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Chemie/Wirtschaftschemie: Forschung oder Wirtschaft?

Du willst was mit Naturwissenschaften machen? Chemie ist Dein Lieblingsfach in der Schule? Ob Lebensmittel, Tabletten, Creme oder Putzmittel – Chemie steckt überall drin. Wer diese spannende, hochdynamische und zukunftsweisende Wissenschaft studiert hat, ist als Generalist*in für viele Bereiche gut ausgebildet.

Das fachliche Spektrum reicht in der Chemie von der Grundstoffchemie über Feinchemikalien und Polymere (Stoffe aus Makromolekülen) bis hin zur Pharmazie, den Life-Science-Sektor und die Nanotechnologie. Auch das Stichwort Energie spielt eine große Rolle in der Chemie. Wie kann man den Wirkungsgrad von Solarzellen verbessern? Welche neuen Verfahren zur Energiegewinnung lassen sich entwickeln? Wie können CO2-Emissionen eines Kraftwerks reduziert werden? Überall dort spielen chemische Prozesse eine wesentliche Rolle – für Chemiker*innen bedeutet das ein riesiges Betätigungsfeld!

Diese Bandbreite ist die Grundlage für eine hohe Flexibilität bei der Wahl des späteren Arbeitsfeldes.

So läuft das Studium ab

Das Chemiestudium ist eine ausgewogene Mischung zwischen Theorie und Laborarbeit. Vor allem der Praxisanteil im Labor nimmt einen großen und wichtigen Platz während des Studiums ein. Dadurch unterscheidet sich die Chemie von vielen anderen Fächern, die an einer Hochschule angeboten werden.

Du bist für das Studium geeignet, wenn Dir das analytische und logische Denken leicht fällt, Du über ein ruhiges Händchen verfügst, keine Angst im Umgang mit (teilweise) gefährlichen Chemikalien hast und Dich darüber freuen kannst, wenn im Reagenzglas oder Erlenmeierkolben eine Reaktion zu beobachten ist.

Master und sogar Promotion werden empfohlen

Berufliche Chancen bieten sich in den Laboratorien der Chemischen und Pharmazeutischen Industrie – z. B. bei Herstellern von Klebstoff, Nahrungsmitteln, Wasch-, Reinigungs- und Brandschutzmitteln. Aber auch im öffentlichen Dienst z. B. in Aufsichts- und Prüfungsämtern im Bereich Umweltschutz, Verbraucherschutz, Materialprüfung sowie in staatlichen Forschungseinrichtungen. Außerdem steht Absolvent*innen immer eine Tätigkeit als Sachverständige in beratenden, freien Berufen offen. Mit Master oder gar Promotion hast Du in chemischen Berufen allerdings ungleich bessere Chancen als mit dem Bachelor.

Wirtschaftschemie: Know-how für die Schnittstelle

Naturwissenschaftler*innen in einem Unternehmen müssen allerdings häufig in einem "training on the job" auf ihre zukünftigen Tätigkeitsfelder vorbereitet werden. Nicht selten haben sich Chemiker*innen, die beruflich nicht in der Forschung tätig sein wollten, betriebswirtschaftliche Kenntnisse auch in kostenintensiven Weiterbildungen aneignen müssen, um auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein. Absolvent*innen des Studiengangs Wirtschaftschemie können sich dieses Geld sparen.

Sie können sofort mit ihrer chemischen und wirtschaftswissenschaftlichen Expertise entlang des gesamten betrieblichen Wertschöpfungsprozesses eines chemisch/pharmazeutischen Unternehmens eingesetzt werden, beginnend bei Einkauf, (Management von) Forschung & Entwicklung, Produktion sowie Marketingplanung, Finanzen und Controlling, Informationssysteme sowie Vertrieb.

Wo kann man Wirtschaftschemie studieren? >

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