StudiumStudienberatungLehramtLehramtsstudium

Lehrer*in werden: Das ist für viele ein Traumberuf

Als Lehrer*in muss man seine Fächer mögen, aber nicht nur das. Den Stoff vermitteln können, Streit schlichten, sich im Kollegium austauschen, Eltern beruhigen – auch das gehört dazu. Nicht jeder, der mal Schüler*in war, weiß, was es bedeutet, Lehrer*in zu sein. Doch das Interesse an diesem Beruf ist ungebremst. Die Ausbildungsangebote sind auf den ersten Blick sehr vielfältig, denn das Studium ist in jedem Bundesland etwas anders organisiert. Gleiches gilt für die "Bedarfsprognosen".

Wie werde ich in der studieren.de-Suche am besten mit Lehramtstudiengängen fündig?

In der studieren.de-Suchmaschine ist die Suche über die einzelnen Fächer und über den Begriff "Lehramt" möglich. Außerdem empfiehlt sich die Recherche über den Fachbereich Lehramtsstudiengänge, in dem alle Fächer aufgelistet sind, die auf Lehramt studiert werden können. Bei der Suche sollte immer im Bewußtsein bleiben, dass es für keinen anderen Beruf so viele Ausbildungsmöglichkeiten gibt wie für das Lehramt. Bildung ist Ländersache, mit der Konsequenz, dass in jedem Bundesland andere Regelungen existieren.

Warum finde ich so viele unterschiedliche Studienvarianten?

Die Bachelor-Master-Studienstruktur teilt die Lehramtsausbildung in zwei Phasen. Im Bachelor werden erst einmal die Fächer studiert, wobei die Kombinationsmöglichkeiten von der jeweiligen Hochschule abhängen. Das ist der kleinste gemeinsame Nenner. Für Studierende hat das den Vorteil, dass sie ihre Berufswahlentscheidung häufig bis zum Bachelorabschluss offen halten können. Das pädagogischen Wissen wird hauptsächlich im Master (Master of Education) vermittelt.

Bis auf wenige Ausnahmen, z. B. Bayern, Hessen, das Saarland oder Sachsen-Anhalt, haben alle Bundesländer das System Bachelor und Master beim Lehramt eingeführt. Je nach Bundesland findets Du Bachelor of Education, polyvalente Bachelor, Zweifach-Bachelor oder Bachelor of Combined Studies, uvm... Und manchmal münden die Studiengänge dann auch noch ins Staatsexamen.

Unser Tipp: Am besten im Bundesland Deiner Wahl die entsprechenden Hochschulen direkt kontaktieren.

Wie werde ich Grundschullehrer*in?

In einigen Bundesländern ist ein Studium rein für das Lehramt an Grundschulen möglich, in anderen ist der Studiengang verschmolzen mit der Ausbildung für das Lehramt an Hauptschulen oder für das Lehramt an Haupt- und Realschulen. In diesen Fällen besteht aber in der Regel die Möglichkeit, den Schwerpunkt Grundschule oder Primarstufe zu wählen.

Wie werde ich Berufsschullehrer*in? Welche beruflichen Fachrichtungen gibt es im Berufsschullehramt?

Wer ein Studium zum Berufsschullehrer*in aufnehmen will, kombiniert eine berufliche Fachrichtung mit einem Unterrichtsfach bzw. Unterrichtsfächern. Das Fächerspektrum bei der beruflichen Fachrichtung umfasst z. B. Bautechnik, Elektro- und Informationstechnik, Ernährungs- und Hauswirtschaftswissenschaft, Agrarwirtschaft, Metalltechnik, Sozialpädagogik sowie Gesundheits- und Pflegewissenschaft. Unterrichtsfächer sind z. B. Deutsch, Englisch oder Mathe.

Wegen der Unterdeckung auf dem Arbeitsmarkt sind im Berufsschullehramt manchmal auch Quer- und Seiteneinsteiger*innen gefragt. So hat man z. B. mit einem Fachstudium ebenfalls gute Chancen in Berufsschulen unterzukommen. Auch können Hochschulabsolvent*innen, die bereits mehrere Jahre in der Wirtschaft gearbeitet haben auf Einstellung in den Schuldienst hoffen, wenn sie sich an einer Berufsschule bewerben. Der Bedarf bestimmt immer die Nachfrage.

Quereinstieg ins Lehramt – nur so klappt es!

Beruf Lehrer*in? Bin ich überhaupt dafür geeignet?

Hier kannst Du testen, ob der Beruf Lehrer*in etwas für Dich ist: Selbsterkundungs-Programm des Münchener Zentrums für Lehrerbildung zur persönlichen Eignungsreflexion für den Beruf mit Filmen, Fragen und Feedback.

