Die richtige Studienwahl ist eine Herausforderung: Die Schule ist vorbei und zum ersten Mal ist eine individuelle Lebensplanung gefordert, welche zugleich die Basis für die Zukunft bildet. Keine einfache Entscheidung! Mehr >
Vor Studienbeginn: Auszeiten optimal nutzen
Freiwilligendienste im Ausland, Work und Travel-Programme, Sprachkurse; es gibt viele gute Gründe nach dem Abitur eine zeitlang „auszusteigen". Auf der Grundlage von vielen neuen Erfahrungen fällt die Studienwahl oftmals leichter. Aber auch innerhalb eines Studiums kann eine Auszeit neue Impulse setzen.
Ob und welche Auszeiten sinnvoll sind, ist individuell verschieden. Es kommt darauf an, wie viel Zeit zur Verfügung steht und wo die persönlichen Interessengebiete liegen.
Warum lohnt sich eine Auszeit nach der Schule lohnt?
Ein paar Argumente:
- Die Entscheidung für ein Studium ist noch nicht gefallen. Neue Erfahrungen eröffnen neue Horizonte. Anstatt zu Hause die Zeit zu vertrödeln, ist es ratsamer, so viele Eindrücke wie möglich zu sammeln.
- Der Studiengang der Wahl hat einen sehr hohen NC. Mit Wartesemestern erhöhen sich die Chancen auf einen Studienplatz.
- Auslandserfahrung im Lebenslauf wird immer honoriert. Nach dem Abitur ist erstmals eine Zeit ohne Verpflichtungen. Eine derart unbeschwerte Zeit kommt so schnell nicht wieder.
- Erste Arbeitserfahrung ist ein guter Kontrast zu 13 Jahre Schule. Nichts bereitet so gut auf die Arbeitswelt vor, wie die Arbeitswelt selber.
Welche Möglichkeiten gibt es?
Freiwilliges Engagement ist nicht nur etwas für Personen mit einer sozialen Ader. Auch im ökologischen Bereich gibt es viel zu tun:
FSJ / FÖJ: Engagement für eine gute Sache! Das „freiwillige soziale Jahr“ (FSJ) bietet die Möglichkeit in soziale und pflegerische Berufe hineinzuschnuppern. Jugendliche von 16 bis 26 können in Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, in Einrichtungen für behinderte Menschen, in Krankenhäusern, in Alten- und Pflegeheimen, in Kirchengemeinden aber auch in Sport- oder Kultureinrichtungen mitarbeiten. Es gibt eine geregelte Arbeitszeit von 38,5 Wochenstunden. Außerdem erhält der Freiwillige ein Taschengeld, oft auch eine Unterkunft und Verpflegung sowie bezahlten Urlaub. Ganz ähnlich organisiert ist das „freiwillige ökologische Jahr“ (FÖJ). Es handelt es sich dabei um einen Einsatz im Bereich Umwelt- und Naturschutz.
Infos zum FSJ/FÖJ >
Freiwilligendienste im In- und Ausland: Freiwilligendienste werden von den unterschiedlichsten Seiten angeboten. Im Rahmen eines Freiwilligendienstes könnt ihr für eine bestimmte Zeit in einer Einrichtung, einer Organisation oder in einem Projekt im In- und Ausland mitarbeiten, dabei erste Erfahrungen in der Berufswelt sammeln und, wenn das Ganze im Ausland stattfindet, natürlich eure Sprachkenntnisse verbessern.
Weltwärts, Entwicklungspolitischer Freiwilligendienst >
Rausvonzuhaus.de >
Experiment e.V. >
Je früher die Planung beginnt, desto mehr Angebote gibt es zur Auswahl.
Praktikum/Jobben: Praktische Erfahrung können am besten über Praktika oder Nebenjobs gesammelt werden. Manche Studiengänge schreiben auch ein studienbezogenes Praktikum vor, das auf diese Weise abgehakt werden kann. Wer erstmal Geld verdienen will, liegt auch nicht falsch. Die Arbeitswelt ist danach viel konkreter und diffuse Vorstellungen werden greifbar.
Work und Travel: Fast schon ein Klassiker! Work und Travel- Programme in Australien. Australien bietet Rucksackreisenden viele Arbeitsmöglichkeiten und ein traumhaftes Reiseland. Seit der Jahrtausendwende ist es auch für Deutsche möglich, ein Jahr lang durch Australien zu reisen und dort jeden beliebigen Job annehmen. Eine tolle Chance Arbeiten und Reisen zu verbinden. Gibt es übrigens auch für andere Länder.
Agenturen die TravelWork-Programme organisieren, findet ihr leicht im Internet.
Buchtipp: Jobben weltweit >
Au Pair: Ausland, aber trotzdem Nestwärme. Durch die Einbindung in eine Familie verliert der Auslandsaufenthalt viel von seinem Schrecken. Natürlich nur, wenn die Familie passt. Geregelte Arbeitszeiten lassen Platz für eigene Unternehmungen und Sprachkurse, außerdem gibt es ein Taschengeld. Um transparente Bedingungen zu schaffen, haben sich die führenden „Au-Pair"-Organisationen und -Agenturen zu einer Gütegemeinschaft zusammen geschlossen. Auf diese Weise werden Gasteltern und Au pairs vergleichbare Standards garantiert.
Gütegemeinschaft Au Pair >
Sprachkurse: Sprachkurse sind das Mittel der Wahl, wenn es darum geht, ein paar Wochen sinnvoll zu füllen. Solche Aufenthalte sind nicht immer billig, aber gute Sprachkenntnisse sind in Hinblick auf ein Studium und vor allem im späteren Berufsleben eine gute Investition. Vor Ort ist man in eine Struktur eingebunden. Viele Sprachschulen bieten Ausflüge, Kulturprogramm und Abendveranstaltungen an. Langweilig wird es bestimmt nicht.
Programmdatenbank von rausvonzuhaus.de >
Ganz Kurzentschlossene können sich hier inspirieren lassen >
Aufpassen: Ein sog. „Park"-Studium ist nicht sinnvoll, da auf diese Weise keine Wartesemester angesammelt werden können.
Auch innerhalb eines Studiums ist eine Auszeit denkbar. Wie gehe ich am besten vor?
An den meisten Hochschulen gibt es das sogenannte Erasmus-Programm. Dabei handelt es sich um ein EU-Progamm, mit dem Teilnehmer relativ einfach - da durchorganisiert - an einer anderen Hochschule in Europa ein oder zwei Auslandssemester absolvieren können. Welche Kooperationen angeboten werden und wie viele Studenten „ausgetauscht“ werden können, ist von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich.
Ein Studium im Ausland, das selbständig organisiert wird, ist natürlich ebenfalls möglich. Dafür müsste man einfach mit den entsprechenden Hochschulen direkt Kontakt aufnehmen.
Checkliste Auslandstudium >