Interdisziplinärer Master of Laws an der Schnittstelle von Recht, IT und Wirtschaft
Seit dem Wintersemester 2023/2024 bietet die FAU den gebührenfreien LL.M.-Studiengang Recht und Informatik an (Master of Laws). Der interdisziplinäre Studiengang behandelt Rechtsfragen zukunftsträchtiger Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI), Blockchain, Big Data und Co. Das technologiefokussierte Studium vermittelt neben gebietsübergreifenden Rechtskenntnissen Grundlagen der Informatik, Softwareprogrammierung und Wirtschaftsinformatik.
LL.M. Recht und Informatik auf einen Blick:
- Master of Laws (LL.M.)
- Gebietsübergreifende Rechtskenntnisse an der Schnittstelle von Recht und IT
- Grundlagen der Informatik und Einführung in das Programmieren
- Ökonomische Aspekte von Informationstechnologie (Wirtschaftsinformatik)
- Zwei Semester (Beginn: Wintersemester)
- 10 Module, 60 ECTS
- Deutschsprachiges Präsenzstudium
- In der Regel Vollzeitstudium
- Keine Studiengebühren
Studieninhalte
Der LL.M.-Studiengang Recht und Informatik vermittelt Jurist*innen ein grundlegendes Verständnis relevanter Informationstechnologien und einen breiten Überblick über mit diesen verbundene Rechtsfragen. Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung aller Lebensbereiche gewinnt das IT-Recht immer größere Relevanz. Der Studiengang trägt dieser Entwicklung Rechnung. Er bereitet Jurist*innen auf die besonderen Anforderungen einer von Informationstechnologie durchdrungenen Gesellschaft vor und schafft hierdurch aussichtsreiche Karriereperspektiven. Der LL.M. schafft eine solide Grundlage für die Bearbeitung informationstechnischer Sachverhalte in
- klassischen juristischen Berufen
- interdisziplinären Teams (z. B. in Digitalunternehmen, wissenschaftlichen Forschungsprojekten oder Behörden) und
- neuartigen Tätigkeitsfeldern (z. B. im Bereich von Legal Tech).
Der Studiengang weist starke EU-rechtliche Bezüge auf, u. a. in den Bereichen des Datenschutzrechts, des Datenrechts, der KI-Regulierung und des Urheberrechts. Hierdurch gewährleistet der LL.M. eine internationale Anschlussfähigkeit.
Inhalte im Bereich Recht:
- Datenschutz-, Daten und Informationsrecht mit Fokus auf das EU-Datenschutzrecht (insb. DSGVO) und das EU-Datenrecht (AI Act, Data Act und Co.)
- Rechtsgebietsübergreifender Querschnitt durch das IT-und Internetrecht (insb. Domainrecht, Urheberrecht, Wettbewerbsrecht) mit Einheiten zu Künstlicher Intelligenz (KI) und Blockchain
- Softwareschutz und Softwareverträge mit Schwerpunkten auf dem Urheberrecht und der Vertragsgestaltung sowie Einheiten zu Softwareprogrammierung durch generative KI, zu Open Source und zum Cloud Computing
Inhalte im Bereich Informatik:
- Grundlegende Inhalte und Methoden der Informatik und praxisorientierte Vertiefung (insb. rechnerinterne Zahlendarstellung, Rechnerarchitektur und Programmiersprachen, statische (HTML) und dynamische Webprogrammierung effizienter Umgang mit großen Datenmengen, Betriebssysteme, Kommunikationssysteme und Rechnernetze) – einschließlich einer Einführung in die Softwareprogrammierung
- Sichere Systeme mit Grundlagen der IT-Sicherheit, insb. der Kryptographie, Authentifikation, Anonymität und Privatsphäre sowie Cyberkriminalität
Inhalte im Bereich Wirtschaftsinformatik:
- Konzepte, Verfahren und Technologien der Data Science: Datenmanagement und -analyse im unternehmerischen Kontext
- Entwicklung eigener Modelle in den Bereichen Innovation Technology (mit Fokus auf IT-Systeme zur Unterstützung von Innovations-, Kooperations- und Führungssystemen, z.B. Simulationswerkzeuge, Virtual Reality) oder Predictive Business Analytics (z. B. z.B. Predictive Analytics und Supervised Machine Learning) in interdisziplinären Teams
Fit für die Zukunft durch den LL.M.
- Gebietsübergreifender Überblick über Rechtsfragen der Digitalisierung
- Verständnis wichtiger Technologien, etwa der IT-Sicherheit und Künstlichen Intelligenz (KI)
- Vertrautheit mit Denkweise und Sprache der Informatik
- Gespür für IT-bezogene Rechtsfragen und ihre Lösung unter Berücksichtigung konkreter Technologien und ihrer Funktionsweise
Besondere Qualität des LL.M. an der FAU
- Ausgewiesene interdisziplinäre Expertise im Bereich des IT-Rechts
- Exzellenz des Departments Informatik und der Technischen Fakultät der FAU
- Hohe Innovationsstärke der FAU in nationalen und internationalen Rankings
Zukunftsfähige Karrierechancen
- Bearbeitung von informationstechnischen Sachverhalten in klassischen juristischen Berufen
- Arbeit an IT-rechtlichen Fragestellungen in interdisziplinären Teams, z. B. in Digitalunternehmen, wissenschaftlicher Projektforschung oder Behörden
- Lösung von Problemen an der Schnittstelle von Recht und Informatik in neuartigen Tätigkeitsfeldern, z.B. im Bereich Legal Tech
- Internationale Anschlussfähigkeit durch starke Bezüge zum EU-Recht
Bewerben Sie sich für den LL.M. Recht und Informatik
Der neue Masterstudiengang „Recht und Informatik“ richtet sich an Jurist*innen, die sich für folgende Themenkomplexe im Zusammenhang mit ihrer späteren beruflichen Tätigkeit interessieren:
- Grundkonzepte und Methoden der Informatik (z. B. Programmiersprachen, Computerarchitekturen, Software, etc.)
- der Digitalisierung zugrundeliegende technische bzw. informationstechnologische Vorgänge
- technische Probleme der „Digitalisierungstechnik“ und entsprechende methodische Lösungsfindung
- wirtschaftliche und rechtliche Zusammenhänge und Hintergründe
Entsprechende technische oder informationstechnologische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Idealerweise haben Student*innen:
- ein breites Interessenfeld und die Bereitschaft, sich mit unterschiedlichen fachübergreifenden Herausforderungen des digitalen Zeitalters zu befassen,
- die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu verstehen und auf das Wesentliche zu abstrahieren,
- die Motivation, bei der Lösung interdisziplinärer Aufgaben mitzuwirken.
Der Zugang zum Studiengang erfolgt ohne eine lokale Zulassungsbeschränkung (Numerus clausus). Zulassungsvoraussetzungen sind
- das Bestehen der Ersten Juristischen Staatsprüfung und der Juristischen Universitätsprüfung (JUP) oder einen vergleichbaren Abschluss (Bachelor) einer in- oder ausländischen Hochschule und
- das erfolgreiche Absolvieren des Qualifikationsfeststellungsverfahrens
Eine Bewerbung und Einschreibung für das Wintersemester 2024/2025 ist vom 15. April bis 15. August möglich.