Lebenswerte Städte planen und gestalten und auf die Anforderungen der Zukunft vorbereiten
Das lernen die Studierenden des Studiengangs Stadtplanung. Insbesondere die nachhaltige Planung und Gestaltung attraktiver und lebenswerter Räume in Stadt und Land steht im Fokus.
Theorie und Praxis verbinden
Schon ab dem ersten Semester wird das methodische, theoretische und gestalterische Wissen aus den Vorlesungen und Seminaren in konkreten Studienprojekten angewendet und eng mit der Planungspraxis verbunden.
Die Studierenden profitieren von vielfältigen Kooperationen mit Kommunen, Verbänden und Akteuren städtebaulicher Planung im Land Schleswig-Holstein, durch die sich Möglichkeiten für eigene Studienprojekte oder Praktika ergeben. Speziell das fünfte Semester können die Studierenden für ein Auslandssemester bzw. zur Vertiefung eigener Schwerpunkte (im Rahmen des Projektpraktikums) nutzen. Das erleichtert den Einstieg in den Beruf.
Die Komplexität von Städten begreifen
Um die Strukturen und die rasant fortschreitenden Transformationsprozesse von Stadtregionen umfassend abzubilden, werden die Studierenden im Studiengang Stadtplanung in unterschiedliche Themenfelder eingeführt. Die Studierenden lernen gestalterische und technische Grundlagen, planungsrechtliche Fragestellungen, gesellschaftliche und ökonomische Aspekte und Themen der Nachhaltigkeit miteinander zu verknüpfen. Im Ergebnis entwickeln sie die Fähigkeit, die unterschiedlichen Perspektiven auf die gebaute Umwelt einzuordnen und miteinander abzugleichen. Besonders in den Blick nimmt der Studiengang Stadtplanung an der TH Lübeck dabei Klein- und Mittelstädte, die nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern bundesweit eine große und stetig wachsende Bedeutung für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung und regionale Vernetzung haben.
Studienabschluss: Bachelor of Science, B.Sc.
Regelstudienzeit: 6 Semester
Studienbeginn: Wintersemester
Studienform: Präsenzstudium
Anzahl ECTS: 180 LP
Ziele und Lehrinhalte
Der Bachelorstudiengang Stadtplanung bietet eine projektbasierte, praxisnahe und inhaltlich umfassende Ausbildung im Bereich der Stadtplanung. Dabei liegt der Fokus auf Entwicklungsprozessen in Klein- und Mittelstädten in suburbanen oder ländlichen Räumen Schleswig-Holsteins bzw. Norddeutschlands.
In kleinen Lerngruppen mit ca. 25 Studierenden pro Jahrgang wird Wissen in vier Lernbereichen vermittelt:
- Grundlagen, Theorien und Techniken der Stadtplanung:
Ziel ist es, mit Basisinhalten und methodischen Kernkompetenzen der Stadtplanung vertraut zu werden und darüber auch ein Gespür für das gewählte Berufsfeld zu entwickeln.
- Spezifische Grundlagen der Stadtplanung:
Planerisches Handeln stützt sich heute stark auf inhaltliche Kompetenzen, Denklogiken und Handlungsmuster aus Nachbardisziplinen, die in diesem Lernbereich eingeführt werden (vor allem Recht, Ökologie, Soziologie, Verkehrsplanung, technische Infrastruktur, Ökonomie).
- Studienprojekte:
Basierend auf realen Planungsaufgaben werden in insgesamt fünf Studienprojekten mit unterschiedlichen inhaltlichen bzw. methodischen Schwerpunkten die erlernten Wissensbestände und planerischen Arbeitsweisen in Beziehung gesetzt und zur Anwendung gebracht.
- Schnittstelle zur Berufspraxis:
Der Studiengang sucht die Nähe zur Berufspraxis –ganz besonders im Projektpraktikum im 5. Semester. Fokussiert auf eine konkrete Fragestellung absolvieren die Studierenden hier ein mehrmonatiges Berufspraktikum, das seminaristisch begleitet und ausgewertet wird.
Die genaue Zusammensetzung der Lehrinhalte sind im Modulplan und im Studienverlauf kompakt dargestellt.
Der Abschluss
Mit dem Abschluss des Studiums erhalten die Bachelorabsolventinnen und Bachelorabsolventen einen europaweit anerkannten ersten akademischenberufsqualifizierenden Abschluss und erlangen die Voraussetzung zur Aufnahme eines anschließenden konsekutiven Masterstudiums.
Das 6- semestrige Bachelorstudium befähigt jedoch noch nicht zur Eintragung in die Listen - und damit die Berechtigung zur Führung der Berufsbezeichnung „Stadtplaner“ und „Stadtplanerin“ - der Architektenkammer in den meisten Bundesländern. Diese setzt neben einer qualifizierten Ausbildung im Bereich Stadtplanung von in der Regel mind. 4 Jahren und dem damit verbundenen Masterabschluss eine zweijährige praktische Tätigkeit mit begleitender Weiterbildung voraus.
Was sind die Aufgaben einer Stadtplanerin / eines Stadtplaners?
