Literatur - Überschreitung nationaler, sprachlicher sowie kultureller Grenzen und Epochen
Literatur lässt sich nicht in nationale Kategorien fassen. Bereits Johann Wolfgang Goethe brachte in seinem Konzept der "Weltliteratur" zum Ausdruck, dass Literatur nationale, sprachliche sowie kulturelle Grenzen und Epochen immer schon überschreitet.
Die wissenschaftliche Beschäftigung mit Literatur treibt darum zu einer komparatistischen Perspektive, die es möglich macht, synchrone und diachrone Kontinuitäten und Brüche der verschiedenen Literaturen, Epochen und Gattungen, intertextuelle Wandlungen von Motiven und Narrativen und die Exemplarität und Singularität von Autor_innen im Netzwerk globaler Literaturen zu untersuchen. Der enorm bewegliche Gegenstand komparatistischer Forschung macht zudem eine fortlaufende theoretische Standorts- und Gegenstandsbestimmung der Disziplin erforderlich. Darum setzt der Studiengang einen Schwerpunkt auf Literaturtheorie und Ästhetik, dessen Rahmen weit gesteckt ist, so dass die verschiedenen „turns“, die die Philologie in den vergangenen Jahren bewegten (cultural turn, performative turn, postcolonial turn etc.), Berücksichtigung finden. Auch einem der frühen Forschungsimpulse der Philologie bleibt der Studiengang treu: der Kritik. Im Rahmen seiner interdisziplinären Ausrichtung bietet der Studiengang die Möglichkeit der Beschäftigung mit Kritischer Theorie.
Studierende des Fachs Internationaler Literaturen sind eingeladen, in die globale Welt der Literatur einzutauchen und die Überschneidungen mit anderen Medien und Disziplinen zu erforschen. Grundlagen- und Aufbaumodule vermitteln das literaturwissenschaftliche Handwerk, stellen Schlüsseltexte der Weltliteratur vor und führen exemplarisch in komparatistische Forschungsarbeiten ein, Importmodule garantieren den individuell gestaltbaren interdisziplinären Studienverlauf. Das Erkenntnispotential des Fachs entsteht und wächst durch den permanenten Austausch mit anderen Studiengängen und Fachbereichen: Germanistik, Romanistik, Anglistik/Amerikanistik, Skandinavistik und Slavistik, Philosophie, Geschichte, Empirische Kulturwissenschaft, Soziologie und Orientalistik ergeben ein Netzwerk, in dem jeder Bestandteil einen möglichen Gegenstand komparatistischen Interesses darstellt.
Weiterbildungsmöglichkeiten und Berufsaussichten
Der Studiengang Internationale Literaturen (B.A./M.A.) dient der Aneignung und Vertiefung wissenschaftlicher Kompetenzen und qualifiziert für anspruchsvolle Tätigkeiten in:
- Kommunikation und Publizistik:
- Redaktionen von Presse, Funk, Fernsehen, Internet, Werbung
- Verlage für Fachliteratur und Belletristik
- Literaturkritik
- Bildung und Weiterbildung
- Interkulturelles Training und Mediation
- Universitäten
- Personalabteilungen von international agierenden Unternehmen
- Kulturinstitutionen
- Theater
- Museen und Archive
- Bibliotheken
- Institute für interkulturellen Austausch
- politische Organisationen
Studium und Bewerbung
Der B.A.-Studiengang Internationale Literaturen umfasst sechs Semester. Zulassung erfolgt nur zum Wintersemester.
Der M.A.-Studiengang ist forschungsorientiert sowie konsekutiv und umfasst vier Semester.
Voraussetzungen für die Bewerbung sind gute Lesekenntnisse des Englischen sowie einer weiteren modernen Fremdsprache wie z.B. Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Schwedisch etc.
Außerdem sind erforderlich für das B.A-Studium: Allgemeine Hochschulreife;
für das M.A.-Studium: ein Bachelor-Abschluss, entweder im Bereich Internationale Literaturen oder einem anderen philologischen Fach.