Das Kunstwort „Mechatronik“ ist aus den Bezeichnungen Mechanik, Elektronik und Informatik zusammengesetzt.
Als fachübergreifende Disziplin führt Mechatronik Spezialwissen aus Einzelbereichen in allen Phasen eines Entwicklungsprozesses zusammen, um als Resultat „intelligente“ Maschinen, Geräte oder Systeme zu erhalten.
Viele Geräte und Einrichtungen, die in der Meeresforschung benötigt werden, sind gleichfalls mechatronische Systeme. Der Fachbereich Ingenieurwissenschaften arbeitet in enger Kooperation mit dem Institut für Chemie und Biologie des Meeres ICBM der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg in Wilhelmshaven zusammen. Ziel ist es gemeinsam Geräte für die maritime Forschung und maritime Industrie entwickeln zu können.
Die Mechatronik ist, für viele unbewusst, Bestandteil unseres Alltags: Das Produktspektrum reicht von der Konsumelektronik (DVD-Player/-Recorder, Kameras, CD- Player usw.) bis hin zur Robotik (Erstellung vollautomatischer Fabriken). Aber auch komplexe medizintechnische Geräte (Herzschrittmacher, invasive Pumpen etc.) oder moderne Bauteile von Kraftfahrzeugen (ABS, Airbag usw.) lassen sich diesem Begriff zuordnen. Der Spezialisierungsbereich Mechatronik bietet eine Qualifikationsmöglichkeit in Richtung dieser breit aufgestellten Einsatzgebiete.
Studierende, die Meerestechnik mit Praxissemester oder dual studieren möchten, schreiben sich im 8-semestrigen Studiengang Mechatronik bzw. 8-semestrigen Studiengang Mechatronik dual ein und belegen dann die studiengangsspezifischen Spezialisierungsmodule des Studiengangs Meerestechnik.
Mechatronik B. Eng. im Überblick
Abschluss: Bachelor of Engineering (B. Eng.)
Bewerbung: ab 01.12. fürs Sommersemester und 01.06. fürs Wintersemester
Studienbeginn: Winter- und Sommersemester
Regelstudienzeit: 8 Semester, 240 credits
Studienform: Präsenzstudium, duales Studium, Teilzeitstudium
Studienort: Wilhelmshaven
Numerus Clausus: Nein
Sprache: deutsch
Voraussetzungen: Hochschulzugangsberechtigung, Vorpraktikum entsprechend Zugangsordnung
Studieninhalte
1. bis 3. Semester
- Mathematik 1 - 3
- Technische Physik
- Werkstoffe, Konstruktion und Fertigung 1 - 3
- Mechanik 1
- Elektrotechnik 1 - 2
- Grundlagen der Informatik
- Hochsprachenprogrammierung
- Nichttechnisches Wahlpflichtmodul (Veranstaltungen aus dem Bereich Recht, Sprachen o.ä.)
- Studiengangsspezifische Spezialisierungsmodule: Einführung in die Robotik und Elektronische Bauelemente
4. Semester
- Mechanik 2
- Messtechnik und Sensorik
- Embedded Systems
- Spezialisierungsmodule: Prozesssteuerung 1, Konstruktion 1 und Aktorik
5. Semester - Praxissemester
- Erste praktische Erfahrungen in einem Unternehmen in einer ingenieurnahen Tätigkeit
- Zum Praxissemester gehört eine vorbereitende Veranstaltung im 4. Semester und eine nachbereitende Veranstaltung im 6. Semester
6. Semester
- Spezialisierungsmodule: Regelungstechnik BASIS, Mechatronische Systeme 1 und Optronik
- Schlüsselqualifikation wie „Projektmanagement“ oder „Qualitätsmanagement“ oder „Logistikplanung“ etc.
- zwei Wahlpflichtmodule im Umfang von 10 ECTS
7. Semester
- Spezialisierungsmodule: Komplexlabor Mechatronik und Mechatronische Systeme 2
- Schlüsselqualifikation
- drei weitere technische Wahlpflichtmodule im Umfang von 15 ECTS
8. Semester
- Praxisphase und Bachelorarbeit in der Industrie
- Zugehöriges Kolloquium am Ende schließt das Studium ab
Berufsbild
Als Mechatroniker_in ist man Mechaniker_in und Elektroniker_in in einer Person. Daher haben Mechatroniker_innen den Vorteil, dass ihnen durch diese Vielseitigkeit verschiedenste Branchen und Berufsbilder offenstehen. So gehört Metalle schweißen und Gewinde schneiden ebenso zum Aufgabenprofil, wie Platinen löten und Schaltungen konzipieren. Mechatroniker_innen arbeiten vor allem in den Bereichen Entwicklung und Planung, aber auch in der Installation und Umrüstung, der Wartung und Instandhaltung von Anlagen sowie im Bereich der Überwachung.
