Du hast Deinem Schulabschluss in der Tasche und möchtest nun einen Bachelor einschreiben oder mit einem Masterstudium die Grundlagen für einen gelungenen Berufseinstieg legen? Dann steht nun eine Bewerbung an. Es kommt immer häufiger vor, dass Hochschulen bei der Bewerbung für einen Studienplatz Wert auf ein Motivationsschreiben legen.

Wie es Dir gelingt mit einem passenden Motivationsschreiben von Dir zu überzeugen, ist leichter als Du denkst. Mit welchen Worten Du Deiner Bewerbung Nachdruck verleihst, erklären wir hier Schritt für Schritt.

Gute Lesbarkeit versteht sich nicht von selbst

Um auf Nummer sicher zu gehen und den formalen Anforderungen gerecht zu werden, solltest Du Dich bei Deiner zukünftigen Universität nach einem Leitfaden für Bewerbungsschreiben erkundigen. Sollte es keine Vorlagen geben, kannst Du Dich hieran orientieren:

• Dein Motivationsschreiben sollte idealerweise aus einer, maximal zwei Seiten bestehen, d. h. 500 – 750 Wörter nicht überschreiten
• Wähle eine Standardschrift deines Textverarbeitungsprogramms und halte die Schriftgröße bei 11 oder 12 und den Zeilenabstand auf einfach bis 1,15-fach
• Verzichte auf Zwischenüberschriften aber nutze Absätze für eine gute Übersicht
• Nutze für Lebenslauf, Motivationsschreiben und andere Unterlagen ein einheitliches Layout

Vier Augen sehen mehr als zwei. Und mit Freunden, die deine Bewerbung gegenlesen, vermeidest Du unnötige Grammatik- oder Rechtschreibfehler, die von einer mangelnden Sorgfältigkeit zeugen würden und ein No-Go für Motivationsschreiben sind.

Die Hochschulmitarbeiter*innen und Professor*innen haben vermutlich nur wenig Zeit, um die vielen Bewerbungen zu lesen. Daher sorgst Du mit einer guten Form dafür, dass die Aufmerksamkeit ganz auf den Inhalt Deines Schreibens gerichtet bleibt.

Keine zweite Chance für den ersten Eindruck

Ähnlich wie bei anderen Bewerbungen kann ein gutes Motivationsschreiben für ein Studium ein ausschlaggebendes Argument für Deine Immatrikulation sein. Doch anders als bei Bewerbungen um einen Arbeitsplatz geht es hier nicht um Deine Berufserfahrung oder Deine letzten Arbeitsstellen. Im Mittelpunkt stehen hier vor allem das Wie, Wo, Wann und vor allem das Warum Deines (akademischen und wissenschaftlichen) Werdegangs.

Um in der Kürze von Dir überzeugen zu können, solltest Du für die Einleitung und Schluss jeweils maximal zwei bis drei Sätze einplanen, in denen Du bereits auf Deine Motivation eingehst.

Neben Deinen Erwartungen an das Studium stellst Du im Hauptteil dar, warum Du für das Studium geeignet bist und warum Du Dich dafür interessierst. Für ein Masterstudium sind Deine Schwerpunkte im Bachelorstudium, das Thema Deiner Abschlussarbeit und Deine erlangten fachlichen Qualifikationen wichtig. Auch Praktika und andere Erfahrungen gehören hier in bis zu drei Absätzen dazu.

Zeig, warum DU an diese Universität gehörst!

Die Universität interessiert natürlich, warum Du Dich genau für diesen Studiengang entschieden hast. Daher ist es hilfreich, sich mit den Informationen der Universitäts-Webseite auseinanderzusetzen.
Neben dem Modulbuch des Studiengangs findest Du hier auch heraus, ob Deine ausgewählte Hochschule über eine internationale Ausrichtung, eine interessante Forschungsarbeit oder einzigartige Schwerpunkte verfügt. Decken sich diese Besonderheiten mit Deinem akademischen oder beruflichen Interesse, kannst Du das als gutes Argument für Deine Bewerbung einbringen.

Damit überzeugst Du

Mit Sicherheit hast Du Dir dieses Studium aus guten Gründen ausgewählt – jetzt gilt es, diese Gründe in Textform überzeugend einzubringen. Folgende Fragen solltest Du beantworten:

• Hat sich bereits während des Studiums für Dich ein Schwerpunkt herausgebildet?
• Warum hast Du Dich für Deinen Bachelor entschieden und wie führst Du diese Entscheidung im Master fort?
• Hast Du in Praktika, als Hilfskraft oder anderweitig bereits Erfahrung sammeln können, die Dir Deine Entscheidung für diesen Masterstudiengang leichter gemacht haben?
• Was erhoffst Du Dir mit der Wahl dieser Hochschule?
• Was bringst Du an Motivation und Stärken deiner Persönlichkeit für die Universität mit?

Indem Du auf diese Punkte eingehst, bildest Du einen stringenten roten Faden, der die Universität davon überzeugt, dass Du Dich aus guten Gründen für ihren Studiengang entschieden hast. Bleibe dabei authentisch und ehrlich. Gehe gerne auf Deine akademische und berufliche angestrebte Zukunft ein, aber bleibe dabei realistisch – Du brauchst keine perfekte Bewerbung, aber deine Entscheidung sollte nachvollziehbar und durchdacht und deine Eignung überzeugend sein.

Das sollte Dir nicht passieren

Ein überzeugender Text allein bringt Dich nicht weit, wenn Du groben Lappalien nicht vorbeugst.
Um nicht herausgefiltert zu werden, vermeide diese häufig gesehenen Fehler:

• Rechtschreib-, Grammatik und Zeichensetzungsfehler – damit signalisierst Du, dass Du sorgfältig arbeiten kannst und Dir nicht schon das Minimum an Aufmerksamkeit fehlt.
• Copy- und Paste Bewerbungen – selbst wenn Du Dich an mehreren Unis bewirbst, nutze nicht immer das gleiche Anschreiben. Peinliche Fehler in der Anrede oder ein Bezug auf eine andere Hochschule im Text sorgen dafür, dass Du schnell aussortiert wirst.
• Standardformulierungen – Du musst kein literarisches Meisterwerk schreiben, aber mit etwas Kreativität kannst du punkten. Statt mit „Hiermit bewerbe ich mich …“ zu beginnen, kannst Du bereits in der Einleitung deine Motivation deutlich machen.

Das perfekte Anschreiben …

gibt es nicht! Aber mit einem gut strukturierten Text und einer stimmigen Argumentation kannst Du Dich von der Masse der Bewerbungen absetzen und Deine Chancen auf Dein Wunschstudium erhöhen. Das erleichtert Dir mit Sicherheit die Zeit zwischen Schule, Bachelorabschluss und Deinem Wunschstudium und bringt Dich dem Berufseinstieg wieder etwas näher.