Wie aus der Masse herausstechen? Wer einen Arbeitgeber von seiner Person überzeugen will, tut sich leichter, wenn er die Kniffe und Tricks kennt, die eine erfolgreiche Bewerbung ausmachen. Ob es die Bewerbung für den ersten Job, für einen Jobwechsel oder den Wiedereinstieg in den Beruf ist, ist dabei einerlei. Mehr >
Gap Year nach dem Bachelor – ja oder nein?
Mit dem Bachelor ist ein Etappenziel erreicht. Eine neue Entscheidung steht an. Möchtest Du nahtlos ins Masterstudium übergehen oder lieber direkt in das Berufsleben starten? Noch unschlüssig? Diese beiden Möglichkeiten sind nicht die einzigen Optionen, die Du hast. Absolvent*innen entscheiden sich auch dafür, erst einmal eine Studienpause einzulegen. Diese Auszeit kannst Du nutzen, um persönlichen Interessen nachzugehen oder noch besser herauszufinden, wo Du beruflich hinwillst. Im Idealfall sind die Erfahrungen sogar für den späteren Berufseinstieg nützlich.
Was sind die Gründe für eine Pause zwischen Bachelor und Master?
Warum klappt es erst jetzt mit der Pause? Weil die Stundenpläne im Bachelor/Master-System oft eng gestrickt sind, bleibt Studierenden kaum Zeit, etwas neben dem Studium zu verwirklichen. In Hinblick auf die Auslandserfahrung ist das sogar paradox, denn die neuen Abschlüsse sollten die Mobilität der Studenten erhöhen und den Wechsel an eine Hochschule im Ausland vereinfachen.
Was sind also Deine Gründe, um ein Gap Year (also Lücken-Jahr) einzulegen?
- Die Prüfungsphase war anstrengend und Du brauchst einfach eine Auszeit vom Studium.
- Du möchtest noch etwas von der Welt sehen, bevor Du ins Berufsleben startest.
- Du bist noch nicht sicher, welcher Master es sein soll.
- Du willst zuerst Berufserfahrung sammeln, bevor Du Dich erneut einschreibst.
- Du hast keinen Masterplatz bekommen und möchtest die Wartezeit überbrücken.
- Dein Master startet nur alle zwei Jahre.
- etc.
Ideen für ein Gap Year: Was bietet sich an?
Praktikum: Ein Praktikum bietet sich an, wenn Du Dich auf dem Arbeitsmarkt umsehen möchtest. Denn Praktika bieten die Chance, mehrere Firmen kennenzulernen. Du sammelst Praxiserfahrung und bekommst gleichzeitig eine berufliche Orientierungshilfe. Das kann vor allem für Geisteswissenschaftler*innen wichtig sein.
Auslandsaufenthalt: In Zeiten der Pandemie war es lange nicht möglich, ins Ausland zugehen. Aber Work & Travel oder ein Freiwilligendienst sind wahre Klassiker für das Gap Year; das haben schon unzählige Kommiliton*innen vor Dir im Zwischenjahr ausprobiert. Wer sich hingegen ganz auf das Erlernen einer Sprache konzentrieren will, kann dieses Ziel mit einer Sprachreise verfolgen. In einem mehrwöchigen Kurs verbessern sich die eigenen Sprachkenntnisse im Handumdrehen.
Soziales Engagement/Ehrenamt/Volunteering: Im Gap Year findet sich auch endlich die Zeit, etwas für die Persönlichkeitsentwicklung zu tun. Die Programme „weltwärts“ und „kulturweit“ bieten die Möglichkeit, sich in NGOs, in Waisenhäusern oder in Schulen zu engagieren. Doch ein freiwilliges soziales Jahr muss nicht unbedingt im Ausland gemacht werden. Auch in der Heimat gibt es sinnvolle Aufgaben.
Wie macht sich ein Gap Year im Lebenslauf?
Gut. Es kommt natürlich darauf an, was Du in der Zeit gemacht hast, aber Auslandserfahrung, erste praktische Tätigkeiten und soziales Engagement kommen immer gut an. Was besonders Eindruck macht, hängt vom Unternehmen ab und kann daher nicht pauschal beantwortet werden. Wer offen zugibt, das Jahr für Abenteuer genutzt zu haben, kann ebenso punkten wie jemand, der sich freiwillig engagiert oder Praktika absolviert hat. Deine Auszeit muss einfach zu Dir passen.
Welche finanziellen und rechtlichen Aspekte es dabei zu beachten gilt:
Werde ich meinen BaföG-Anspruch verlieren?
Ein Gap Year ist generell nicht förderungsfähig. Angst, dass Du das BAföG nach dem Gap Year nicht mehr bekommst, brauchst Du hingegen nicht zu haben: Ein aufbauender Master wird trotz Pause gefördert – egal wie lange diese gedauert hat. Allerdings musst Du die Altersgrenze von 35 Jahren für die Bewilligung beachten.
Gibt es im Gap Year Kindergeld?
Ob während des Gap Years noch Kindergeld gezahlt wird, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Grundsätzlich gilt: Studierende bekommen Kindergeld, bis sie 25 Jahre alt werden. Wer sich allerdings für eine Auszeit zwischen Bachelor und Master entscheidet, um Praktika zu absolvieren oder die Welt zu bereisen, bekommt in dieser Zeit kein Kindergeld. Das klappt erst wieder, wenn das Studium weitergeht.
Gute Chancen auf Kindergeld haben diejenigen, die sich für einen anerkannten Freiwilligendienst entscheiden. Personen, die ihr Gap Year beispielsweise mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr verbringen, bekommen auch während dieser Zeit Kindergeld.
Muss ich in der Zeit meine Krankenversicherung selbst bezahlen?
Wer studiert, ist meist bei der Krankenversicherung eines Elternteils mitversichert oder ab dem 26. Lebensjahr Pflichtmitglied in der studentischen Krankenversicherung. Wenn Du nicht eingeschrieben bist, dann kannst du das aber logischerweise auch nicht geltend machen.
Mit der Exmatrikulation verfallen diese Möglichkeiten. Ab dann muss man sich freiwillig krankenversichern. Wer Praktika absolviert oder einen Freiwilligendienst leistet, gilt meist als Arbeitnehmer und wird über den Arbeitgeber versichert.