Wirtschaftsinformatik als Querschnittsdisziplin
Die Informatik hat als moderne Wissenschaft zur Darstellung, Speicherung, Übertragung und Verarbeitung von Informationen unser Leben, unsere Arbeit und Freizeit in den letzten Jahrzehnten stärker und nachhaltiger beeinflusst als jede andere Wissenschaft. Sie umfasst als Schlüsseldisziplin verschiedenste Aufgabenfelder, wie z.B. die Strukturierung von Prozessen, den Aufbau von Netzwerken und die Konzeption, Entwicklung und Implementierung von Hard- und Softwaresystemen.
Die Wirtschaftsinformatikbaut auf den Erkenntnissen der Informatik auf und verknüpft sie mit Anforderungen der Wirtschaft, speziell der Betriebswirtschaftslehre. Sie stellt somit eine klassische Querschnittsdisziplin dar.
Inhaltlich befasst sie sich im Wesentlichen mit Informations- und Kommunikationssystemen, die zur Unterstützung der Geschäftsprozesse und zur Entscheidungsfindung in Unternehmen und in der öffentlichen Verwaltung eingesetzt werden. Während die Informatik im Kern auf die Entwicklung und das Programmieren dieser Systeme ausgerichtet ist, untersucht die Wirtschaftsinformatik beispielsweise, wie diese Systeme gestaltet sein sollten, um den Anforderungen der verschiedenen Nutzer im Wirtschaftsalltag entsprechen zu können. Die Wirtschaftsinformatik nimmt somit eine wichtige Berater- und Mittlerrolle ein zwischen den Wünschen der Systemanwender, die in der Regel über geringe Informatikkenntnisse verfügen und den Anforderungen der fachkundigen Programmierer und Systementwickler. Weitere Inhalte der Wirtschaftsinformatik erstrecken sich von Fragestellungen der ökonomischen Systemgestaltung, dem Management von Einführungsprojekten bis hin zur Finanzierung und Vermarktung von Hardware- und Softwarelösungen. Für diese weitreichenden, fachübergreifenden Aufgaben werden sowohl fundierte Kenntnisse aus dem Bereich der Informatik als auch aus dem Bereich der Wirtschaft benötigt.
Auf einen Blick
Studienform: Vollzeit
Studiendauer: 6 Semester
Abschluss: Bachelor of Science
ECTS: 180
nächster Studienstart: jeweils zum Wintersemester
Bewerbungsschluss: jeweils zum 15. Juli
Studienverlauf
Kennzeichen des Bachelor-Wirtschaftsinformatik- Studiums an der Hochschule Schmalkalden ist die Vermittlung einer fundierten Methodenkompetenz in kerninformatischen Fächern, die einen umfangreichen Programmieranteil und die Ausbildung in gängigen Anwendungssystemen wie z.B. SAP umfasst. Unsere Studierenden lernen Softwaresysteme selber zu entwickeln und auf Anwenderbedürfnisse hin anzupassen (Customizing). Darüber hinaus vermitteln wir betriebswirtschaftliche Kenntnisse, die eine Bewertung von Geschäftsprozessen nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten und Techniken zur Entscheidungsfindung umfassen. Dieser Erfahrungsschatz an der Schnittstelle zwischen Informatik und Betriebswirtschaft befähigt unsere Absolventinnen und Absolventen zu fundierten Entscheidungen im Rahmen der Gestaltung, dem Einsatz und der Wartung von Informationssystemen.
Studieninhalte
Das 6-semestrige Bachelor-Studium ist so aufgebaut, dass den Studierenden in den ersten beiden Semestern des Wirtschaftsinformatik-Bachelorstudiums zuerst einmal Grundlagen der Informatik, der Mathematik und Statistik und der Betriebswirtschaftslehre beigebracht werden. Im 3. und 4. Semester können dann ausgewählte Wissensgebiete der Wirtschaftsinformatik vertieft und durch weitere Wahlpflichtfächer ergänzt werden, welche im 4. Semester je nach individuellem Interesse durch ein Wahlmodul vertieft werden können.
Das 5. Semester umfasst eine Praxisphase, die in einem externen Unternehmen absolviert wird. Während des 15-wöchigen Betriebspraktikums erhalten unsere Studierenden bereits im Wirtschaftsinformatik-Bachelorstudium Einblicke in die berufliche Praxis. Die konsequente Praxisorientierung ist ein wichtiger, von Arbeitgebern sehr geschätzter Pluspunkt der Hochschulabsolventen. Im abschließenden 6. Semester müssen weitere Fächer des Wahlpflichtangebotes gewählt werden und es ist die Bachelor-Thesis als Abschlussarbeit zu schreiben.
Die individuelle Spezialisierung Ihres Wirtschaftsinformatik-Bachelorstudiums können Sie selbst durch die Auswahl von drei Wahlpflichtgebieten aus den Bereich Unternehmensführung, Anwendungssysteme, Datenbanksysteme, Multimedia- und Kommunikationssysteme und Informationsmanagement im Umfang von insgesamt 30 ECTS-Punkten (je Gebiet 10 ECTS-Punkte) vornehmen.
Beschäftigungsfelder
In Folge der hohen Dynamik der technologischen Entwicklungen im Informations- und Kommunikationsbereich und dem daraus erwachsenden wirtschaftlichen Anpassungsdruck erweitern sich die Aufgabenfelder der Wirtschaftsinformatik ständig. Hierdurch ergeben sich für unsere in neuen Technologien, ökonomischen Methoden und Sozialtechniken ausgebildeten Absolventinnen und Absolventen vielseitige attraktive Berufsperspektiven in Industrie, Handel, bei Softwarehäusern, Banken und Versicherungen, in der öffentlichen Verwaltung, bei Unternehmensberatungen und nicht zuletzt in der Forschung. Einige typische Einsatzbereiche für Wirtschaftsinformatiker sind: Organisations- und IT-Berater, IT-Projektleiter, IT-Controller, Systemadministrator, IT-Marketing- und Verkaufsmanager. Die fachübergreifende Ausbildung der Wirtschaftsinformatik eröffnet darüber hinaus die Chance, bei Interesse und entsprechendem Wissen eine Beschäftigung in einem Kernberuf der Informatik oder Betriebswirtschaftslehre zu finden.
Zugangsvoraussetzungen
Wenn Sie ein Wirtschaftsinformatik-Studium aufnehmen wollen, sollten Sie über eine allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife verfügen und Interesse an Informatik und wirtschaftlichen Fragestellungen haben. Darüber hinaus ist es von Vorteil, wenn Ihnen das Gestalten und Organisieren von praxisnahen Problemlösungen in einem interdisziplinären Arbeitsumfeld Spaß macht.