SeLF – Eignungsreflexion in drei Schritten

Was ist dran an dem Schlagwort "Lehrermangel"?

In den Medien ist der "Lehrermangel" immer wieder ein Thema. So vielfältig wie die Ausbildung ist natürlich aber auch der Mangel - ausschlaggebend ist immer das Fach und der Schultyp. Es ist also wichtig, genau zu überprüfen, wie die Aussagen zu Stande kommen. Anhand von Statistiken wird errechnet, wie viele Lehrer*innen an Grund-, Haupt- und Realschulen in den nächsten zehn Jahren aus dem Dienst ausscheiden werden. Dem gegenüber steht dann die Zahl der zu erwartenden Schüler*innen.

Unser Tipp: Wer sich für den Beruf interessiert, sollte auf jeden Fall beim Kultusministerium des gewünschten Bundeslandes nachfragen, wie die Entwicklung für den jeweiligen Schultyp eingeschätzt wird.

Warum sagt man, dass ein Wechsel von Bundesland zu Bundesland schwer ist?

Da man sich an staatlichen Schulen nicht einfach auf offene Stellen bewerben kann, haben es künftige Lehrer*innen bei einem Wechsel in ein anderes Bundesland mit der Bürokratie zu tun. Kein Bildungsgesetz gleicht dem anderen. Ministerien vergeben Referendariatsplätze in erster Linie an Landeskinder, in deren Ausbildung investiert wurde. Doch auch hier gilt, wenn eine Nachfrage an Lehrer*innen besteht, dann geht vieles leichter.

Ich habe nur Fachhochschulreife, kann ich trotzdem auf Lehramt studieren?

In den meisten Bundesländern geht das leider nicht. Da die Lehramtsausbildung an Universitäten und Pädagogischen Hochschulen erfolgt, ist die Fachhochschulreife nicht ausreichend. Es existieren aber auch ein paar wenige Ausnahmen.

In Niedersachen berechtigt die Fachhochschulreife zum Studium in der entsprechenden Fachrichtung an Universitäten. Auch in Brandenburg werden seit kurzem Bewerber*innen mit Fachochschulreife an Universitäten zugelassen (das gilt für das Lehramt an der Universität Potsdam).

In Baden-Württemberg gibt es die Delta-Prüfung: Die Deltaprüfung soll Bewerber*innen mit der Fachhochschulreife oder der fachgebundenen Hochschulreife den Zugang zu den staatlichen, baden-württembergischen Universitäten und Pädagogischen Hochschulen erleichtern bzw. eröffnen.

Auch im Berufsschullehramt entstehen an den Hochschulen immer mehr Master, die für die Berufspädagogik qualifizieren und sich insbesondere auch an FH-Absolventen richten.

Beispiele:

Projekt „BeLEK – Beruf Lehrer/in BK!“ in Nordrhein-Westfalen >
Technical Education, Uni Hannover >
Lehramtsstudiengänge an der Fachhochschule studieren >
Ingenieurpädagogik an Fachhochschulen studieren >
Pflegepädagogik an Fachhochschulen studieren >
Berufspädagogik Fach Gesundheit, Uni Kassel und HS Fulda >

Auch interessant

Quereinstieg ins Lehramt – nur so funktioniert es!

Wir erhalten pro Tag sicherlich eine Anfrage, wie und mit welchen Auflagen ein Lehramt ohne lehramtsbezogenes Studium aufgenommen werden kann. In bestimmten Lebensphasen, wenn der Wunsch nach beruflicher Umorientierung und größerer existenzieller Sicherheit auftaucht, rückt oft ein Lehramt ins Visier. Mehr >

Universität oder Hochschule: Welche ist die Richtige?

Du willst studieren? Du weißt auch schon, welches Fach es sein soll, aber der Unterschied zwischen Uni und FH ist Dir noch nicht ganz klar? Es gibt ein paar Merkmale, die beide Hochschultypen auszeichnen. Allerdings haben sich die Unterschiede in den letzten Jahren etwas aufgeweicht. Durch den Bologna-Prozess hat sich die Lehre immer weiter angeglichen und die Unterschiede sind nicht mehr so groß wie früher. Mehr >

Basiswissen Studienbewerbung

Zwischen dem 15.5. und 15.7. geht es rund an deutschen Hochschulen. Es ist Bewerbungsphase für das Wintersemester. Da fast alle Studiengänge mittlerweile zum Wintersemester starten, sollte man die wichtigen Termine nicht verpassen. Sonst heißt es: Ein Jahr warten! Mehr >