Wer handwerkliches und praktisches Arbeiten mit fundierten natur- und geisteswissenschaftlichen Kenntnissen verbinden möchte, ist im Bereich Restaurierung genau richtig. Die Ausbildung ist interdisziplinär und das setzt sich auch im Arbeitsleben fort. Mehr >
Innenarchitektur: Räume gestalten
Innenarchitekt*innen haben das Wohlbefinden der Menschen in ihren Räumen im Visier. Sie sind Expert*innen für Licht, Farbe, Klima, Form und Materialien. Im Beruf spielen Kreativität und technisches Know-how eine maßgebliche Rolle.
Der Name sagt es bereits: Ein*e Absolvent*in der Innenarchitektur plant im Vergleich zum*zur Architekt*in, der*die für die Gestaltung des gesamten Bauwerkes zuständig ist, das Innere eines bereits bestehenden Gebäudes. Die Innenarchitektur als eigene Disziplin ist relativ jung. Die Notwendigkeit einer Spezialisierung wurde erst in den 70er Jahren spruchreif.
Die Anforderungen und Wünsche der Bewohner*innen werden immer komplexer, weshalb auch Innenarchitekt*innen mit immer neuen gestalterischen Aufgaben konfrontiert werden.
Gestaltung / Baukunst / Ingenieurwissenschaften
Ob Bewerber*innen für ein Studium das technische Verständnis, das Talent und das Gespür für das Erkennen und Umsetzen von räumlichen Zusammenhängen, welches der Beruf erfordert, mitbringen, wird bei den Hochschulen durch eine Eignungsfeststellungsprüfung getestet. Die Eignungsprüfungen sind immer auf den jeweiligen Studiengang zugeschnitten und sehen an jeder Hochschule anders aus.
Die ersten Semester sind im Studiengang Architektur und Innenarchitektur identisch. Es geht um die elementaren Regeln der Baukunst und die ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen des Bauens. Im späteren Studienverlauf unterscheiden sich die Ausbildungen dann immer deutlicher voneinander. Während des Studiums eignen sich die Studierenden Kenntnisse in Baukonstruktion und Tragwerkslehre, im Entwurf (Innenraum/Möbel/Szenographie), in Zeichnen und Farbenlehre, Architektur- und Kunstgeschichte sowie im Umgang mit CAD-Programmen an.
Neben der üblichen Hochschulzugangsberechtigung brauchen Studieninteressierte für die Einschreibung an einer Hochschule ein mindestens sechs- bis achtwöchiges Vorpraktikum (oft werden auch sechs Monate gefordert), welches sie am besten bei einem Bauunternehmen oder einer im Innenausbau tätigen Firma abgelegt haben sollten.
Das Tätigkeitsfeld
Das mögliche Betätigungsfeld eines*einer Innenarchitekt*in reicht von Messedesign, über Ladenbau, Büroplanung, Bankeneinrichtung, Umbauplanung, Bauverwaltung, Gebäudesanierungen bis zu Lichtgestaltung und Wohnraumgestaltung.
Angestellt oder freiberuflich arbeiten sie
- in Architektur-, Innenarchitektur-, Consulting-, Planungs-, Ingenieurbüros
- in Betrieben für Ausstellungs- und Messebau, Ladenbau, Gaststätten-/ Hotelbau
- in Einrichtungshäusern der Möbelindustrie
- in handwerklichen Herstellungsbetrieben (Innenausbau)
- im Ausstattungsbereich von Filmateliers, Fernsehanstalten und ggf. Theatern
Da Innenarchitekt*innen auch immer wieder bei Produktentwicklungen miteinbezogen werden, gibt es auch in der Industrie und der Wirtschaft vielfältige Tätigkeitsfelder.
Berufsaussichten: leider nicht rosig
Laut des Bundes Deutscher Innenarchitekten (bdia) gibt es in Deutschland vergleichsweise viele Absolvent*innen der Studiengänge Architektur und Innenarchitektur, was zu einer hohen Architektendichte und einem gesättigten Arbeitsmarkt in diesen Bereichen führt. Daher ist es für Studierende dieser Fachrichtungen von besonderer Bedeutung, sich zu spezialisieren und das eigene Profil zu schärfen.