StudiumStudienberatungUni vs. FH

Uni oder FH – was passt zu Dir?

Welche Hochschule ist die Richtige?

Du willst studieren? Du weißt auch schon, welches Fach es sein soll, aber der Unterschied zwischen Uni und FH ist Dir noch nicht ganz klar? Es gibt ein paar Merkmale, die beide Hochschultypen auszeichnen. Allerdings haben sich die Unterschiede in den letzten Jahren etwas aufgeweicht. Durch den Bologna-Prozess hat sich die Lehre immer weiter angeglichen und die Unterschiede sind nicht mehr so groß wie früher.

Was sind die Merkmale einer Universität?

Die Universität ist für viele Studieninteressierte die erste Idee und DER Ort, wenn es um das Studieren geht. Denn immerhin handelt es sich bei einer Universität um die höchste Bildungseinrichtung in Deutschland. Universitäten vertreten die Wissenschaften vollständig. Du findest dort Studiengänge aus allen Fachbereichen:

Fachbereiche auf studieren.de >

Das bedeutet, dass es Studiengänge gibt, die nur an einer Universität angeboten werden. Zum Beispiel die Staatsexamen-Studiengänge Medizin, Pharmazie und Rechtswissenschaften. Aber auch die Geisteswissenschaften (Sprach- und die Kulturwissenschaften) und die Lehrämter sind fast ausschließlich dort platziert.

Was sind die Merkmale einer Fachhochschule?

Eine Fachhochschule ist eine Hochschule, die anwendungsorientierte Studiengänge anbietet. Es geht um Angewandte Forschung. Die englische Übersetzung macht es schon deutlich: Fachhochschulen sind "Universities of applied science". Das Angebot ist, ähnlich wie bei Universitäten, breit gefächert und in natur-, sozial-, wirtschaftswissenschaftliche, technische und künstlerische Studiengänge eingeteilt.
Bei einem Studium an einer Fachhochschule geht es vor allem darum, einen Anwendungsbezug herzustellen. Erreicht wird dieser Bezug durch strukturierte Studienpläne und durch ein Praxissemester, um bereits in Stadium "Arbeitsluft" zu schnuppern. An vielen Fachhochschulen gibt es auch Technologietransferzentren, welche die Verbindung zur Wirtschaft herstellen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Uni und einer FH?

Man kann sagen, dass die Lehre an FHs praktischer ausgerichtet ist als an Unis. Zudem sind die Seminare häufig kleiner und überschaubarer als an Unis. Dadurch ist die Atmosphäre etwas persönlicher, denn die Lehrenden lernen die Studierenden schneller kennen. In der Vergangenheit war der Stundenplan an den Fachhochschulen viel strenger vorgegeben als an Universitäten. Es hieß, das System an FHs sei verschulter. Dafür gäbe es weniger Möglichkeiten, individuelle Schwerpunkte im Studium zu setzen und eigenen Interessen zu vertiefen. Doch durch die Modularisierung des Studiums betrifft das nun auch die Universitäten. Der straffe Stundenplan ist kein Alleinstellungsmerkmal der Fachhochschulen mehr.

Und noch etwas: Vor der Umstellung auf Bachelor und Master wurde zwischen Uni- und FH-Abschluss unterschieden, indem ein „(FH)“ vermerkt wurde, wenn der Abschluss an einer Fachhochschule gemacht worden ist. Auch das ist nicht mehr der Fall. Beim Bachelor und Master gibt es in der Betitelung keinen Unterschied mehr zwischen Uni und FH.

Warum heißen viele Fachhochschulen nur Hochschule?

Die meisten Fachhochschulen lassen mittlerweile im Namen das „Fach“ weg und nennen sich nur noch Hochschule. Damit wollen sie die Angleichung an Universitäten verdeutlichen. Und jetzt gfeich wird es noch verwirrender.

Unter welchen Hochschulnamen verbirgt sich eine "Universität"?

Zu den Universitäten gleichgestellten Hochschulen zählen

  • Pädagogische Hochschulen
  • Musikhochschulen 
  • Akademien der Künste
  • und die Sporthochschule

Darüber hinaus haben auch viele kirchliche Hochschulen das Promotionsrecht inne. Für die Einschreibung wird dann normalerweise die Allgemeine Hochschulreife vorausgesetzt.

