Schlüsseldisziplin zwischen Physiotherapie und Sportwissenschaft
Menschen (wieder) in Bewegung bringen – mit Höchstleistung in Rehabilitation und Training. Der Masterstudiengang Sportphysiotherapie für Team- und Individualsportarten (M. Sc.) verbindet physiotherapeutisches und sportwissenschaftliches Know-how und bietet ein interdisziplinäres Studium mit hohem Praxisbezug.
Die Gesunderhaltung der Bevölkerung durch sportliche Aktivität rückt zunehmend ins gesellschaftliche und politische Bewusstsein. Als Schlüsseldisziplin zwischen Physiotherapie und Sportwissenschaft verortet, trägt die Sportphysiotherapie zur Förderung einer sicheren aktiven Lebensweise bei – insbesondere im Breiten- und Leistungssport. In den letzten Jahren hat sich die Sportphysiotherapie durch fortwährende Forschung sowie die Professionalisierung der Strukturen im Spitzensport als eigenes Fachgebiet sowie Tätigkeitsfeld etabliert und hoch spezialisiertes Personal ist notwendig, um eine adäquate und ganzheitliche Betreuung von Athlet:innen in Zusammenarbeit mit anderen Professionen zu ermöglichen.
Nach Ihrem Abschluss sind Sie als Sportphysiotherapeut:in in der Lage, belastungsspezifisch zu analysieren, präventiv zu arbeiten, erste Hilfe zu leisten, Rehabilitationsmaßnahmen zu planen und durchzuführen als auch leistungsoptimierend zu arbeiten. Als Haupteinsatzgebiet gilt der Leistungssport – hier besteht ein massiver Leistungs- und Belastungsdruck, welcher zu einem erhöhten Verletzungsrisiko führen kann. Aber auch im Breiten- und Freizeitsport, in der Rehabilitation sowie Beratung werden Sportphysiotherapeut:innen eingesetzt.
Der Studiengang richtet sich an Personen mit allgemeiner Hochschulreife, die eine abgeschlossene Ausbildung als Physiotherapeut:in sowie ein einschlägiges Bachelorstudium im physiotherapeutischen, sportwissenschaftlichen oder vergleichbaren Bereich vorweisen können und sich weiter qualifizieren möchten.
Schneller Überblick
Studienbeginn:
Ab Wintersemester 2023/24
01. Oktober
Studienform/-dauer: Teilzeit: 5 Semester
Termine für die Blockwochen
Studiengebühr: Teilzeit 550 € / Monat
Einschreibegebühr: einmalig 100 Euro
Abschluss: Master of Science
Einsatzgebiete
- Spitzensportverbände, Olympia- und Leistungssportstützpunkte
- Rehabilitationseinrichtungen
- Sportinstitutionen, Verbände und Vereine
- (eigene) physiotherapeutische Praxen
- Kliniken
- Aus- und Weiterbildungseinrichtungen
- Hochschulen
Studieninhalte
Der Masterstudiengang befasst sich im Kontext der Physiotherapie und Sportwissenschaft mit verhaltens- und naturwissenschaftlichen Teildisziplinen der Sportwissenschaft, vor allem der Trainings- und Bewegungswissenschaft, Biomechanik, Sportmedizin und Sportpsychologie. Ein besonderer Fokus wird dabei auf das Anwendungsfeld des Leistungssports gelegt.
Der Studiengang umfasst 15 Module, die vier Kompetenzfeldern zugeordnet werden. Im Rahmen der berufsspezifischen Handlungskompetenzen erwerben Sie wertvolle praktisch-relevante Grundlagen zum Berufsbild in der Sportphysiotherapie sowie ganzheitliche Grundlagenkenntnisse für die interdisziplinäre und interprofessionelle Praxis. Dazu gehören Kompetenzen in den Schwerpunktdisziplinen Biomechanik und Bewegungsanalyse, Trainingswissenschaft und Leistungsdiagnostik sowie Sportpsychologie. Zudem betrachten Sie verschiedene Sportarten in einem psychophysischen Kontext und diskutieren sie im Rahmen der Themen Leistungsdiagnostik und Trainingssteuerung.
Im weiteren Verlauf vertiefen Sie spezifische Thematiken im Kontext der anwendungsbezogenen Tätigkeiten der Sportphysiotherapie im Leistungssport und eignen sich eine erweiterte Fachkompetenz an. Schwerpunkte bilden sportmedizinische Grundlagen sowie Aspekte der Ernährung und Supplementation. Auch eine Abgrenzung zu Dopingmethoden und deren Praktiken wird in diesem Rahmen behandelt. Verschiedene Kompetenzen der praktischen Anwendung ergänzen die fachliche Ausbildung und schärfen durch Praktika und Praxisprojekte den Blick in das spätere Berufsfeld.
Abschließend erlernen Sie wissenschaftliche und methodische Kompetenzen für den Bereich der evidenzbasierten Sportphysiotherapie und werden methodisch auf die Master-Thesis vorbereitet.
Perspektiven
Sportphysiotherapeut:innen sind begehrte Spezialist:innen mit steigender Nachfrage am Arbeitsmarkt. Mit dem erfolgreichen Masterabschluss können Sie in die vielfältigen Einsatzgebiete der Sportphysiotherapie einsteigen und z. B. Tätigkeiten in Spitzensportverbänden und –vereinen sowie an Olympia- und Leistungssportstützpunkten, in Rehabilitationseinrichtungen, Physiotherapeutischen Praxen oder Kliniken übernehmen. Auch Tätigkeiten in verschiedenen Organisationen des Gesundheitswesens im weiteren Sinne (Pflegeheime, Interessenverbände, Gesundheitszentren) sind möglich, genauso wie Lehrtätigkeiten in Aus- und Weiterbildungseinrichtungen oder eine Selbstständigkeit.
Weiterführend berechtigt der Masterstudiengang zur Promotion und ebnet damit den Weg zu einer wissenschaftlichen Laufbahn.
Zulassungsvoraussetzungen
Im Masterstudiengang zugelassen werden Studienbewerber, die über folgende Voraussetzungen verfügen:
- Berechtigung zum Studium in Masterstudiengängen gemäß § 39 des Hamburgischen Hochschulgesetzes (HmbHG) und
- ein mit Erfolg abgeschlossenes einschlägiges Bachelorstudium im physiotherapeutischen, sportwissenschaftlichen oder vergleichbaren Bereich mit mindestens 180 ECTS-Punkten (European Credit Transfer System) sowie eine abgeschlossene Ausbildung als Physiotherapeut:in bzw. Anerkennung des Studiums der Physiotherapie mit Arbeitszulassung (Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung »Physiotherapeut:in«)
Die Studiengänge an der MSH sind NC-frei: Talent, Motivation und Disziplin zählen mehr als der Notendurchschnitt auf dem Zeugnis. Pünktlichkeit, gute Leistungen und Engagement während des Studiums sind hingegen von großer Bedeutung.
Studienanfänger sollten folgende Kenntnisse und Interessen mitbringen:
Hohes Interesse am Leistungs- bzw. Breitensport oder verwandter Anwendungsfelder, beispielsweise durch eigene sportliche Erfahrungen als Athlet, Trainer oder Therapeut
- Besonderes Interesse an naturwissenschaftlichen Fragestellungen und Affinität zu medizinischen Themen
- Sowohl Spaß an wissenschaftlicher Arbeit im Labor als auch an praktischer Therapeutenarbeit mit Athleten
- Erste Kenntnisse in statistischen Methoden
- Gute Englischkenntnisse