fakultät Raumplanung bietet vielfältige Möglichkeiten, sich mit Raumplanung in internationaler Perspektive auseinanderzusetzen. Regelmäßig werden Veranstaltungen und Studienprojekte zu internationalen Themen angeboten, beispielsweise über „Stadt und Infrastrukturen des 21. Jahrhunderts“ oder „Strategien für Bezahlbares Wohnen am Beispiel Helsinki“.
Über die Netzwerke der Fakultät besteht zudem die Möglichkeit, ein Auslandssemester zu absolvieren. Besonders gute Bedingungen bietet das EU-Austauschprogramm Erasmus: Hier hat die Fakultät mit ca. 40 Universitäten in Europa Kooperationsverträge für den Studierenden-Austausch abgeschlossen.
Im Anschluss an den Bachelorstudiengang bietet die Fakultät Raumplanung einen zweisemestrigen Masterstudiengang Raumplanung an. Das Studienangebot umfasst weiterhin den zweijährigen englischsprachigen Masterstudiengang "Spatial Planning for Regions in Growing Economies (SPRING)".
Bachelor of Science
Die zu absolvierenden Modulgruppen im Bachelor of Science sind:
Einführung in die Raumplanung (6 LP)
- Einführungswoche ins Studium
- Vorlesung „Was ist Raumplanung?“
- Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten
Projekte und Entwürfe (72 bis 80 LP)
- Anfänger:innen-Projekt im 1. Studienjahr
- Städtebaulicher Entwurf I & II im 2. Studienjahr
- Fortgeschrittenen-Projekt im 3. Studienjahr
- Städtebaulicher Entwurf III (Wahlpflicht)
Grundlagen der Raumplanung (21 LP)
- Raum, Recht und Verwaltung
- Gesellschaft
- Ökonomie
Arbeits- und Forschungsmethoden (22 bis 30 LP)
- Graphische Analyse- und Darstellungsmethoden
- Empirische Erhebungs- und Analysemethoden
- Übungsmodul (Wahlpflicht)
Integrierende Raumplanung (49 LP)
- Räumliche Gesamtplanung
- Stadtgestaltung und Denkmalpflege
- Bodenpolitik
- Allgemeine Planungstheorie
- Methoden, Verfahren und Instrumente
- Raumplanung International
- Theorie der Raumentwicklung
Sektoralplanungen (24 LP)
- Landschaft und Umwelt
- Umwelt und Energie
- Verkehr und Mobilität
- Wohn- und Gewerbeimmobilien
Individuelle Vertiefung (38 LP)
- Aktuelle Fragen der Raumplanung
- Studium fundamentale
- Praxisphase (Praktikum, „Berufsforum“)
- Bachelor-Arbeit