Wer bislang am NC gescheitert ist oder in einem anderen Fachbereich studiert hat, kann sich nun über ein Fernstudium neue Chancen erschließen. Und dies sogar ohne die Sicherheit des bisherigen Berufes aufgeben zu müssen. Mehr >
Geflüchtete: Wege ins Studium
Ein wichtiger Schlüssel für die erfolgreiche gesellschaftliche Integration von geflüchteten Menschen ist die Teilhabe an Bildung. Dazu gehört auch die Möglichkeit, ein Studium in Deutschland zu absolvieren. Wir erhalten momentan viele Anfragen von engagierten Helfern, die Geflüchteten aus ihrem Umfeld weiterhelfen wollen. testdaf.de, testas.de und uni-assist.de sind die Webseiten, die jeder, der Geflüchtete unterstützen möchte, kennen sollte.
Orientierungsgespräche an Hochschulen wahrnehmen
Der erste Schritt für Studieninteressierte führt an eine Hochschule in der Nähe. Die Beraterteams im Amt für Internationale Angelegenheiten (International Office) bieten auch Orientierungsgespräche für Flüchtlinge und Asylbewerber an.
Was sind die Voraussetzungen für ein Studium?
- Es muss eine formale Studienberechtigung vorliegen (Hochschulzugangsberechtigung/ Abitur, einige Semester Studium im Heimatland)=> Prüfung durch www.uni-assist.de
- Der Status muss eindeutig sein: entweder Asylsuchende im laufenden Verfahren oder anerkannt als Flüchtling
- Wer an einer deutschen Hochschule studieren will, muss ausreichende Sprachkenntnisse nachweisen. Dieser Nachweis kann durch den TestDaF www.testdaf.de erbracht werden. In der Regel reicht die TestDaF-Niveaustufe 4 für die Zulassung.
Der Weg ins Studium: Prüfung der Zeugnisse durch uni assist
Wer mit einem ausländischen Bildungsabschluss an einer der rund 170 Mitgliedshochschulen des Vereins uni-assist studieren möchte, muss sich mit seinen Unterlagen über die Webseite von uni-assist bewerben. Das gilt auch für Flüchtlinge. uni-assist e.V. prüft für seine Mitglieder, ob internationale Zeugnisse gleichwertig zu deutschen Schul- oder Studienabschlüssen sind und grundsätzlich zum Studium in Deutschland berechtigen. Sind die Unterlagen vollständig und die formalen Studienvoraussetzungen erfüllt, leitet uni-assist die Bewerbung an die Hochschule weiter. Über die Zulassung für ein Studium entscheidet aber nicht uni-assist, sondern jede Hochschule selbst.
Aktuell baut uni-assist ein Informations- und Anmeldeportal für Flüchtlinge auf.
Wer an diesem Verfahren teilnehmen möchte, braucht die Bescheinigung über den Aufenthaltsstatus, den Beratungsschein der Hochschule und den Nachweis des TestAS-Ergebnisses.
Test AS - Voraussetzung für die Teilnahme am uni-assist Prüfverfahren
Eine der Voraussetzung für die Teilnahme am Verfahren von uni-assist ist das Ablegen des TestAS. Der Test für Ausländische Studierende (TestAS) prüft allgemeine und fächergruppenbezogene kognitive Fähigkeiten und kann zur Einschätzung der Studierfähigkeit genutzt werden. Er hilft den Hochschulen, Studieninteressierte direkt in ein Studium aufzunehmen oder sie in gezielte vorbereitende Maßnahmen einzuordnen und bei fehlenden Zeugnissen die Angaben der Bewerber besser nachzuvollziehen.
Der TestAS wird auf Deutsch, Englisch und in Kürze Arabisch angeboten Der Test kann bundesweit zu festgelegten Prüfungsterminen abgelegt werden.
Mehr Informationen zum TestAS für Flüchtlinge >
Welche Angebote gibt es sonst an deutschen Hochschulen?
Im Sinne einer "Soforthilfe" öffnete die Mehrheit der Hochschulen zunächst die Gasthörerprogramme für alle Geflüchteten. Hinzu kamen Deutschkurse, Mentoren-Projekte oder Sportangebote. Zwei Programmlinien hatte der DAAD Ende vergangenen Jahres bundesweit ausgeschrieben, um hochschulspezifische Angebote für Menschen auf der Flucht zu unterstützen: Die Ausschreibung "Welcome" und die Ausschreibung "Integra".
Beispiele, wie Hochschule die Programme umsetzen:
1. Förderprogramm: "Welcome – Studierende engagieren sich für Flüchtlinge"
Aktuell fördert der DAAD 151 Welcome-Projekte. Hier eine Auswahl:
- Hochschule Biberach bietet Flüchtlingen Gasthörerschaft an
- Fachhochschule Kiel "Afternoon Lectures“ mit geflüchteten Akademikern
- Fachhochschule Potsdam organisiert die Beratungsstelle HERe! und schickt "Study Ambassadors" in Flüchtlingsunterkünfte
- Universität zu Köln Refugee Law Clinic / Rechtsberatung für Flüchtlinge
- Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden schickt "Study Ambassadors" in Flüchtlingsunterkünfte
Mehr Information zum Förderprogramm "Welcome">
2. Förderprogramm: Integration von Flüchtlingen ins Fachstudium (Integra)
Ausgewählte Beispiele:
- Uni Paderborn, Studienkolleg für Geflüchtete: Seit April 2016 besteht für Flüchtlinge ohne direkte Hochschulzugangsberechtigung die Möglichkeit, sich am Studienkolleg an der Universität Paderborn für ein Studium im naturwissenschaftlichen oder technischen Bereich weiter zu qualifizieren. Die Teilnahme am Studienkolleg ist für Flüchtlinge kostenfrei.
- Technische Hochschule Nürnberg, Studienvorbereitungskurs: Das Programm richtet sich an Bewerberinnen und Bewerber, die bereits im Heimatland eine Hochschulzugangsberechtigung besaßen oder studiert haben, und deren Deutschkenntnisse bereits mindestens auf B1-Niveau sind.