Wissensbasierte Regionalentwicklung und Innovationsforschung
Der Masterstudiengang Wirtschaftsgeographie, Mobilität und Raumentwicklungspolitik (WIMORE) verbindet Wirtschaftsgeographie mit Fragen zu neuen Mobilitäts- und Interaktionsformen und stellt dies konsequent in den Kontext der für die Regionalentwicklung zentralen Politikfelder. Dies stellt die Vermittlung berufsbezogener Fertigkeiten sicher.
Der Studiengang richtet sich an Bachelorabsolventen aus der Wirtschaftsgeographie, die ihr theoretisches Wissen zum Thema der regionalen Wirtschaftsentwicklung vertiefen und sich dabei auf die dazugehörigen Berufsfelder vorbereiten wollen. Der Studiengang ist aber auch eine sinnvolle Vertiefung für Absolventen aus der Raumplanung, die ihr Grundlagenwissen über die Ursachen räumlicher Entwicklung erweitern und damit ihre Anschlussfähigkeit an andere raumbezogene Politikfelder außerhalb der Raumplanung (z.B. Wirtschaftsförderung, Verkehrspolitik) verbessern wollen. Schließlich richtet sich der Studiengang an Bachelorabsolventen aus Mobilitäts- oder verkehrswissenschaftlichen Studienrichtungen, die Ihre technischen Kenntnisse um sozioökonomische Fragen rund um neue Mobilitätsformen und raumwirksame gesellschaftliche Trends erweitern möchten.
Im Studium erwerben Sie theoretische Kenntnisse in den Themenbereichen:
- Regionale Disparitäten,
- Innovationsforschung,
- Mobilitätsforschung,
- Politikfeldforschung und
- Planungstheorie.
Sie kombinieren dabei zwei der drei inhaltlichen Säulen – Wirtschaftsgeographie, Mobilität, Raumentwicklungspolitik – zu Ihrem persönlichen Studienschwerpunkt:
- „Wirtschaft und Mobilität“ (WIMO) oder
- „Wirtschaft und Raumentwicklungspolitik“ (WIRE) oder
- „Mobilität und Raumentwicklungspolitik“ (MORE).
In Grundlagenveranstaltungen und insgesamt drei Studienprojekten werden dann je nach Schwerpunkt aktuelle Fragestellungen aus der Wirtschaftsgeographie, Mobilitätsthemen und Politikfeldern wie Raumplanung, Regionale Wirtschaftsförderung, Verkehrspolitik sowie Innovationspolitik behandelt. Dies geschieht stets unter Berücksichtigung praxisrelevanter Herausforderungen, für die integrative Lösungsansätze erarbeitet werden. Methodische Kompetenzen erwerben Sie einerseits im Bereich moderner Forschungsmethoden und -instrumente (z. B. vertiefte qualitative und quantitative Methoden, Mixed-Methods, Evaluierungsmethoden). Andererseits erlernen Sie Methoden, die Sie unmittelbar auf die außeruniversitäre Beschäftigung vorbereiten (z. B. Moderationstechniken, Projektmanagement, Erarbeitung neuer Geschäftsmodelle bzw. neuer Ansätze des Regionalmanagements). Evaluierungsmethoden schlagen dabei die Brücke zwischen Forschung und Praxis.
Der Studiengang ist konsequent international ausgerichtet (u.a. Auslandssemester) und bindet Institutionen und Dozenten aus der Praxis systematisch in die Lehre ein.
Aufbau und Inhalte
Der Masterstudiengang besteht aus insgesamt 17 Modulen, davon 14 Module zu Fachinhalten der Wirtschaftsgeographie, Mobilität und Raumentwicklungspolitik. Die Definition, Anrechnung und Vergabe der Leistungspunkte (CP) erfolgt auf der Grundlage des ECTS Systems. Module im Umfang von 18 CP werden in den gewählten Referenzfächern studiert.
1. Semester
Einführung Wirtschaftsgeographie, Mobilität und Raumentwicklungspolitik
Forschungsmethodik
Interdisziplinäres Projekt Geomarketing
Referenzfachmodul
2. Semester
zwei Projekte zu wählen aus:
- Projekt Wirtschaftsgeographie
- Projekt Mobilität
- Projekt Raumentwicklungspolitik
3. Semester
Independent Studies
Berufspraktikum
General Skills: frei wählbares Modul
Thesis-Vorbereitungsseminar
Referenzfachmodul
4. Semester
Thesis
Perspektiven
Ein erfolgreiches Studium der Wirtschaftsgeographie, Mobilität und Raumentwicklungspolitik bereitet Sie auf einen Einstieg in internationale Arbeitsmärkte der Geographie und angrenzender Disziplinen vor und schafft gleichzeitig die Voraussetzungen für eine mögliche weitere wissenschaftliche Qualifikation im Rahmen eines Promotionsstudiums.
Hauptarbeitgeber sind einerseits die verschiedenen Ebenen des Öffentlichen Dienstes und andererseits eine große Bandbreite verschiedener Firmen der Privatwirtschaft (siehe Übersicht). Darüber hinaus gibt es zahlreiche Geographen, die in einem der nachfolgend aufgeführten Gebiete freiberuflich tätig sind.
typische Berufsfelder und Aufgabenbereiche bei Tätigkeit im Öffentlichen Dienst
- Bauleitplanung
- Kreisplanung
- Landesplanung
- Regionalplanung
- Stadtplanung
- Verkehrsplanung
- Logistik
- Immobilienwirtschaft Naturschutz
- Umweltforschung/-Umweltschutz
- Umweltverträglichkeitsprüfung
- Raumordnung
- Wirtschaftsförderung
- Entwicklungsforschung
- Standortforschung
- Entwicklungsplanung
- Fremdenverkehr
- Informationsbanken etc.
- Bibliotheken und Archive
- Erwachsenenbildung
- Ver- und Entsorgung
- Landschaftsplanung
- Öffentlichkeitsarbeit
typische Berufsfelder und Aufgabenbereiche bei Tätigkeit im privaten Sektor bzw. als Selbständige
- Atlas-/Schulbuchverlage
- Berufsbildung
- Consulting
- Entsorgungswirtschaft
- Einzelhandel/-Standortplanung
- Großunternehmen (alle Branchen)
- Fachverlage Fernerkundung
- Fremdenverkehr/Touristik
- Funk und Fernsehen
- Freie Planungsbüros
- Umweltverträglichkeitsprüfung
- (Handels)kammern/Verbände
- Lexikonverlage
- Marktforschung
- Marketing/Logistik
- Mineralölwirtschaft
- Öffentlichkeitsarbeit
- Planungs- und Beratungsunternehmen
- Presse
- Informationsbanken
In Gießen studiert und lebt es sich gut
Die über 400 Jahre alte Universität prägt die Stadt Gießen maßgeblich. Hier gibt es den deutschlandweit größten Anteil Studierender an der Gesamtbevölkerung (ca. 37.000 Studierende auf ca. 85.000 Einwohner). Das ländliche Umfeld zwischen Taunus und Vogelsberg hat mit seinen zahlreichen Bergen, Seen und einem gut ausgebauten Radwegenetz einen hohen Freizeitwert. Wenn Sie zur Abwechslung Großstadtluft schnuppern möchten, dann ist Frankfurt dank Semesterticket problemlos in 40 Minuten zu erreichen. Auch in finanzieller Hinsicht ist das Studium in Gießen attraktiv: Es fallen keine Studiengebühren an, und die Lebenshaltungskosten sind im nationalen Vergleich moderat.