Zentrale analytische und praktische Kompetenzen der Friedens- und Konfliktforschung
Im binationalen Masterstudiengang Conflict, Memory and Peace erwerben die Studierenden zentrale analytische und praktische Kompetenzen der Friedens- und Konfliktforschung. Diese werden ihnen u.a. über theoriebasierte Friedens- und Konflikt(lösungs)modelle, eine solide Methodenausbildung und forschungs- sowie praxissorientierte Lehrveranstaltungen vermittelt. Am interdisziplinären Studiengang sind folgende Fachgebiete beteiligt: Politikwissenschaft, Soziologie, Rechtswissenschaft, Geschichte, Philosophie, Theologie, Romanistik und Soziale Arbeit.
Besonderheiten
- Internationale Struktur: Ein Jahr in Deutschland und ein Jahr in Kolumbien - das binationale Design fördert die interkulturelle Kompetenz sowie Sprachkenntnisse und ermöglicht den wechselseitigen Austausch von Erfahrungen, Ideen und Ansätzen.
- Double Degree: Nach erfolgreichem Abschluss wird den Studierenden des CMP ein Master der KU und ein Magíster en Conflicto, Memoria y Paz der Universidad del Rosario (UR) verliehen.
- Innovative Perspektive: Die Memory-Komponente fördert ein multidimensionales und kontextsensibles Friedens- und Konfliktverständnis.
- Forschung: Einschlägige Module im Umfang von 40 ECTS-Punkten vermitteln solide Forschungskompetenzen. Über die Einbindung des Studiengangs in die interdidziplinäre Forschungseinheit zu Frieden und Konflikt JANUS der UR und in das Zentralinstitut für Lateinamerikastudien (ZILAS) der KU sind die Studierenden immer nahe am aktuellen Forschungsgeschehen
- Praxisbezug: Ein Pflichtpraktikum sowie praxisbezogene Lehrveranstaltungen (u.a. Simulationen und Akteure aus der Praxis) bereiten auf die Berufswelt vor.
- Flexibilität: Im Studienverlauf kann ein fachliches Profil in den Kernfächern herausgebildet werden. Dabei stehen die Wahlpflichtbereiche beider Universitäten offen.
- Professionelle Betreuung: Eine zielgerichtete Beratung zum individuellen Studienverlauf sowie zahlreiche interkulturelle Vernetzungs- und Betreuungsformate machen das Studium in Deutschland und den Aufenthalt an Ihrer Partnerhochschule zu einer persönlichen und professionellen Bereicherung.
Studienverlauf und Studieninhalte
Die Hoffnungen und Erwartungen nach dem Ende des Kalten Krieges auf globalen Frieden haben sich nicht erfüllt. Vielmehr traten anstatt interstaatlicher Kriege intrastaatliche gewaltsame Konflikte in den Vordergrund, die rasant zunahmen. Einige dieser Konflikte konnten mit Hilfe internationaler Akteure eingedämmt werden, davon flammten viele aber erneut auf. Zudem besteht in „ehemaligen“ Konfliktländern ein hohes Gewaltniveau fort. Ein Großteil der bewaffneten Konflikte zeichnet sich heute durch ein komplexes Nebeneinander von Friedensprozessen und Konfliktlagen aus. Die Zunahme solch komplexer Konfliktlagen mit internationaler Auswirkung zeigt die Grenzen herkömmlicher Ansätze der Friedens- und Konfliktforschung auf und stellt die Weltgemeinschaft vor große Herausforderungen.
Zunehmend gewinnen vor diesem Hintergrund auch geisteswissenschaftliche, historisch geprägte Herangehensweisen an Bedeutung. Neben den klassischen Ansätzen der Friedens- und Konfliktforschung kommt daher der "Memory-Komponente" und dem binationalen Design im MA Conflict, Memory and Peace eine zentrale Bedeutung zu.
Der MA Conflict, Memory and Peace umfasst 4 Semester, wobei 120 ECTS-Punkte erfolgreich absolviert werden müssen.
Grundlagen & Forschungskompetenzen (Jahr 1)
In den ersten beiden Semestern werden den Studierenden die zentralen Grundlagen der Friedens- und Konfliktforschung unter Berücksichtigung der Memory-Komponente vermittelt. Zudem werden sie in die Grundlagen des Internationalen Rechts eingeführt, wobei auch der Bereich der Transitional Justice eine wichtige Rolle spielt.
Bereits ab dem zweiten Semester wird die Masterarbeit im Rahmen eines Forschungsseminars in den Blick genommen. Komplementär kommt es zur Vermittlung von qualitativen Methoden der Konfliktanalyse. Im Modul Conflict Resolution & Transformation sind Akteure aus der Praxis eingebunden und die Veranstaltung schließt mit einer Praxissimulation in Bogotá ab, an der Studierende der Universidad del Rosario und der KU gemeinsam teilnehmen.
