Wie geht es am einfachsten?
An den meisten Hochschulen gibt es das sogenannte Erasmus-Programm. Dabei handelt es sich um ein EU-Progamm, mit dem Teilnehmer relativ einfach - da durchorganisiert - an einer anderen Hochschule in Europa ein oder zwei Auslandssemester absolvieren können. Es gibt diverse Vergünstigungen: Neben erleichterten Zulassungsbedingungen, dem Erlass der Studiengebühren und organisatorischen Hilfestellungen existiert auch ein finanzieller Zuschuss (ca. 50 bis 200 EUR im Monat). Welche Kooperationen angeboten werden und wie viele Studenten "ausgetauscht" werden können, ist von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich.
Wer keinen der begehrten Erasmusplätze ergattern konnte, wessen Wunschziel in den Kooperationen nicht vertreten ist oder wer über die Grenzen Europas hinaus will, der muss seinen Auslandsaufenthalt in Eigeninitiative organisieren.
Wo finde ich Hilfe an den Hochschulen?
Wer sich für ein Erasmus-Programm interessiert, bringt am besten den Erasmus-Koordinator an seiner Hochschule in Erfahrung. Oft haben auch Professoren gute Kontakte zu ausländischen Hochschulen, die sie gerne weitergeben. Die Akademischen Auslandsämter stehen ebenfalls für alle Fragen ein Auslandsstudium betreffend zur Verfügung. Informelle Informationsquellen sind Mitstudenten und höhere Semester. Außerdem kann es sich auch lohnen, der Fachschaft einen Besuch abzustatten.
Gibt es Finanzierungshilfen?
BAföG-Berechtigte beantragen Auslands-BAföG. Aber auch für Studierende, die in Deutschland leer ausgehen, steigen durch die höheren Kosten im Ausland die Chancen auf eine staatliche Unterstützung. Ein Stipendium für ein Auslandsstudium ist ebenfalls denkbar. Das umfangreichste deutsche Stipendienprogramm ist das des DAAD. Allerdings können sich nur fortgeschrittene Studenten oder, je nach Herkunftsland und Fachrichtung, nur Graduierte um ein DAAD-Stipendium bewerben.
Wie lange vorher soll ich mit der Organisation anfangen?
Ganz allgemein gilt, je früher desto besser. Jedes Hochschulsystem hat seine Besonderheiten und trotz Bologna-Prozess läuft es überall ein bisschen anders.
1 1/4 Jahre
Die Recherche beginnt: Welche Hochschule soll es sein? Wie funktioniert das Studiensystem in diesem Land? Welche Sprachprüfungen muss ich ablegen? Muss ich meine Sprachkenntnisse auffrischen? Werden mir Scheine zu Hause anerkannt?
1 Jahr
Ein Jahr vor Beginn des Auslandsstudiums sollten alle Fragen bezüglich Aufbau des Studiums, Anrechnung von Studienleistungen, Studiengebühren, und Bewerbung beantwortet sein. Sobald die Bewerbung abgeschickt ist, kann die Suche nach unterstützenden Finanzierungsmöglichkeiten (Auslands-BAföG, Stipendien, Förderprogramme) eruiert werden.
6 Monate
Wer ins Ausland fährt, sollte ein Auslandskrankenversicherung im Gepäck haben. Oft ist der Abschluss einer Auslandsversicherung auch eine Voraussetzung für die Zulassung an der Hochschule im Ausland oder für die Auszahlung eines Stipendiums. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt sich zu informieren. Gleiches gilt für den Fall, dass ihr ein Visum für das Land braucht, in dem sich eure Hochschule befindet. Die Konsulate und Botschaften in Deutschland können da weiterhelfen.
3 Monate
In dieser Phase solltet ihr eure persönlichen Angelegenheiten klären. Wie könnt ihr euch an eurer Heimathochschule beurlauben lassen? Wie funktioniert die Rückmeldung, falls ihr länger weg seid? Könnt ihr euer Zimmer untervermieten? Muss der Nebenjob gekündigt werden?
Ganz zum Schluss
Jetzt steht eine Party an, um sich bei allen Freunden zu verabschieden.