Die Bachelor-Studiengänge sind relativ neu, das Tätigkeitsfeld dagegen gibt es schon lange. Mit der Akademisierung der Erzieherinnen-Ausbildung orientiert sich Deutschland an europäischen Standards und rüstet damit eine ganze Berufsgruppe für neue Herausforderungen. Mehr >
Erziehungswissenschaften: Das Lernen der Anderen
Im Mittelpunkt stehen der Mensch und seine Interaktion mit der Umwelt! Wie lernt er*sie sich in seiner*ihrer sozialen Umgebung zurecht zu finden? Erziehungswissenschaftler*innen wissen Bescheid und haben sogar noch Verbesserungsvorschläge parat.
Wer mit Menschen arbeiten möchte, ist im Studium der Erziehungswissenschaften gut aufgehoben. Erziehungswissenschaft oder Pädagogik ist ein Studiengang, der sich mit der Theorie und Praxis von Bildung und Erziehung auseinandersetzt. Es geht um das Lernen der Anderen außerhalb der Schule. Erziehungswissenschaftler*innen sind keine Lehrer*innen. Dennoch fördern und unterstützen sie Menschen in wichtigen Entwicklungsphasen.
Spaß haben an dieser Tätigkeit meistens Frauen, davon zeugt der hohe Anteil der weiblichen Studierenden in diesem Studiengang. Der Anteil liegt bei ungefähr 75 %.
In erziehungswissenschaftlichen Studiengängen wird ein Blick auf die Erziehung in Familie und Gesellschaft einerseits und die Erziehung in schulischen und sozialpädagogischen Einrichtungen andererseits geworfen. Der Einzelne soll zu einem verantwortlichen Leben in der Gesellschaft angeleitet werden. Psychologie, Sozialwissenschaften und Biologie sind wichtige Nachbarwissenschaften.
Tätigkeiten und Zielgruppen
Das Tätigkeitsfeld, das fertigen Erziehungswissenschaftler*innen offen steht, ist weit, da es sich nicht auf einen Bereich beschränkt. Denkbar sind Jobs in der Sozialpädagogik, der Erwachsenen- und außerschulischen Jugendbildung, im Bereich Weiterbildung, im betrieblichen Ausbildungswesen, der interkulturellen Erziehung sowie im Beschäftigungsfeld Sonderpädagogik
Die unterschiedlichen Tätigkeitsfelder sind mit unterschiedlichen Zielgruppen verbunden:
- Menschen mit Behinderungen: sonder- und heilpädagogische Einrichtungen
- Kinder: Kindergärten und vorschulpädagogische Einrichtungen
- Jugendliche: pädagogische Einrichtungen, z.B. Jugendzentren
- Erwachsene / Freizeit: Erholungs- und Sportzentren
- Erwachsene / Erwachsenenbildung: Einrichtungen der Erwachsenenbildung von Kirchen, Gewerkschaften, Parteien und Verbänden
- Jugendliche und Erwachsene / Coaching: Bildungsträger (z.B. Bewerbungstraining, Coaching, berufliche Integration)
- Jugendliche und Erwachsene / Ausbildung und Weiterbildung: betriebliches Ausbildungswesen
- Jugendliche und Erwachsene / Beratung: Beratende Tätigkeiten, z.B. Familienberatung, Konfliktberatung bei Schwangerschaft, Erziehungsberatung
- Senioren: Seniorenheime, Altenservice-Zentren und andere altenpädagogische Einrichtungen
Möglichkeiten, erste berufliche Weichen zu stellen, sind durch die Studienschwerpunkte an den Hochschulen gegeben.
Spezialisierung und Weiterbildung
Je eher genaue berufliche Vorstellungen vorhanden sind, desto früher kann man sich auf ein Gebiet festlegen. Ein klares Profil arbeitet man am besten durch Praktika und studienbegleitende Tätigkeiten heraus. Beruflich Fuß zu fassen geht am besten über Praxiserfahrung. Eine Weiterbildung ist erst nach einiger Zeit beruflicher Erfahrung ratsam.