Verbraucher beim Umgang mit Lebensmitteln, kosmetischen Mitteln und Bedarfsgegenständen schützen
Der letzte Schritt zur offiziellen Lebensmittelchemikerin oder zum Lebensmittelchemiker fehlt noch? Dann beginne nach deinem Bachelorabschluss Lebensmittelchemie den gleichnamigen Master an der TU München! Der stark analytisch-chemisch ausgerichtete Studiengang vertieft und erweitert dein bereits vorhandenes Wissen. Unter Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette im Lebensmittelbereich vermitteln wir dir Kenntnisse über die wesentlichen Reaktionen bei der Verarbeitung und Zubereitung von Lebensmitteln auf molekularer Ebene. Du beschäftigst dich mit analytischen Verfahren zur Bewertung der Lebensmittelqualität und entwickelst Möglichkeiten zur Beeinflussung der wesentlichen Eigenschaften eines Lebensmittels. Lebensmittelrecht und Lebensmitteltoxikologie dürfen natürlich auch nicht fehlen. Mach die Welt ein Stückchen besser und entwickle nachhaltige Methoden zur Versorgung der Gesellschaft mit gesunden Nahrungsmitteln.
Warum gerade diesen Studiengang studieren?
Seit einigen Jahren steigt das Interesse an gesunden und sicheren Lebensmitteln. Neben Geruch und Geschmack legt der Verbraucher immer größeren Wert auf Herkunft, Sicherheit, Qualität und gesundheitsbezogene Funktionalität. Mit dem Masterstudiengang Lebensmittelchemie trägst du dazu bei, die Gesellschaft mit gesunden und sicheren Lebensmitteln zu versorgen. Dabei ist eine ganzheitliche Betrachtung – von der Qualität des Futtermittels, über die Beschaffenheit der Verpackung, bis hin zur Art und Weise der Zubereitung – von Bedeutung.
Das Studium bildet dich in einem interdisziplinären Kontext aus, damit du diese ganzheitlichen Fragestellungen beantworten und die Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit gewährleisten kannst. Dementsprechend lernst du im Studium alles über die bei Verarbeitung und Zubereitung von Lebensmitteln generierten Inhaltsstoffe, die wertgebend (z. B. Geruch und Geschmack), gesundheitsfördernd (z.B. Antioxidantien) oder schädlich (z. B. Acrylamid) sein können und wie du diese auf molekularer Basis analysierst. Wie kannst du durch gezielte Änderungen der Rohware oder des Herstellungsprozesses Einfluss auf die molekulare Zusammensetzung nehmen und was ist für die lebensmittelrechtliche Konformität wichtig? Wie wirken sich neue Technologien auf die molekulare Zusammensetzung des Lebensmittels aus? Durch die Ausbildung in Lebensmitteltoxikologie, Qualitätssicherung und Lebensmittelrecht bist du für alle Herausforderungen, die dir deine berufliche Zukunft bringt, vorbereitet.
Der konsekutive Bachelor/Master-Studiengang an der TUM ist äquivalent zum bisherigen Staatsexamensstudiengang.
Welche Studieninhalte kommen auf dich zu?
Aufbauend auf dem Bachelorstudiengang Lebensmittelchemie liegt im Master der Fokus stärker auf den interdisziplinären und forschungsorientierten Aspekten des Faches. Im Masterstudiengang Lebensmittelchemie lernst du die Inhaltsstoffe kennen, die bei der Verarbeitung und Zubereitung von Lebensmitteln entstehen und analysierst sie auf molekularer Ebene. Dabei findest du heraus, wie du durch gezielte Eingriffe in die entsprechenden Prozesse die molekulare Zusammensetzung von Lebensmitteln beeinflussen kannst. Damit trägst du zu einem vorbeugenden Verbraucherschutz bei. Weitere Inhalte des Masterstudiengangs Lebensmittelchemie umfassen Lebensmittelrecht, Lebensmitteltoxikologie und Qualitätssicherung.
Das Studium findet in Vollzeit in regulär vier Semestern statt, in denen du 120 Credits erzielst. Neben den Pflichtfächern können auch Wahlmodule, beispielsweise aus den Bereichen Betriebswirtschaftslehre, Angewandte NMR-Spektroskopie oder Hochaufgelöste Analytische Verfahren besucht werden. In Wahlfächern kannst du dich auch intensiver mit der Entwicklung von Starterkulturen oder Lebensmittelbiotechnologie beschäftigen.