Als studierte_r Ingenieur_in der Mechatronik sind Projekt- und Führungsverantwortung gefragt, dies sind Aufstiegschancen die man als Hochschulabsolvent_in hat.
Attraktive Zukunftsbranchen mit soliden Berufsaussichten findet man hier:
- Maschinenbau-Branche und Betrieben der Mechatronik
- Automobilindustrie und ihren Zulieferbetrieben
- Medizintechnik und der optischen Industrie
- Kommunikations- und Sicherheitstechnik
- Mess- und Regelungstechnik
- Elektroindustrie
- Stahlindustrie
- Handwerk
In der Automobilindustrie besteht z.B. ein sehr großes Tätigkeitsfeld für Mechatroniker_innen. Systeme die das Fahren nicht nur komfortabler sondern auch sicherer machen, sind nicht mehr wegzudenken: Assistenzfunktionen, Anti-Blockiersysteme, Servolenkung. Jetzt wird das Feld des autonomen Fahrens erforscht und erprobt.
Mechatroniker_innen entwickeln Antriebssysteme für Flug- oder Raumfahrtzeuge, helfen mit Kontrollen und Flugtests, die Sicherheit im Luftverkehr zu erhöhen oder forschen wissenschaftlich an neuen Möglichkeiten, die uns mit Hilfe der Technik Himmel und Weltall ein Stück näher bringen.
Aber auch in Vertriebs- und Marketingabteilungen von Unternehmen finden fachkundige Mechatroniker_innen ein gutes Auskommen. Klassische Arbeitgeber sind Betriebe der Luft- und Raumfahrt, Flughäfen und Fluggesellschaften. Es besteht auch die Möglichkeit, sich mit einem Ingenieurbüro selbstständig zu machen und Beratungs-und Planungsdienstleistungen anzubieten.
Mechatroniker_innen mit besonderem Interesse an Informatik können in der Informations- und Kommunikationstechnik ihren Traumjob finden. Zum Beispiel beim erforschen und entwickeln von technischen Lösungen der Informationsverarbeitung und -übertragung. Das sind nicht nur Telefon- und Computersysteme, sondern zum Beispiel auch die Technik der Unterhaltungsbranche wie Fernseher oder MP3 Player. Arbeitgeber können Netzbetreiber oder Internetprovider sein, Hersteller von Mobilgeräten oder Computern sowie Firmen, die Software entwickeln und vertreiben.
Auch in der Medizintechnik spielt Mechatronik eine große Rolle. Medizinische Geräte wie zum Beispiel Dialyseapparate, Kernspintomographen oder Säuglingswärmebetten müssen entwickelt und hergestellt werden. Als Mechatroniker_in sind Sie aber nicht nur in der Entwicklung und der Produktion, sondern auch im Krankenhausbetrieb selbst wertvolle Mitarbeiter: Sie können beim Erwerb von Maschinen beraten, weisen das medizinisch-technische Personal ein und sorgen durch eine regelmäßige Wartung für eine einwandfreie Funktion der Geräte. Der Bereich der medizinischen Nanotechnologie ist ein großes Forschungs- und Arbeitsfeld. Die Hauptaufgaben von Mechatroniker_innen im medizintechnischen Bereich sind dementsprechend die Konzeption neuer Produkte, die konstruktive Gestaltung der Bauteile und deren Prüfung durch Simulationen sowie die Durchführung und Auswertung von entwicklungsbegleitenden Versuchen.
Die vielen Einsatzmöglichkeiten zeigen, dass Mechatroniker_innen den Vorteil haben, durch diese Vielseitigkeit ihrer Ausbildung sich in verschiedensten Branchen und Berufsbilden verwirklichen zu können.
Bewerbung
Für den Studiengang Mechatronik ist eine Bewerbung zum Sommer- und Wintersemester möglich.
Zulassungsvoraussetzungen
Für den Studiengang Mechatronik müssen Sie eine Hochschulzugangsberechtigung haben.
Ein Vorpraktikum ist erforderlich. Details entnehmen Sie der Zugangsordnung.
Bewerbung zum Wintersemester und zum Sommersemester
Wintersemester: 1. Juni bis 15. September jeden Jahres
Sommersemester: 1. Dezember bis 15. März jeden Jahres
Die Bewerbung findet online über den eCampus statt.