Von Studiengängen, die jeder kennt - und von solchen, die einzigartig sind. Was passt zu mir? Wie finde ich den richtigen Studiengang? Studiere ich besser was Allgemeines oder was Spezielles? Gleich mal vorne weg: Besser oder schlechter gibt es nicht. Die richtige Antwort lässt sich nur durch die Beschäftigung mit den eigenen Interessen und Vorlieben finden. Mehr >
7 Irrtümer über das Studieren
In weniger als vier Wochen ist es soweit. Für tausende Erstsemester beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Was ist dran am schönen Studentenleben? Ist die Zeit tatsächlich so unbeschwert? Und was kommt danach? Gerüchte existieren viele – wir zeigen Euch, was davon stimmt und was nicht.
1. Nur wenn ein Studium immer Spaß macht, passt es zu mir.
Natürlich lässt Du Dich bei der Studienwahl von Deinen Interessen leiten. Allerdings ist ein Studium auch eine Eintrittskarte in die Berufswelt, vergiss das nicht. Manchmal haben die Studienfächer wenig mit dem Berufsalltag gemeinsam. Eine Grundschullehrerin muss sich im Studium beispielsweise mehr mit Mathematik beschäftigen als jemals danach im Job. Auch wenn es stressig wird, solltest Du nie den Blick für das Ganze verlieren. Am besten verbindet man das, was Freude macht, mit dem, was man gut kann, und das sollte dann dahin führen, wo man gerne arbeiten möchte.
2. Studentenleben heißt, jeden Tag ausschlafen
Stimmt meistens nicht. Studenten haben mehr Freiheiten als Arbeitnehmern in einem 9-to-5 Job, aber auch sie haben Verpflichtungen. Seminare mit Anwesenheitspflicht gehören zum studentischen Alltag. Mehr als 2-3 Mal Fehlen hat zur Folge, dass der Scheinerwerb nicht klappt. Bei Pflichtveranstaltungen kannst Du Dir übrigens auch nicht aussuchen, wenn diese anfangen. Mit viel Glück musst Du erst mittags aufstehen und kannst dann an der Vorlesung um 14 h teilnehmen. Genauso gut kann es aber sein, dass die Vorlesung von 8-10 h stattfindet. Studenten müssen flexibler sein als herkömmliche Arbeitnehmer, das ist so. Studenten sind vom Arbeitsrhythmus eher mit Selbständigen zu vergleichen. Sie arbeiten viel, können aber selbst entscheiden, ob sie das bis spät in die Nacht machen und sich dafür morgens mehr Zeit lassen.
3. Studentenleben bedeutet, feiern bis in die Morgenstunden
Party machen geht immer. Das Gerücht, dass Studenten hauptsächlich am feiern sind, hält sich hartnäckig. Die Bedingungen sind auch einfach gut: Jedes Semester lernen Studenten neue Leute kennen. Viele sind neu in der Stadt, ungebunden und wollen etwas erleben. Da kann das Studieren auch schnell mal zur Nebensache werden. Doch wer genauer hinsieht, wird feststellen, dass die Party zu bestimmten Zeiten stattfindet. Wenn ein Referat geschafft ist, nach der Prüfungsphase, wenn der Druck abfällt, in den Semesterferien und am Wochenende, so wie bei alle anderen Menschen auch. Im studentischen Umfeld gibt es allerdings sicherlich häufiger WG-Party als woanders, einfach weil die meisten Studenten in Wohngemeinschaften wohnen. Pausenlos am feiern ist aber kein Student.
4. Mit einem Bachelorabschluss findet niemand einen Job
Die Sorge, dass ihre Qualifikation nicht ausreicht, haben viele Bachelor-Studenten. Klar, für Berufe wie Lehrer oder Psychologie ist ein Master erforderlich. Und auch in vielen Naturwissenschaften ist der Master gerne gesehen. Dennoch ist ein Berufseinstieg mit dem Bachelor machbar. Laut einer Studie des HIS (Hochschulinformationssystems) nehmen immerhin ein Viertel der Uni-Absolventen und sogar ungefähr der Hälfte der FH-Abgänger direkt nach dem Bachelor die Berufstätigkeit auf. Wer einen Hochschulabschluss hat – egal welchen – gehört zur der Bevölkerungsgruppe, die am wenigsten von Arbeitslosigkeit betroffen ist: Der prozentuale Anteil liegt bei 2,5 Prozent. Im Vergleich dazu sind fast 20 % der Menschen ohne Berufsabschluss ohne Job.
5. Als Geisteswissenschaftler*in werde ich nur Taxi fahren
Das stimmt nicht. Allerdings brauchen Geisteswissenschaftler häufig länger für den Berufseinstieg, da sie Praktika absolvieren müssen, um sich in der Wirtschaft zu beweisen. Es existieren viele Tätigkeiten, die einen offenen Zugang besitzen. Das heißt, es wird ein abgeschlossenes Studium erwartet, aber nur grob umrissen, aus welchem Bereich das sein soll. Die Gehälter in den Branchen mit dem offenen Zugang sind allerdings häufig niedriger angesetzt als in anderen Fachbereichen. Das ist leider eine Tatsache.
6. Ein Studium muss in Regelstudienzeit abgeschlossen werden
Keine Angst vor der Regelstudienzeit. Diese ist ein Richtwert, der darüber informiert, welcher Zeitraum realistisch ist, um das Studium abzuschließen. Eine Verpflichtung ist die Regelstudienzeit nicht. Doch ein Studium von 20 Semester Philosophie ist heute nicht mehr möglich. Die Prüfungsordnungen begrenzen das Studium in vielen Bundesländern auf eine bestimmte Anzahl von Semestern. Wer es in der vorgegebenen Zeit nicht schafft, muss sich etwas anders überlegen. Außerdem kann es passieren, dass Gebühren für ein Langzeitstudium anfallen.
7. Student*innen liegen den Eltern auf der Tasche
"Student*innen sind weltfremd und wissen nicht, was es bedeutet zu arbeiten." Das Vorurteil besteht bei Personen, die noch nie eine Hochschule von innen gesehen haben. Natürlich macht es einen Unterschied, ob ich mit 16 Jahren in einen Ausbildungsberuf starte oder mit 24 Jahren die Uni verlasse. Aber auch während der Studentenzeit jobben zwei Drittel der Studierenden, um sich etwas dazu verdienen. Nur von den Eltern leben die wenigsten.