Vertiefung, Profilbildung & Masterarbeit (Jahr 2)
Im zweiten Jahr kann über die Wahlpflichtmodule, das Pflichtpraktikum und die Masterarbeit ein individuelles Profil herausgebildet werden. Zudem befassen sich die Studierenden intensiv mit dem Jahrzehnte dauerenden Konflikt und dem Friedensprozess in Kolumbien. Eine intensive Betreuung begleitet die Studierenden bei ihrem Forschungsvorhaben, der Masterarbeit.
Wahlpflichtmodule: Der Wahlpflichtbereich umfasst 10 ECTS-Punkte. Studierende können hierbei aus dem Wahlpflichtbereich beider Universitäten wählen. Insofern können sie die Standortvorteile der beiden Universitäten in Bezug auf die eigene Schwerpunktsetzung nutzen. An der UR können sie sich z. B. auf das Thema Transitional Justice aus einer rechtswissenschaftlichen Perspektive spezialisieren, an der KU ist z. B. eine Schwerpunktsetzung hinsichtlich des Themenbereichs „Memory“ oder der Entwicklungszusammenarbeit möglich.
Pflichtpraktikum: Das Pflichtpraktikum umfast 10 ECTS-Punkte. Studierende der KU müssen dieses in Lateinamerika absolvieren. Durch spezifische Kooperationen wird den Studierenden der Zugang zu attraktiven Praktikumsgebern vereinfacht.
Masterarbeit: Das Modul Master‘s Thesis (Masterarbeit) umfasst 20 ECTS-Punkte. Bereits ab dem zweiten Semester sind die Studierenden dazu angehalten, das Thema der Masterarbeit anzudenken und werden anhand der einschlägigen Forschungs- und Methodenmodule auch auf diese vorbereitet. Die Begutachtung der Masterarbeiten läuft binational ab. Die Betreuerin oder der Betreuer können aus den Fachvertreterinnen und Fachvertretern beider Universitäten gewählt werden. Die Masterarbeit wird im Rahmen der Disputation verteidigt.
Die Komplexität aktueller Konfliktlagen stellt die Weltgemeinschaft vor große Herausforderungen. Innovative und kontextsensible Ansätze aus der Friedens- und Konfliktforschung werden dabei immer wichtiger. Diese Entwicklung hat der MA Conflict, Memory and Peace im Blick.
Mit seinen profilgebenden Merkmalen und seiner globalen Ausrichtung qualifiziert der Studiengang für verantwortungsvolle Positionen im internationalen Kontext bei:
- Nichtregierungsorganisationen
- nationalen und internationalen Organisationen
- Universitäten und Forschungseinrichtungen
- Unternehmen der Privatwirtschaft
- Politischen Stiftungen und Verbänden
- Medien
Zulassung und Bewerbung
Das Masterprogramm Conflict, Memory and Peace bietet 20 Studienplätze pro Jahr und startet jeweils zum Wintersemester. Die Studienplätze werden in einem Auswahlverfahren vergeben.
Zulassungsvoraussetzungen
- Ein erster berufsqualifizierender Hochschulabschluss in einem Studium der Geistes- oder Gesellschaftswissenschaften mit mind. der Gesamtnote 2,5 („gut“) oder der Rechtswissenschaften mit mind. der Gesamtnote befriedigend.
- Für eine Einschreibung sind außerdem Sprachkenntnisse von B2 in den Unterrichtssprachen Englisch und Spanisch sowie ein Deutschniveau von A2 nötig.
Bewerbung
Das Masterprogramm ist zulassungsbeschränkt. Derzeit werden 20 Studierende pro Studienjahr zugelassen.
Bewerbungsvoraussetzungen sind ein erster berufsqualifizierender Hochschulabschluss in einem Studium der Geistes- oder Gesellschaftswissenschaften mit mind. der Gesamtnote 2,5 („gut“) oder der Rechtswissenschaften mit mind. der Gesamtnote befriedigend. Für die Bewerbung sind außerdem Sprachkenntnisse von B2 in den Unterrichtssprachen Englisch und Spanisch sowie ein Deutschniveau von A2 nötig.
Der Bewerbungsschluss ist der 15. Juli jeden Jahres.
Mehr Informationen zum Bewerbungs- und Einschreibeprozess an der KU >
Universidad del Rosario
Die UR befindet sich im Herzen der Altstadt Bogotás und zeichnet sich durch eine hervorragende Studienatmosphäre aus. Der historische Innenhof der Uni lädt zum Verweilen und Philosophieren ein. Gleichzeitig verfügt die Universität über ein umfassendes Angebot zum individuellen Lernen und für Gruppenarbeiten. Das Centro de Recursos para el Aprendizaje e Investigación (CRAI) bietet den Studierenden eine hochmoderne Lernumgebung mit einem umfassenden Angebot an Büchern und Zeitschriften sowie Gruppenarbeitsräume, Ruhebereiche und Lesesäle.