Ein neuer Lebensabschnitt geht los! Bei Deinem Studienstart solltest Du wissen, wer die richtigen Ansprechpartner sind, was Du unbedingt erledigen musst und welche Termine Dir in Deinem Studentenleben weiterhelfen. Mehr >
Netzwerken im Studium – so geht's!
Ein großes, systematisch aufgebautes Netzwerk trägt seinen Teil zu einem erfolgreichen Studium bei – und nicht nur das. Netzwerken bedeutet das Knüpfen und Pflegen von Beziehungen, die ein ganzes Leben lang von Bedeutung sein können. Sehr viele Informationen werden auf den persönlichen, informellen Kanälen weitergegeben.
Mit guten Kontakten kommt man auch schneller zum richtigen Job, erhält die passende Wohnung, lernt spannende Leute kennen und findet sich ganz allgemein leichter in neuen Situationen zurecht. Du willst lernen, wie das geht? Das neue Semester hat gerade angefangen. Leg los. Der richtige Zeitpunkt ist jetzt.
Am besten steht das Netzwerk, bevor Du es brauchst. Sich um Kontakte zu bemühen, wenn man sie dringend nötig hat, funktioniert selten. Erstens, weil das Geben zuerst kommt und zweitens, weil die Leute Bittsteller*innen weniger kooperativ begegnen als „alten“ Bekannten.
Im Studium
Im Studium geht es vor allem darum, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen. Von Deinen Kommiliton*innen erfährst Du von interessanten Praktika, Nebenjobs, Klausurterminen – sie können Dir meistens auch sagen, wie die Hochschulverwaltung funktioniert, wann Du Dich für den Uni-Sport anmelden solltest, und wo genau das Uni Kino stattfindet. Je mehr Leute Du kennst, desto umfangreicher ist Dein Informationspool.
Aber wo genau anfangen mit dem Netzwerken? Es gibt viele Möglichkeiten, die erfolgversprechend sein können.
Erstsemesterparties
Hier geht es zwanglos zu. Wenn Du neu in der Stadt bist, dann ist genau hier der Ort, wo Du auf deine Kommiliton*innen treffen kannst. In Feierstimmung fällt das Kontakte knüpfen zudem besonders leicht.
Einführungskurse, Vorkurse
In diesem Rahmen hast Du die anderen Erstsemester aus Deinem Studiengang alle auf einem Fleck. Vor oder nach dem Kurs und in den Pausen kann man schnell Email und Telefonnummer austauschen. Wer dabei bleibt, läuft sich im Laufe des Studiums sicherlich wieder über den Weg.
Lerngruppen, Tutorien
Gemeinsames Lernen motiviert mehr als alleine zu Hause am Schreibtisch zu sitzen. In Tutorien sind in der Regel ältere Semester, die den Neuen unter die Arme greifen. Es gibt Tipps und Hinweise zu Lerntechniken sowie einen thematischen Austausch innerhalb des eigenen Fachs. Wenn es gut funktioniert, hat man vielleicht die Lernpartner*innen für das gesamte Studium gefunden?
Fachschaft, Asta, Organisationen an der Uni
Gemeinsam am einem Strang ziehen ist ein Motto das ebenfalls verbindet. Das gilt für die Hochschulpolitik in Studierendenorganisationen genauso wie für die Orga-Gruppe, die das Sommerfest organisiert. Was sind Deine Interessen? In thematischen Arbeitskreisen kannst Du Dich sicherlich gut einbringen und mit Deinen Mitstudent*innen austauschen. Engagement an der Uni macht sich zudem in jedem Lebenslauf gut.
Mentoring Programme
Eine interessante Form des Netzwerkens ist es auch Verbindung zu Menschen aufzubauen, die bereits dort sind, wo Du später auch gerne sein möchtest. Kennst Du Mentoring-Programme? Zentrale Idee eines Mentoringprogramms ist, dass Studierende, Berufseinsteiger*innen und auch Nachwuchsführungskräfte eine Art "Paten" zur Seite gestellt bekommen, der sie in ihren Interessen berät – eine*n Mentor*in. Mehr lesen >
Alumni-Netzwerke
Alumni-Netzwerke haben ihren Ursprung an US-amerikanischen Hochschulen. Dort wird die Zugehörigkeit zu einer Hochschule mit soviel Stolz betrachtet, dass jedes andere Mitglied der „Alumni Association“ (oft auch „Old boy network“ genannt) als potenzielle*r Freund*in eingestuft wird. Die Identifikation mit der Hochschule überdauert die Studienzeit um Jahrzehnte.
Berufseinstieg
Netzwerken ist auch ein gutes Training für den späteren Berufseinstieg. Sehr viele Stellen werden unter der Hand und nicht über klassische Stellenangebote vermittelt: Bei gleicher Qualifikation nimmt man doch am liebsten jemanden, den man selbst kennt oder den eine Vertrauensperson kennt. Letzteres funktioniert sogar noch besser, das hat der US-Soziologe Mark Granovetter schon in den siebziger Jahren nachgewiesen und „Strength of weak ties“ genannt.
Und auch im Beruf selber
Netzwerken ist ein lebenslanges Projekt, bzw. eine Lebenseinstellung. Mit der Zeit wird das eigene Netzwerk immer größer und der Effekt immer größer.
Allerdings fällt es nicht jedem leicht im positiven Sinne auf sich aufmerksam zu machen. Das liegt natürlich auch an der jeweiligen Persönlichkeitsstruktur. Wie leicht gehe ich auf neue Menschen zu? Was die einen automatisch machen, ist für andere Überwindung und systematische Arbeit, zu der man sich antreiben muss. Zudem ist Netzwerken eine Investition, ohne dass man weiß, was rauskommt. Aber Übung macht den Meister.
Netzwerken ist keine Einbahnstraße
Am besten verinnerlicht man diese beiden Sätze
- „Jede Beziehung kann wichtig werden“
- „Gehe offen auf Menschen zu, urteile nicht voreilig, wer wichtig ist für Dich und wer nicht“