Damit die überfachlichen Grundlagen, sogenannte Soft Skills, nicht zu kurz kommen, kannst du in diesem Bereich 3 Credits einbringen. Dabei ist es egal, ob es sich um ein Praktikum, eine Übung, eine Vorlesung, ein Seminar oder einen Sprachkurs handelt.
Im vierten Semester schreibst du deine Masterarbeit.
Welche Kompetenzen und Fähigkeiten erlangst du?
Mit deinem Master-Abschluss in der Tasche, hast du ein vertieftes und detailliertes Wissen über die Themenfelder Lebensmittel, Kosmetika, Bedarfsgegenstände, Tabakerzeugnisse, Futtermittel und deren Rohstoffe – und zwar sowohl aus chemisch-analytischer als auch aus technologischer und rechtlicher Sicht. Du verstehst die wesentlichen Reaktionen bei der Verarbeitung und Zubereitung von Lebensmitteln auf molekularer Ebene und kannst beurteilen, wie sich wertgebende Eigenschaften wie Geruch, Geschmack, Farbe und Textur eines Lebensmittels bilden.
Du kennst dich mit analytischen Verfahren und Techniken der molekularen Sensorik aus und kannst dadurch die Qualität von Lebensmitteln hinsichtlich sensorischer Parameter und Inhaltsstoffe bewerten. Du weißt, wie diese Stoffe gebildet werden und kannst deswegen Strategien entwickeln um den gesundheitsfördernden Wert eines Lebensmittels zu erhöhen. Auch bei unerwünschten Inhaltsstoffen verfügst du über weitreichende Kenntnisse zur Bewertung, Analyse, Überwachung und Minimierung.
Das Studium hat dich gelehrt, Problemsituationen frühzeitig zu erkennen, zu analysieren und entsprechende Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Durch die vielfältigen Praktika kennst du dich mit instrumenteller Analytik aus, arbeitest selbstständig und verstehst Funktionsprinzip und Bedienung von Analysegeräten. Zudem bist du in der Lage auf neue Fragestellungen eigene Ziele zu formulieren, Versuchsdesigns zu entwickeln, durchzuführen und die Ergebnisse entsprechend auszuwerten, zu interpretieren und auf fachlich hohem Niveau zu kommunizieren. Damit erfüllst du alle, von der staatlichen Ausbildungs- und Prüfungsordnung (APOLmCh) geforderten Bereiche, die dem zweiten Abschnitt der Staatsprüfung entsprechen.
Wie vielfältig sind die Berufschancen?
Mit einem Abschluss im Master-Studiengang Lebensmittelchemie darfst du dich als Lebensmittelchemiker oder Lebensmittelchemikerin bezeichnen und kannst im Anschluss die einjährige weiterführende Ausbildung zum „Staatlich geprüften Lebensmittelchemiker“ antreten.
In der öffentlichen Verwaltung und bei staatlichen Untersuchungseinrichtungen kannst du dein Wissen bei der Entwicklung von Maßnahmen für den gesundheitsbezogenen Verbraucherschutz oder bei der amtlichen Überwachung von Lebensmitteln, kosmetischen Mitteln und Bedarfsgegenständen einbringen. Bei Verbraucherorganisationen vertrittst du mit deinem Sachverstand die Interessen der Konsumenten und informierst sie entsprechend.
Auch die Lebensmittelbranche hat vielfältige Aufgaben für dich zu bieten. An der Schnittstelle zwischen Produktion und Qualitätsmanagement entscheidest du über den Bezug der Rohware aufgrund von Qualitätsmerkmalen, führst dementsprechend Wareneingangskontrollen durch oder überprüfst die Produktion im Hinblick auf die sensorische Qualität und chemische Sicherheit des Endprodukts. Zudem unterstützt du das Marketing im Hinblick auf lebensmittelrechtliche Fragestellungen bei Etikettierung und Werbung und trägst somit wesentlich zum Erfolg des Produktes auf dem Markt bei.
Zudem findest du Jobs in der Pharma- und Kosmetikindustrie, bei Gutachterbüros, privaten Laboren oder staatlichen Forschungseinrichtungen und an Universitäten, wo du dein Masterstudium auch mit einer Promotion fortführen kannst.