Die Ökotrophologie ist die wissenschaftliche Annäherung an den Bereich Nahrung, ein Thema mit hohem Alltagsbezug. Beruflich sind Ökotrophologen nach einem vielseitigen Studium auch vielseitig einsetzbar. Mehr >
Arbeitsfeld: Biowissenschaften
Die Arbeitsgebiete in den modernen Biowissenschaften sind vielfältig und erneuern sich laufend. Welche Einteilungen gibt es? Welche Studiengänge bilden mich für den Traumjob aus? Wie gehen Studieninteressierte bei der Orientierung am besten vor?
Für eine erste Einteilung der Biowissenschaften empfiehlt sich das Schema grün/weiß/rot. Mit diesen Farben werden die unterschiedlichen Sparten der Biotechnologie beschrieben. Die Biotechnologie ist das Handwerkszeug, um Gene und Zellen für einen bestimmten Zweck zu bearbeiten.
Bei der grünen Biotechnologie geht es darum, Lebensmittel und Pflanzen so zu verändern, dass sie Eigenschaften bekommen, die sie von Natur aus nicht haben (Stichwort Genfood). Im Vergleich dazu ist die weiße Biotechnologie, die im Bereich der Industrie eingesetzt wird weniger umstritten, aber auch weniger bekannt (Waschmittel waschen schon bei 30 Grad sauber und helfen so beim Energiesparen). Die größten Hoffnungen - finanziell und gesundheitlich - werden momentan auf den roten Bereich gesetzt. Mit biotechnischen Verfahren können Arzneimittel produziert und im Idealfall zukünftig auch im Kampf gegen die "unheilbaren Krankheiten" eingesetzt werden.
Als erstes muss die Ursache geklärt sein
Davor muss allerdings geklärt werden, wie diese Krankheiten entstehen. Das ist ebenfalls Aufgabe der Biowissenschaften. Am Beispiel der roten Biotechnologie wird deutlich, wie Forscher aus unterschiedlichen Richtungen am selben Thema arbeiten: Wie entstehen Erkrankungen und wie lässt sich das verhindern? Das ist die große Frage, die über dem roten Bereich der Biotechnologie steht.
Ein Biochemiker kann die chemischen Vorgänge im biologischen System Mensch erklären. Damit ist der der Fachmann für die Durchleuchtung vieler erstaunlicher Vorgänge, die größtenteils chemische Prozesse sind und auf Zellebene ablaufen. Welche Mechanismen führen dazu, dass entartete Zellen, zu Tumorzellen werden? Wie können diese entarteten Zellen ihre Nachbarzellen so überlisten, dass diese die Wucherung nicht mehr in Schach halten können? Und vor allem wie könnte man die Menschheit davor schützen?
Der Traum vom Impfstoff gegen Krebs treibt auch den Biomediziner an. Der Aufbau des menschlichen Erbguts ist heute bekannt. Dass neben Umwelteinflüssen und Lebensgewohnheiten auch unsere Gene eine Rolle bei der Entstehung zahlreicher Krankheiten spielen, kann als gesichert betrachtet werden. Neben Krebs kommt in der Biomedizin auch der Forschung über die Entstehung von Morbus Alzheimer, Parkinson und Multipler Sklerose eine große Bedeutung zu.
Dann kann die Entstehung der Krankheit verhindert werden
Wenn gefährlichen Viren den Kampf angesagt wird, ist der Mikrobiologe der Spezialist. Mikrobiologen beschäftigen sich mit den Lebewesen, die mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sind. Weltweit ist es die wichtigste Aufgabe, das HIV-Virus in den Griff zu bekommen. Aber auch wenn in einem Alterheim alle Bewohner an Salmonellen erkranken, können Mirkobiologen Rückschlüsse auf die Ursache der Verbreitung schließen und Maßnahmen zu Bekämpfung vorschlagen.
Studieninteressierte sollten sich überlegen, welches die Sparte der Wahl ist und wo der persönliche Schwerpunkt bei der Berufstätigkeit liegt. Die forschungsorientierten Studiengänge wie Biochemie/Molekulare Biologie, Biomedizin und Mikrobiologie sind an den Universitäten zu finden. Ein Kombinationsstudiengang Life Science mit Studieninhalten aus den Bereichen Biologie, Chemie, Bioprozesstechnik, Molekularbiologie und Naturstoffchemie wird ebenfalls an einigen Hochschulen angeboten. Im Fachhochschulbereich sind die anwendungsorientierten Studiengänge (Biotechnologie, Bioinformatik) zu finden.