StudiumBeruf und KarriereTechnische BerufeArchitektur: Pläne und Gestaltungskonzepte realisieren

Architektur: Pläne und Gestaltungskonzepte realisieren

Sie gestalten mit ihren kühnen Entwürfen aus Stahl, Glas und Beton die Welt von morgen. Ein Traumberuf - sicherlich, der allerdings nur einigen wenigen in der Berufsgruppe vorbehalten ist. Im Berufsalltag ist der Architekt mit vielen anderen Aufgaben und Herausforderungen beschäftigt.

Architektur ist überall da, wo Menschen leben und arbeiten. Berufsaufgabe der Architekten aller Fachrichtungen ist es, den Lebensraum, die räumliche Umwelt des Menschen, zu planen und zu gestalten. In der Praxis sieht es so aus, dass Architekten Gebäudepläne entwerfen und im Auftrag der Bauherren die Bauausführung betreuen. Bei der Entwurfs-bzw. Bauplanung steht erstmal die Funktion des Bauwerks im Vordergrund. Unter Berücksichtigung der Kosten und rechtlichen Vorgaben wird anschließend das Aussehen des Gebäudes hinsichtlich Form, Farbe und Material festgelegt. Ein spannendes Aufgabengebiet mit einer langen Tradition: Die Geschichte der Architektur ist so alt wie die Geschichte der Menschheit. In der modernen Welt verwendet der Architekt für die Erstellung der Pläne spezielle Computer-Programme, so genannte CAD-Programme (Computer-Aided-Design).

Kreativität trifft Technik

Die Verbindung von Technik und Kreativität fasziniert viele Studieninteressierte. Um als Architekt/Architektin arbeiten zu können, ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium im Bereich Architektur gefordert. Im Anschluss daran folgt eine mindestens zweijährige berufspraktische Tätigkeit, ehe man sich auch offiziell Architekt nennen darf. Die Berufsbezeichung ist an den Eintrag in die Architektenliste eines Bundeslandes gekoppelt.

Wichtige Frage: Wie geht es der Bauindustrie?

Der Beruf ist sehr vielfältig, hat aber auch seine Schattenseiten. Diese sind vor allem in den letzten Jahren ins Gespräch gekommen und haben eine enge Verbindung mit dem "Gesundheitszustand" der Baubranche. Denn die Wirtschaftskrise hat die Bauindustrie stark gebeutelt. Wo wenig gebaut wird, ist auch wenig Bedarf an Architekten. Das ist leider so. Hinzu kommt, dass die Architektendichte in Deutschland so hoch ist wie in keinem anderen europäischen Land. Es verlassen mehr Absolventen die Unis, als alte Architekten in den Ruhestand gehen. Es gab schon bessere Zeiten für einen Berufseinstieg.

Mittlerweile gibt es allerdings wieder vorsichtige Zuversicht bei den Geschäftsaussichten. Das Konjunkturprogramm der Bundesregierung, mit dem der öffentliche Bau angekurbelt wurde, hat der Berufsgruppe der Bauingenieure bereits Erleichterung gebracht. Es bleibt die Hoffnung, dass auch die Architekten davon profitieren werden. Wann genau wirtschaftlicher Aufschwung zu mehr Wirtschafts- und Privatbauvorhaben führen wird, ist immer schwer vorauszusagen, doch viele Architekten beurteilen ihre Geschäftsaussichten wieder besser (ifo-Architektenumfrage).

Berufsaussichten

Architekten sind entweder in Architektenbüros angestellt oder freiberuflich tätig. 2009 gab es laut Agentur für Arbeit in Deutschland knapp 123.000 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Bauingenieure und Architekten. Hinzu kamen 51.000 Architekten und 33.000 Bauingenieure, die als Selbstständige arbeiteten. Architekten können ihr Wissen natürlich vor allem in gebäudebezogenen Bereichen einbringen:

Beschäftigungsmöglichkeiten existieren zudem im öffentlichen Dienst (z.B. in der Bauverwaltung).

Gerade in den letzten Jahren ist es für Architekten aber auch wichtig geworden, sich neue Berufsfelder zu erschließen. Die erworbenen Kompetenzen können nämlich durchaus auch im Umfeld von Architektur und Gestaltung gefragt sein. Wichtige Stichwort sind hier: Modellbau, Bühnenbild, Design (Industrie- und Medien), Architekturpräsentationen und Messebau.

Flexibilität ist gefragt. Das gilt auch für die Standortfrage. Das Ausland - gerade die Boomregion Asien - kann eine reizvolle Perspektive für deutsche Architekten sein. Viele Absolventen der letzten Jahre sind einfach in andere Länder abgewandert, um ihr Know-how zum Einsatz zu bringen.

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