Klimawandel, Erderwärmung, Treibhauseffekt - die Horrorszenarien sind in aller Munde. Verhindern lassen würde sich der Worst-Case durch ein optimiertes und auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Umwelt- und Ressourcenmanagement. Absolventen wissen, wie sie wirtschaftlichen Nutzen, technischen Fortschritt und Umweltschutz unter einen Hut bekommen. Mehr >
Umweltschutz: "Grüne Berufe" für Akademiker*innen
Umweltschutz umfasst alle Tätigkeiten, die dazu beitragen, schädliche Umweltbelastungen zu reduzieren und die Umwelt langfristig zu erhalten. Die Entwicklung neuer Produkte und umweltschonender Produktionsverfahren bedeutet nicht, dass "im Grünen" gearbeitet wird.
Mit dem Ende der Sechziger Jahre wird der Umweltschutz ein immer dringenderes Thema. Die Technologie entwickelt sich mit jedem Jahr schneller und hinterlässt eine Verwüstungsspur. "Grüne Berufe" sollen den Schaden wieder gut machen. Was kann man sich darunter vorstellen?
Natürlich gibt es die klassischen Umweltzentren, die der Öffentlichkeit beratend zur Seite stehen und die Naturschutzeinrichtungen, die für ihre Mitglieder Veranstaltungen organisieren, um die Aufmerksamkeit in Sachen Umwelt zu schulen. Das ist die pädagogische Komponente des "grünen Bereichs". Eine aufklärende Tätigkeit im Bereich Umweltinformation und Umweltbildung ist eher die Ausnahme, wenn von Jobs im Bereich Umweltschutz die Rede ist.
Wer denkt, er arbeitet nach einem Studium im Bereich Umweltschutz "im Grünen", liegt ebenfalls falsch. Was für die Ausbildungsberufe in diesem Bereich - Gärtner*in, Landschaftspfleger*in, Landwirt*in, Winzer*in, Forstwirt*in etc. - richtig ist, trifft für den akademischen Bereich nicht zu.
Technische Studiengänge sind führend im Bereich Umweltschutz
Ein Studium im Bereich Umwelt führt selten zu einer praktischen Betätigung an der frischen Luft. Studierte Land- und Forstwirt*innen sind in beratenden, technischen und verwaltenden Tätigkeiten zu finden. Das gilt auch für alle anderen Ingenieur*innen, die ihr Tätigkeitsfeld in umweltorientierten Stellen gefunden haben. Ob Umweltingenieur*innen oder Verfahrenstechniker*innen und Elektrotechniker*innen mit einem Schwerpunkt im Bereich Umwelttechnik – Ingenieur*innen sind die Gewinner*innen am Umwelt-Arbeitsmarkt.
Wer im Umweltschutz arbeiten will, braucht also nicht nur ein ausgeprägtes Interesse an ökologischen Themen, sondern auch ein ausgeprägtes Interesse für Technik und die Naturwissenschaften: Chemie, Biologie, Mathematik und Physik stehen in ingenieurwissenschaftlichen Umwelt-Studiengängen immer auf dem Lehrplan.
Kernbereiche der Umwelttechnik sind:
Die klassischen Arbeitsbereiche eines*einer Umweltingenieur*in sind die Entwicklung von Technik
- Für die Entsorgung (Abfall, Müllverbrennung, Altlasten, Recycling, Deponien, Abwasserreinigung)
- Für den Schutz von Gewässer und Boden
- Für den Schutz vor Lärm und Strahlen
- Für die Verminderung der Luftverschmutzung (z. B. Rauchgasentschwefelung, Abgasreinigung, Entstaubungsverfahren)
- Für die Erfassung und Überwachung von schädlichen Umweltbelastungen in Industrie, Landwirtschaft, Verkehr, Freizeit und Haushalt
- Für die effektive Nutzung erneuerbarer Energien (Sonnenenergie, Windenergie, Erdwärme, Biokraftstoffe)
Studium mit Zukunft, Regenerative Energiesysteme >
Ein*e Umweltingenieur*in analysiert den Ist-Zustand, bewertet und sucht nach geeigneten Lösungen um Umweltschäden und –belastungen zu vermeiden oder zu reduzieren.
Nach vorläufigen Angaben des Umweltbundesamtes arbeiteten 2021 im Bereich Erneuerbare Energien rund 344.100 Beschäftigte.
Mögliche Arbeitgeber*innen sind:
- Industrieunternehmen (Prozess- und Produktentwicklung)
- Behörden der Kommunen, der Länder oder des Bundes
- Ingenieurbüros
- Forschungsinstitute
- Planungsbüros
- Gutachterbüros
Die Nachsorge von umweltschädlichen Vorgängen und das Reparieren der Umwelt ist das Kerngeschäft der Umweltingenieur*innen. Die Vorsorge, das heißt die Umwelt präventiv zu schützen, bekommt aber einen immer höheren Stellenwert.
Das heißt auch, dass sich der Arbeitsmarkt immer mehr zergliedert: Jedes neue Produkt, das auf den Markt kommt, wird unter dem Aspekt "Umweltverträglichkeit" geprüft. Ob Kühlschrank, Auto oder Waschmittel - neue Produkte sollen möglichst wenig Energie verbrauchen und absolut umweltverträglich sein. Anderenfalls lassen sie sich auch nicht verkaufen, da der Umweltschutzbegriff den Alltag mittlerweile durchdrungen hat.