Der Schutz des Geistigen Eigentums (Intellectual Property = IP) hat für die Entwicklung der Wirtschaft eine zentrale Bedeutung.
Der Masterstudiengang Patentingenieurwesen vermittelt die theoretischen und praxisbezogenen Fachkenntnisse für eine Berufstätigkeit als Patentingenieurin und -ingenieur in Patent-, Forschungs- und Entwicklungsbereichen. Kennzeichnend für den Studiengang ist die Kombination von technischen Inhalten und IP-Knowhow. Die Absolvierenden werden befähigt, sowohl mit Fachkolleginnen und -kollegen im Bereich F&E als auch mit IP-Expertinnen und -experten komplexe Sachverhalte an der Schnittstelle von Technik und Schutz sowie Management von Geistigem Eigentum zu analysieren und zu bearbeiten.
Der Studiengang richtet sich an Absolventinnen und Absolventen ingenieurwissenschaftlicher Bachelorstudiengänge mit Interesse an disziplinübergreifender Arbeit an der Schnittstelle von Technik, IP-Recht, IP-Information und IP-Management.
Der Studiengang qualifiziert, technische Erfindungen und Innovationen hinsichtlich ihrer schutzrechtlichen Einordnung, ihrer wirtschaftlichen Verwertbarkeit und ihres strategischen Einsatzpotentials zu analysieren und zu bewerten und Verfahren zur Erlangung und zum Einsatz von Schutzrechten zu gestalten und zu begleiten. Es werden grundlegende IP-Kompetenzen vermittelt und diese werden eingebettet in technische Themenstellungen mit einem Fokus auf Entwicklungsvorgänge von elektro- und informationstechnischen Systemen.
Abschluss: Master of Science (M. Sc.)
Regelstudienzeit: 3 Semester
Studienstart: Sommer & Winter
NC: Ja
Dual studierbar: Ja
Unterrichtssprache: Deutsch
Aufbau und Inhalte
Einen Kernbereich des Studienangebotes bilden die ingenieurwissenschaftlichen Fächer. Entsprechend der technischen Ausrichtung des Studienganges wird ein besonderer Fokus auf die Zukunftstechnologien im Bereich der Elektro- und Informationstechnik gelegt. Die Absolventinnen und Absolventen erlangen die Fähigkeit, technische Zusammenhänge und deren Weiterentwicklung und Anwendung zu erkennen, und zu beurteilen und den technologischen Wandel in Forschung und Entwicklung zu verstehen und zu begleiten.
Der ingenieurwissenschaftliche Schwerpunkt ist eingebettet in eine fundierte Ausbildung im IP-Bereich. Die Studierenden erwerben die für die Arbeit als Patentingenieurin oder -ingenieur erforderlichen Kenntnisse im IP-Bereich. Schwerpunkte bilden das deutsche, europäische und internationale Patentrecht, das Arbeitnehmererfindungsrecht und der Knowhow-Schutz. Die Nutzung der Patentsysteme wird vermittelt und die Studierenden erhalten eine Anleitung in das Verfassen von Patentanmeldungen und zu den in den verschiedenen Verfahren vorzunehmenden Verfahrenshandlungen.
Ergänzt werden die Pflichtmodule durch Wahlpflichtmodule, mit denen eine Fokussierung des Kompetenzerwerbs auf bestimmte, technische IP-Bereiche wie z.B. Verfahrensrecht in Patentsachen, Verträge im IP-Bereich, Digitalisierung von IP-Prozessen erfolgt. In Seminaren und Projekten werden die Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens eingeübt und vertieft. Die Masterarbeit schließt das Studium ab. Sie kann in einem in- oder ausländischen Unternehmen angefertigt werden. Mit der Abschlussarbeit zeigt die Absolventin und der Absolvent, dass sie/er die Fähigkeit besitzt, eigenständig und nach wissenschaftlichen Regeln ein anspruchsvolles ingenieurwissenschaftliches Problem an der Schnittstelle zwischen Technik und Geistigem Eigentum zu bearbeiten.
Berufsfelder und berufliche Perspektiven
Patentingenieurinnen und -ingenieure sind in Patent-, Forschungs- und Entwicklungsbereichen von Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Kanzleien an der Schnittstelle zwischen Technik, Management Geistigen Eigentums und strategischer Unternehmenspolitik tätig und arbeiten mit Entwicklern, Erfindern, Entscheidern und Patentämtern zusammen.
Sie fördern und identifizieren Erfindungen, beobachten die Innovationen von Wettbewerbern und beraten über Notwendigkeit und Möglichkeiten des Schutzes von neuen Produkten und Verfahren. Sie sind zuständig für IP-Recherchen und unterstützen bei der Ausarbeitung von Erfindungs- und Patentanmeldungen und im Verfahren der Patenterteilung und bei der Prüfung der Rechtsbeständigkeit von Schutzrechten und bei deren Durchsetzung. Im Rahmen des IP-Managements bewerten sie Patente, sind am Management der Patentverwertung beteiligt und gestalten die Portfoliobildung und -pflege. Patentingenieurinnen und -ingenieure wirken mit bei der IP-Strategie, sie entwickeln Patentstrategien und beraten die Geschäftsleitung.
Zulassung: Voraussetzung
Qualifikationsvoraussetzungen für eine Zulassung zu diesem Studiengang ist ein erfolgreich abgeschlossenes Bachelorstudium in einer ingenieur- oder naturwissenschaftlichen Disziplin mit einem Umfang von 210 ECTS und mit einem Technikanteil von mindestens 80% (170 der 210 ECTS). Im Fall eines Bachelorstudiums, für das weniger als 210, jedoch mindestens 180 ECTS-Punkte vergeben wurden, müssen die fehlenden Kompetenzen nachweisen (zusätzlich abgelegte Prüfungsleistungen oder Praktika).
Für die Zulassung ist ein Eignungsverfahren zu bestehen, welches aufzeigt, ob im Bachelorstudium Kompetenzen für die besonderen qualitativen Kenntnisse und Anforderungen des Masterstudiengangs Patentingenieurwesen erworben wurden, die einen erfolgreichen Studienverlauf erwarten lassen. In dem Eignungsverfahren werden die eingereichten Unterlagen hinsichtlich folgender Kriterienbereiche bewertet
- Note des Abschlusses des ingenieur- oder naturwissenschaftlichen Bachelorstudiums
- Kompetenzen in der Mathematik, in ingenieurwissenschaftlichen Bereichen und der Informatik
- selbstständiges wissenschaftliches Arbeiten und Erfahrung im Bereich der ingenieurwissenschaftlichen Problemlösung.
Es finden keine Tests oder Befragungen statt, die eine persönliche Anwesenheit erforderlich machen.
Bitte beachten Sie zur Bewerbung diesen Fragebogen zur Eignungsfeststellung, der auch im Primuss-Bewerberportal noch einmal hinterlegt ist.
Weitere Informationen zur Bewerbung >
Bewerbung
Ein Studienbeginn ist zum Sommersemester und zum Wintersemester möglich. Die Bewerbung erfolgt über das PRIMUSS-Bewerberportal THI.