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Gehaltsverhandlungen erfolgreich meistern

Die wenigsten Leute sind zufrieden mit ihrem Gehalt. Aber es gibt eine einfache Regel: Wer mehr verdienen will, muss mehr verlangen - auf kluge Art und Weise. Also besser nicht auf ein Wunder warten, sondern aktiv werden. Worauf es für Berufseinsteiger,  alteingesessene Mitarbeiter und solche, die gerade einen neuen Job suchen, in Gehaltsverhandlungen ankommt, findet ihr hier:

Überzeugend durch Selbstmarketing

Für viele Leute ist es ein schwieriges Thema über Geld zu reden.  Du weißt, was du willst und was du dir wert bist? Wunderbar. Wer seinen eigenen Wert kennt,  der hat es in Gehaltsverhandlungen leichter als jemand, der diesbezüglich keine klare Vorstellung hat.  Im Laufe der Berufstätigkeit ist es auch wichtig, dass die eigene Leistung auffällt. Denn das sind die besten Argumente für die nächste Gehaltsverhandlung. Wer den eigenen Wert kennt, ihn aber nicht zeigen kann, sollte das optimieren. "Tue Gutes und rede darüber"“. Hier ein paar Tipps, wie die eigene Leistung sichtbar wird:

  • Sich für bereichsübergreifende Projekte engagieren
  • Sich in Meetings zu Wort melden
  • Präsenz zeigen, bei Veranstaltungen und geselligen Ereignissen
  • Artikel in der Mitarbeiterzeitung veröffentlichen
  • Arbeitsergebnisse für andere zugänglich machen
  • Den Chef auch über Teilerfolge informieren

Nicht nur für Berufseinsteiger wichtig: Der richtige Moment

Wenn du gerade deinen ersten Job anfängst, dann sind die Grenzen bei der Gehaltsverhandlung nicht besonders offen. Es macht aber Sinn vertraglich zu fixieren, dass nach bestandener Probezeit neu verhandelt wird. 

Es versteht sich von selbst, dass niemand seine Chef um mehr Gehalt bittet, wenn gerade Mitarbeiter entlassen werden müssen oder wenn eine Steuerprüfung ansteht. Ein günstiger Moment ist eher, wenn ein Projekt besonders erfolgreich gelaufen ist oder wenn ein wichtiger Kunde gewonnen werden konnte. Versuch dich am besten in deinen Chef hineinzuversetzen. Betriebsfeiern sind übrigens ebenfalls nicht geeignet.

Informationen beschaffen: Wie viel geht?

Wer verdient was? Für eine gute Gehaltsverhandlung musst du Bescheid wissen. Welche Summe hättest du gerne, um zufrieden zu sein? Was kannst du fordern, ohne frech zu sein? Wichtig ist einen Betrag im Kopf zu haben, denn nur wenn du eine konkrete Vorstellung hast, kannst du diese auch äußern. In der Regel kommt das erste Angebot in einer Gehaltsverhandlung vom Bewerber. Der Arbeitgeber wird dir diese Arbeit nicht abnehmen.

Keine Sorge:  Die erste Gehaltsverhandlung ist immer die schwerste. Kandidaten, die sich aus einem job heraus bewerben, weil sie sich beruflich verändern wollen, dient der Verdienst der aktuellen Position plus Betrag X als Orientierung.

Checkliste für das Gehaltsgespräch

  • Im Vorfeld informieren ist unablässig. Zum Beispiel bei der entsprechenden Gewerkschaft nachfragen, was die üblichen Tarife in der Branche sind. Auch im Internet wirst du fündig.
  • Mit einer festen Vorstellung in das Gespräch gehen und eine Spanne im Auge haben, die ebenfalls noch zu den eigenen Vorstellungen passt.
  • Vorher Argumente überlegen, warum ein höheres Gehalt gerechtfertigt ist.
  • Bei Neueinstellung das Anfangsgehalt festsetzen, das nach Ablauf der Probezeit zu erhöhen ist (vertragliche Fixierung)
  • Wenn das Angebot zu niedrig ist, das Gespräch auf andere sinnvolle Leistungen bringen (Dienstwagen, Spesenpauschale, Altersvorsorge, Bezahlung des Kindergartenplatzes…)
  • Auch wenn es nicht klappt, Kompromisse akzeptieren und das Gesicht wahren

Diese Punkte sind tabu

  • Jammern, um Mitleid zu erregen. Das Arbeitspensum war so hoch, die Mieten steigen und die Mutter ist seit kurzem ein Pflegefall. Bloß nicht. Der Chef wird nicht begeistert sein, dass das Unternehmen als karitative Einrichtung herhalten soll. Für einen Arbeitgeber wird immer ausschlaggebend sein, welcher Beitrag zum Erfolg geleistet wird.
  • Zu hoch pokern. Mit einem vollkommen unangemessenen Vorschlag machst du dich unglaubwürdig. Dies verdirbt nicht nur die Chance auf ein höheres Gehalt, sondern wirft insgesamt ein schlechtes Licht auf dich. Es kann schnell der Eindruck aufkommen, dass du nicht weißt, wie du Situationen realistisch einschätzst.
  • Drohen. „Wenn ich nicht bekomme, was ich will, dann kündige ich“. Niemand läßt sich gerne unter Druck setzen. Der Chef von einem Mitarbeiter gleich gar nicht. Die Aussicht, dass Drohen klappt, um mehr Gehalt zu bekommen ist so gering, dass du es besser bleiben läßt. Lieber das Gesicht wahren und zu einem späteren Zeitpunkt nochmal nachhaken. 
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