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Berufe mit Musik: Selbst Musizieren ist nicht alles

Musik ist überall. Sie spielt in unserem Alltag eine sehr große Rolle. Doch es geht nicht immer darum, selbst auf der Bühne stehen, rund um die Musik existieren viele Tätigkeitsfelder; doch Festanstellungen in musikalischen Berufen sind keine Massenware.

Musik berührt die Menschen wie kaum eine andere Form der Kunst. Musik bringt uns durch den Tag. Musik lädt uns zum Tagträumen ein. Musik beeinflusst unseren Herzschlag, den Blutdruck, die Atmung und den Hormon-Haushalt. Und Glücksgefühle in der Musik potenzieren sich, wenn sie mit anderen geteilt werden. Also kein Wunder, das viele junge Menschen die Musik zu ihrem Beruf machen wollen.

Du willst selbst musizieren?

Doch nur wer musikalisch ist, kann sich später mit Musik beschäftigen? Nicht ganz. Diese Aussage stimmt nur teilweise. Richtig ist vielmehr, dass sich nur wer selbst musikalisch ist, sich auch künstlerisch einbringen und Musik vermitteln kann.

Die Ausbildung findet meistens an Kunst- und Musikhochschulen statt. Und dort sind Aufnahmeprüfungen zu bestehen, die sehr anspruchsvoll sind. So müssen Bewerber*innen an einem oder auch zwei Instrumenten vorspielen, eine schriftliche Prüfung sowie eine praktische Gehörübung bestehen.

  • Kunst: Musikschaffende produzieren und reproduzieren Musik. Zu den künstlerischen Berufen zählen Berufsmusiker*innen, Sänger*innen, Dirigent*innen, Komponist*innen oder Musical-Darsteller*innen.
  • Pädagogik: Musiklehrer*innen vermitteln die Musik. Sie unterrichten an Musikschulen und staatlichen Schulen. Berufe im Bereich der Musikpädagogik leisten einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der Musikkultur.
  • Therapie: Musiktherapeut*innen setzen die Wirkung von Klängen, Tönen, Rhythmen, Melodien und Harmonien als Mittel ein, um die seelische, körperliche und geistige Gesundheit ihrer Patient*innen wiederherzustellen, zu erhalten oder zu fördern.

Du liebst Musik, spielst aber nicht selbst?

Neben den Künstler*innen, den Musikschaffenden, gibt es im Musikbusiness noch eine andere, kaum weniger große Gruppe der Berufstätigen. Sie verdienen ihr Geld mit der Musik anderer. Die eigenen musikalischen Fähigkeiten stehen dabei nicht im Vordergrund.

  • Wirtschaft: Zur Musikwirtschaft zählen alle Unternehmen und Dienstleister*innen rund um den Musikbetrieb. Beim wirtschaftlichen Umgang mit der Musik geht es um den Verkauf von Platten, Instrumenten und Noten, um das Marketing oder die Organisation von Konzerten.
  • Wissenschaft: In der Musikwissenschaft beschäftigst Du Dich im Studium mit Komponist*innen und Werken aus allen Epochen der Musikgeschichte. Auch traditionelle Musikkulturen, Popmusik oder Fragen der Akustik und Klangerzeugung sind Forschungsgebiete. Es gibt viele Berufe, die in dieser Richtung angesiedelt sind: Musikjournalist*innen, Musikarchivar*innen und -bibliothekar*innen, Musikwissenschaftler*innen in Verlagen, Kulturämtern oder beim Rundfunk.
  • Technik: Zu Expert*innen für Licht, Schall und Ton werden Veranstaltungstechniker*innen, Ton- und Bildtechniker*innen und Tonmeister*innen oder –ingenieure*innen ausgebildet. Denn auch von der technischen Seite kann man sich der Musik nähern. Musikinstrumentenbauer*in wie Geigenbauer*in oder Orgel- und Harmoniumbauer*in sind Ausbildungsberufe in diesem Bereich.

So sieht es auf dem Arbeitsmarkt aus

Festanstellungen sind selten, viele Erwerbstätige sind selbstständig und Stellenmeldungen äußerst rar.

Dennoch: Nach Angaben der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit konnten für das Jahr 2020 insgesamt rund 48.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Musikberufen nachgewiesen werden, etwa die Hälfte davon in den Bereichen Instrumental- und Orchestermusik, Gesang, Dirigieren und Komposition.

Musikpädagog*innen an Musikschulen und anderen außerschulischen Einrichtungen stellen mit rund einem Drittel die zweitgrößte Gruppe der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten dar, mit weitem Abstand folgen Berufe in anderen Tätigkeitsfeldern wie dem Musikinstrumentenbau und dem Musikfachhandel.

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