Die Vorstellung ist romantisch, die Realität oft brotlos. Neben Kreativität und Talent brauchen angehende Künstlerinnen und Künstler für ihren Beruf auch eine überdurchschnittlich hohe Risikobereitschaft sowie ein glückliches Händchen für die Selbstvermarktung. Mehr >
Mode und Textil: Design ist bei weitem nicht alles
Laufsteg, Supermodels, Stardesigner*innen - auf den ersten Blick ist die Modebranche eine Glamour- und Glitzerwelt. Doch allein von ihren „Aushängeschildern“ kann die Modewirtschaft nicht leben. Im Hintergrund werden viele Fachkräfte benötigt, welche die Produktion und Vermarktung möglich machen.
Wenn das Stichwort Mode fällt, ist für viele Studieninteressierte der Beruf des*der Modedesigner*in der Traumjob schlechthin: Modekollektionen entwerfen, Materialen auswählen, Schnittmuster entwickeln und damit neue Trends setzen. Eine kreative Tätigkeit, die viele gestalterische Ideen, aber auch sehr gute handwerklichen Kenntnisse (zum Beispiel im Bereich Schneidern) erfordert. Wer sich hier sieht, sollte neben Talent auch eine große Vision haben. Gestalterische Kompetenzen müssen zukünftige Modedesigner*innen von Anfang an unter Beweis stellen. Zum Studium wird überhaupt nur zugelassen, wer im Vorfeld - mit der für Design-Studiengänge obligatorischen Mappe - überzeugen kann.
Aber das alleine reicht oft noch nicht, um wirklich erfolgreich zu sein. Ein feines Gespür für den Markt und dafür, was Kund*innen wollen, ist ebenfalls wichtig. Denn, Kreativität will nicht nur überzeugend präsentiert, sondern auch verkauft werden. Das ist genauso grundlegend, wie das Wissen darum, was machbar ist und was nicht. Die Schnittstellen zu anderen Arbeitsbereichen wie Mode-/Textilmanagement oder Textiltechnologie - stellen sich im Berufsalltag ziemlich schnell ein - und runden das Berufsbild des*der Designer*in ab.
Beziehungsweise genau diese Schnittstellen eröffnen Perspektiven im Arbeitsfeld Mode auch für Studieninteressierte, die nicht in erster Linie in einer Kreativabteilung zu Hause sind. Gerade die unterschiedliche Schwerpunktsetzung macht das Tätigkeitsfeld Mode so vielseitig.
Textil/Mode Management
So ist es zum Beispiel möglich, einen Fokus auf die betriebswirtschaftliche Seite der Modeunternehmen zu setzen. Studiengänge heißen beispielsweise:
Textilmanagement >
Modemanagement >
Fashion Management >
Fundiertes Wissen über die betriebswirtschaftliche Seite der Textil- und Bekleidungsindustrie qualifiziert für Tätigkeiten im Vertrieb, im Ein- und Verkauf, im Kundenservice, im Controlling oder im Marketing. Absolvent*innen des Schwerpunktes Textilmanagement sind demnach als Marketing-/Vertriebsleiter*innen, Logistiker*innen, Einkäufer*innen, Berater*innen, Controller*innen, Produktmanager*innen oder als Geschäftsführer*innen tätig.
Textiltechnologie und Bekleidungstechnik
Die dritte Säule, auf der die Branche ruht, ist die Technik. Neben dem Design und dem Management ist es die Produktion und damit die Textiltechnologie, welche die Kollektion zu einem Erfolg macht. Weil kreative Ideen nicht nur vermarktet, sondern auch umgesetzt werden müssen.
Textiltechnolog*innen kennen sich in Gestaltungslehre, in Veredlungstechnologien von textilen Materialien und im Qualitätsmanagement aus und wissen Techniken rund um die Stoffverarbeitung (wie Spinnen, Weben, Sticken, Flechten). Die Textiltechnik, in der es um die einzelnen Produktionsetappen geht, wird meistens getrennt von der Bekleidungstechnik betrachtet. Der*die Bekleidungstechnolog*in ist die Fachkraft für Techniken der Schnittentwicklung, Schablonisierung, Produktionsschnitterstellung, Modellkonstruktion und Passformkontrolle.
Textiltechnik >
Bekleidungstechnik >
Die Produktion: Klare internationale Ausrichtung
Da oft nicht in Deutschland produziert wird, gibt es im Bereich Technik eine besondere Herausforderung: „Made in Germany“ sind eigentlich keine Kleidungsstücke mehr. Die meisten Produktionsstätten sind in Asien oder in europäischen Ländern wie der Türkei, Bulgarien oder Rumänien. Das heißt, dass vor Ort immer Mitarbeitende gesucht werden, welche die Brückenfunktion in den heimatlichen Betrieb übernehmen. Die internationale Ausrichtung der eigenen Karriere ist dadurch leicht möglich.