Welche Schulabschlüsse brauche ich, um mich an Unis und FHs zu bewerben?

Für eine Bewerbung an einer Universität ist die Allgemeine Hochschulreife der Standard. Und auch mit fachgebundener Hochschulreife ist es auch möglich, die Fächer des jeweiligen Fachbereichs an Universitäten zu studieren. Für die Bewerbung an einer Fachhochschule ist die Fachhochschulreife ausreichend. Umgangssprachlich wird Fachhochschulreife oft als Fachabi bezeichnet. Es ist allerdings ein Unterschied, ob die fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife gemeint ist.

Gibt es dennoch die Möglichkeit, mit Fachhochschulreife an einer Universität zu studieren?

Am einfachsten ist es in Hessen, Brandenburg und Niedersachsen. Dort können sich Schulabgänger mit Fachhochschulreife auch für Bachelor-Studiengänge, die an Universitäten angeboten werden, bewerben. Das heißt, die Schulabschlüsse sind in diesen Bundesländern praktisch gleichgestellt. In Niedersachsen wird allerdings ein Fachbezug erwartet. Die meisten Bundesländer ermöglichen zudem einen fachgebundenen Wechsel nach einem erfolgreichen FH-Grundstudium.

In Baden-Württemberg gibt es die Delta-Prüfung: Die Deltaprüfung soll Bewerbern mit der Fachhochschulreife oder der fachgebundenen Hochschulreife den Zugang zu den staatlichen baden-württembergischen Universitäten und Pädagogischen Hochschulen erleichtern bzw. eröffnen.

Außerdem kann sich natürlich jeder, der seinen Bachelorabschluss an einer Fachhochschule erworben hat, auch für einen Master-Studiengang an einer Universität bewerben, da er nun einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss vorweisen kann.

Kann ich mit einem Master von der FH promovieren?

Eine pauschale Aussage ist hier leider nicht möglich. Die Universitäten können die Auswahl ihrer Studierenden selbst regeln. Momentan ist es allerdings so, dass viele Unis bemüht sind, Absolventen und Absolventinnen von Fachhochschulen die Promotion zu ermöglichen - wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.

Kann ich direkt an einer FH promovieren?

Auch das ist möglich. In einigen Bundesländern haben FHs Promotionsrecht. Beispiele sind Hessen und Nordrhein-Westfalen. Auch 13 kirchliche Hochschulen besitzen das Promotionsrecht.

Wie kann ich mich an einer Kunst- oder Musikhochschule einschreiben?

Nur etwa 2 % aller Studierenden sind an künstlerischen Hochschulen eingeschrieben. Wer an einer künstlerischen bzw. an einer Musikhochschule studieren will, muss seine besondere Eignung nachweisen. Der Eignungstest findet vor Ort statt und verlangt vom Studienbewerber, sein Talent und künstlerisches Potenzial unter Beweis zu stellen. Für einen bildenden oder gestalterischen Studiengang ist die erste große Hürde im Vorfeld die Mappe. Das heißt, nur wer mit seinen Arbeitsproben überzeugt, wird überhaupt zum Eignungstest eingeladen.

Brauche ich Abitur, um an einer künstlerischen Hochschule zu studieren?

Bei überragender künstlerischer Leistung besteht in vielen Hochschulgesetzen die Möglichkeit, dass in einem künstlerischen Studiengang von einer Hochschulzugangsberechtigung abgesehen werden kann. Der Begriff "überragende künstlerische" Leistung darf allerdings nicht unterschätzt werden.

Wie aussagekräftig sind Hochschulranking?

Rankings können bei der Studienwahl sicherlich ihren Teil zur Gesamtentscheidung beitragen, als alleinige Grundlage für die Karriereplanung werden sie allerdings überbewertet. Aus dem einfachen Grund, dass nicht alle Kriterien berücksichtigt werden können und außerdem für jeden Studieninteressierten andere Kriterien ausschlaggebend sind. Letztlich zählt der Eindruck, den man direkt vor Ort erhält. Vielleicht besteht ja die Möglichkeit an der einen oder anderen Veranstaltung teilzunehmen. Zudem empfiehlt es sich mit der Fachschaft in Kontakt treten, das sind in der Regel höhere Semester, die mehr über den Studienalltag an der jeweiligen Hochschule erzählen können.

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