Stadtplanung befasst sich mit der Entwicklung von Regionen, Städten und Stadtteilen. Sie analysiert, koordiniert, organisiert und gestaltet diese Entwicklungsprozesse unter Berücksichtigung verschiedener Interessenlagen.
Diese Aufgabe erfordert die Fähigkeit, städtebauliche Entwürfe und Pläne auch im Austausch und in Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen wie zum Beispiel der Verkehrs- und der Landschaftsplanung – zu entwickeln und im Entwurf umsetzen zu können.
Kommunikations- und Managementfähigkeiten sind gefordert, um Planungsinhalte und -ziele programmatisch zu erarbeiten, zu vermitteln und in der Umsetzung mit verschiedenen öffentlichen und privaten Akteuren zu steuern und zu betreuen.
Das wesentliche rechtliche Instrument zur Umsetzung von Plänen, mit dem sich die Stadtplanung beschäftigt, ist das Bau- und Planungsrecht, durch das unter anderem die Erstellung von Flächennutzungs- und Bebauungsplänen als Kernelementen der städtebaulichen Planung geregelt wird. Dies wird ergänzt um eine Vielzahl weiterer Instrumente wie Rahmenpläne, Masterpläne und anderer strategischer Konzepte, die zur Abstimmung und Entwicklung von städtischen Räumen genutzt werden.
Ein immer größeres Gewicht im Alltag der Stadtplanung nehmen heute Fragen der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern und die partizipative Entwicklung von Planungsentscheidungen ein. Damit entwickelt sich auch das berufliche Selbstverständnis der Stadtplanerinnen und Stadtplaner weiter, die heute dazu imstande sein müssen, ihre Überzeugungen in vielfältigen Dialogen zu vertreten und mit komplexen Interessenlagen abzugleichen.
Thematisch reicht das Feld der Stadtplanung von der Planung und Gestaltung von neuen Stadtteilen als Stadterweiterung bis hin zur Stadterneuerung und damit der Erhaltung und Qualifizierung der vorhandenen Stadtstrukturen. Stadtplanung übernimmt eine wichtige Rolle in der Umsetzung des Ziels einer nachhaltigen Entwicklung und ist eine Disziplin, die vielfältige Schwerpunkte und unterschiedliche berufliche Betätigungsfelder eröffnet.
Zulassungsvoraussetzungen
Allgemeine Hochschulreife/ Abitur oder Fachhochschulreife oder besondere berufliche Qualifikation
Zulassungsbeschränkung
Dieser Studiengang unterliegt einer Zulassungsbeschränkung, d. h. es steht nur eine begrenzte Anzahl an Studienplätzen zur Verfügung.
Zielgruppe
Der Studiengang richtet sich an Personen, die Interesse an Umwelt- und Gesellschaftsentwicklung und Fragen der räumlichen Planung und Gestaltung haben. Spaß an Kommunikation und kreativem Arbeiten sind dabei in einem interdisziplinären Studien- und Arbeitsumfeld hilfreich und werden im Studiengang in abwechslungsreichen Lehr- und Lernformaten gefördert.
Mit besonderem Fokus auf Klein- und Mittelstädte werden alle in der Stadtplanung üblichen Instrumente, Verfahren und Techniken vermittelt und eingeübt.
Praktikum
Es ist kein Vorpraktikum erforderlich, ein Praktikumsprojekt ist Bestandteil des Studienprogramms.
Bachelor of Science (ID 281962)
1. Semester
- Bau- und Stadtbaugeschichte (5 CP)
- Bau- und Planungsrecht I (5 CP)
- Darstellungsmethoden CAD (2,5 CP)
- Einstiegs- und Analyseprojekt (10 CP)
- Einstiegsmodul (2,5 CP)
- Grundlagen der Stadtplanung und der Stadtentwicklung (5 CP)
- Klimaschutz und Nachhaltigkeit (2,5 CP)
2. Semester
- Gebäudelehre (2,5 CP)
- Geoinformationssysteme CAD (5 CP)
- Grundlagen des Städtebaus und der Freiraumplanung (5 CP)
- Städtebauliches Entwurfsprojekt (10 CP)
- Technische Infrastruktur (5 CP)
3. Semester
- Bauleitplanung und Immobilienwirtschaft (5 CP)
- Raumbezogenes Datenmanagement (2,5 CP)
- Stadt Land Projekt (10 CP)
- Stadterneuerung und Regionale Entwicklung (5 CP)
- Verkehrsplanung und -technik (5 CP)
- Wohn- und Stadtsoziologie (2,5 CP)
4. Semester
- Daseinsvorsorgesoziale InfrastrukturMeth emp Sozialforschung (5 CP)
- Kommunales Projektmanagement Verwaltungsorganisation (5 CP)
- Planspiel Projekt (10 CP)
- Planungstheorie und -methoden (2,5 CP)
- Stadtökologie Umweltplanung (5 CP)
5. Semester
- Exkursion (3,5 CP)
- Praktikumprojekt (15 CP)
- Wissenstransfer Praxis Hochschule (5 CP)
6. Semester
- Arbeit und Ressourcen (5 CP)
- Bachelorarbeit (12 CP)
- Bachelorkolloquium (3 CP)
- Nachhaltigkeit und Mobilität (5 CP)
- Stadtbaukultur und Bestandsentwicklung (5 CP)