Was macht den Studiengang besonders?
Im Wintersemester 2021/2022 startete der neue praxisintegrierende Bachelorstudiengang Verwaltungsinformatik/E-Government an der Hochschule Schmalkalden. In Kooperation mit dem Thüringer Finanzministerium und Unterstützung der kommunalen Spitzenverbände Thüringens sollen Fach- und Führungskräfte für die Digitalisierung der Öffentlichen Verwaltung ausgebildet werden. Der neue sechssemestrige interdisziplinäre Studiengang, der gemeinsam von den Fakultäten Wirtschaftsrecht und Informatik angeboten wird, umfasst sowohl Fächer des Verwaltungsrechts, der Informatik und des Anwendungskontextes Verwaltungsinformatik. Damit sollen die Absolventen für die aktuellen Aufgabenstellungen von Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen und die notwendige ganzheitliche Betrachtung einer Verwaltung auf Strategie-, Prozess- und Systemebene qualifiziert werden.
Ergänzt wird das Studium mit ausgedehnten Praxisphasen. Studierende können sowohl nach den Studienmodell Studium und Praxis+ mit einem festen Kooperationspartner aus der Verwaltung studieren, aber auch mit einem Kooperationspartner aus der Wirtschaft, wie z.B. Softwareentwicklungshäusern oder Beratungsunternehmen sowie ohne Kooperationspartner.
Zum Start des Studiengangs hat das Thüringer Finanzministerium bereits einige Stipendien ausgelobt. Eine Bewerbung hierfür ist nach erfolgter Immatrikulation möglich.
Steckbrief
Studienform: Vollzeit, praxisintegrierendes duales Studium und Praxis + Modell
Studiendauer: 6 Semester
Vorlesungssprache: Deutsch
Abschluss: Bachelor of Science, Befähigung zum gehobenen IT - technischen Dienst
ECTS: 180
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Ihr Studium
Im Bachelorstudiengang Verwaltungsinformatik/E-Government wird besonderer Wert auf eine starke Praxisorientierung gelegt. Dazu werden in den vorlesungsbegleitenden Übungen u.a. auch verschiedene IT-Anwendungssysteme aus dem Bereich der Kommunalverwaltung und der Landesverwaltung behandelt. In den jeweiligen Praxisphasen lernen die Studierenden nicht nur die speziellen Verwaltungsabläufe ihrer Kooperationspartner kennen, sondern werden bereits vom ersten Tag an in die administrativen Abläufe integriert. Um die Schnittstellenaufgabe zwischen Verwaltung und Informationstechnik erfüllen zu können, sollen sie sowohl die Tätigkeitsbereiche Organisation, Personal, Rechtsamt und Haushalt durchlaufen, als auch in den IT-Abteilungen eingesetzt werden.
In der Praktikumsphase im 5. Semester werden die Studierenden schwerpunktmäßig in einem IT-Tätigkeitsfeld eingesetzt, das auch dem künftigen Berufseinsatz entsprechen kann. Dazu werden bereits ab dem ersten Semester die notwendigen Grundlagen gelegt, damit eine Mitwirkung an der Planung, Steuerung und Kontrolle von IT-Projekten, an der Integration von innovativer IT in die Arbeitsumgebung der Verwaltung oder an der Entwicklung und Betreuung von IT-Fachverfahren in den Behörden ermöglicht wird. Darüber hinaus wird die Brücke zur Verwaltungspraxis auch gezielt durch Fallstudien, Projektaufgaben, Praktiker-Vorträge und Exkursionen geschlagen.
Pflichtmodule (1. Studienabschnitt):
- Lineare Algebra
- Analysis
- Einführung in die Verwaltungsinformatik
- Information Engineering/Prozessmanagement
- Programmierung I
- Programmierung II
- Grundlagen der Verwaltungsbetriebswirtschaftslehre
- Rechnungswesen I
- Rechnungswesen II
- Öffentliches Recht
- Wirtschaftsprivatrecht I
- Wirtschaftsprivatrecht
Der zweite Studienabschnitt des Verwaltungsinformatik/E-Government Studiums umfasst vier Semester mit insgesamt 120 ECTS. Davon sind 20 ECTS aus dem Praxismodul oder Auslandssemester und insgesamt 10 ECTS für die Bachelorarbeit und das Kolloquium.
Pflichtmodule des 2. Studienabschnitts (3.- 5. Semester):
- Öffentliches Recht II
- Arbeitsrecht
- Rechnernetze
- Datenbanksysteme
- Software-Engineering
- Betriebssysteme
- Unternehmen und Verwaltung I
- Datenbankprogrammierung mit PL/SQL
- IT-Sicherheit und Datenschutz
- Grundlagen Web-Technologie
- Seminar E-Government
- Unternehmen und Verwaltung II
- Projektmanagement
Wahlfächer des 6. Semesters (vier sind zu wählen):
- Computerbasierte Intelligenz / Machine Learning
- Usability / Web Analytics
- IT-Governance/IT-Servicemanagement und IT-Consulting
- Data-Warehouse-Systeme und NoSQL-Systeme
- Netzwerkplanung und -konfiguration
- Blockchain-Anwendungen
- Branchenspezifische und übergreifende Anwendungssysteme
- Datenschutzrecht (behördlicher Datenschutzbeauftragter)
- Ausgewählte Kapitel des E-Governments
Karriere
Durch eine entsprechende Änderung des Thüringer Laufbahnrechts wird der Abschluss des Studiums auch als qualifizierter Abschluss für die Laufbahn des gehobenen informationstechnischen Dienstes und somit ohne den sonst üblichen Vorbereitungsdienst anerkannt.
Absolventinnen und Absolventen der Verwaltungsinformatik können universell in allen Bereichen der Öffentlichen Verwaltungen, kommunalen und staatlichen Dienstleistungs- und Beteiligungsunternehmen (z.B. Stadtwerke und Kultureinrichtungen), oder in öffentlich-rechtlichen Körperschaften, wie Industrie- und Handelskammern, Krankenhäusern oder Schulverwaltungen eingesetzt werden, in denen ein hoher IT-Bezug gegeben ist.
Die klassischen Berufsfelder der Verwaltungsinformatik/E-Government umfassen sowohl
- „IT-Kernberufe“ wie z. B. CIOs, IT-Architekten, System- und Anwendungsentwickler, Netzwerk- und Web-Administratoren, IT-Sicherheits- und Datenschutzbeauftragte
- „IT-Mischberufe“ wie z.B. IT-Projektleiter und IT-Projektmanager, IT-Koordinatoren, IT-Controller, interne Revision sowie
- „IT-Randberufe“ wie z.B. intensive Nutzer von Anwendungssystemen und Fachverantwortliche/Fachadministratoren z. B. in den Verwaltungsbereichen Haushalts- und Finanzwesen, Personal, Vergabestelle, Justiziariat, Social Media/Öffentlichkeitsarbeit etc.
Zulassungsvoraussetzungen
Wenn Sie ein Bachelorstudium der Verwaltungsinformatik/E-Government aufnehmen wollen, sollten Sie über eine allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife verfügen. Sie sollten ein Interesse an rechtlichen und verwaltungstechnischen Fragestellungen haben und gleichzeitig Interesse daran haben, sich in neue Informations- und Kommunikationstechnik einzuarbeiten. Dazu gehört es, Verwaltungsprozesse zu analysieren, für die IT-technische Umsetzung zu modellieren und so rechtssichere, IT-basierte Lösungen für die Praxis zu entwerfen, zu gestalten und in Teams im Rahmen von Projekten erfolgreich umzusetzen.
Dokumente: