Lern- und Bildungsprozesse gestalten, analysieren und reflektieren
Nicht erst in den letzten Jahren gewinnt die außerschulische Bildung immer mehr an Bedeutung. Pädagogisches Arbeiten bedeutet also nicht nur, dem Einzelnen zu begegnen und sie oder ihn in ihren Lernprozessen zu unterstützen, sondern auch, Bildungsmaßnahmen zu organisieren, also beispielsweise Bedarf zu ermitteln, den Erfolg von Maßnahmen zu bewerten und neue pädagogische Konzepte und Angebote zu entwickeln.
Die Studierenden erwerben im Master-Studiengang „Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Forschung und Entwicklung in Organisationen“ fachlich vertiefte Kenntnisse und operative Kompetenzen, um Lern- und Bildungsprozesse zu gestalten, zu analysieren und zu reflektieren. Sie lernen wissenschaftliche Theorien und Modelle kennen und erproben deren Anwendung in Seminaren und Praktika innerhalb und außerhalb der Universität.
Was ist das Besondere an dem Studiengang?
Der Studiengang orientiert sich an pädagogischen Aufgaben in einem dynamischen Feld – der (primär außerschulischen) Bildung. Dieser Praxisbezug bedeutet für die Studierenden, auf solche Aufgaben professionsorientiert vorbereitet zu werden, also wissenschaftlich fundierte Handlungskompetenz für ein vielschichtiges, nicht im einzelnen vorhersehbares Aufgabenfeld zu erwerben. Beispielsweise werden Forschungsmethoden längst nicht mehr nur im engeren Feld der Wissenschaft eingesetzt, sondern zunehmend im Rahmen der Organisation, Gestaltung und Bewertung von Bildungs- und Lernprozessen. Auf diese Perspektive vorzubereiten ist ein zentrales Ziel des Studienganges.
Gleichermaßen gilt dabei aber der Anspruch, den „Blick aufs Ganze“ nicht zu verstellen. Er soll im Studium ebenso entwickelt werden und erlaubt es, Menschen in ihren gesellschaftlichen wie biografischen Prägungen zu verstehen, Bildung als Aneignung von „Selbst“ und „Welt“ zu begreifen sowie entsprechende berufliche Rollen angemessen gestalten und reflektieren zu können.
Wie ist der Studiengang aufgebaut?
Unser Master-Studiengang ist in Vollzeit in vier Semestern studierbar, kann aber auch berufsbegleitend in Teilzeit studiert werden. Er ist in folgende vier Bereiche gegliedert:
- Der Grundlagenbereich dient der Wiederauffrischung und Vertiefung von forschungsmethodischen und -methodologischen Grundlagen für die erziehungswissenschaftlichen Anwendungsbereiche.
- Der umfangreiche Vertiefungsbereich steht unter dem Primat exemplarischen Lernens und ist durch eine Verzahnung von praktischen Handlungsfeldern und fachlichen sowie interdisziplinären Wissensbeständen gekennzeichnet.
- Der Integrationsbereich greift die unterschiedlichen Bildungs- und Berufserfahrungen der Masterstudierenden auf und umfasst Veranstaltungen, die die Studierenden beim Studienstart, im Verlauf und in der Phase der Berufseinmündung individuell unterstützen. Hierzu gehören auch Kurse aus dem Bereich der Schlüsselkompetenzen.
- Der Abschlussbereich markiert das Studieende, wobei eine Verknüpfung der Abschlussarbeit (Thesis) mit der individuellen Profilbildung der Studierenden unter Integration der Studieninhalte aus den anderen Bereichen vorgesehen ist.
Insgesamt umfasst der Master-Studiengang 10 Module, die für einen erfolgreichen Abschluss alle zu absolvieren sind. Innerhalb der Module nimmt die Zahl der Pflichtveranstaltungen immer weiter ab, sodass sich mit zunehmender Erfahrung größere Profilierungs- und Gestaltungsräume eröffnen.
Zur Vorbereitung auf die Arbeit im Feld organisierter Bildung, Forschung und Entwicklung stehen folgende Fähigkeiten im Mittelpunkt:
- wissenschaftlich fundiertes Wissen in komplexen Situationen ergebnisorientiert zu generieren, kontextsensitiv zu nutzen und in seiner Tragweite einschätzen;
- selbständig qualitätsbewusst und zielorientiert zu arbeiten;
- zu Prognosen und zu Flexibilität im Umgang mit neuen Entwicklungen fähig und qualifiziert sein;
- sich der Differenz anderer Kulturen, sozialer Milieus sowie der Potenziale wie der Grenzen des eigenen Handelns bewusst sein;
- den multidisziplinären Kontext zu berücksichtigen;
- die eigene berufliche Rolle verantwortungsvoll und kooperativ weiter entwickeln.
Neben der integrierten Arbeit an diesen Kompetenzen in allen Modulen werden ergänzend spezifische Veranstaltungen zu Training und Reflexion der fächerübergreifenden Schlüsselkompetenzen angeboten.
Was sollte ich an Kenntnissen und Fähigkeiten mitbringen?
Der Studiengang wendet sich an jene, die – nach einem ersten akademischen Abschluss und auch erster Praxiserfahrung in pädagogischen Handlungsfeldern – eine Vertiefung ihres Berufsprofils im Kontext von pädagogischen Planungs-, Steuerungs- und Managementfunktionen in und für Organisationen anstreben oder die in der Forschung tätig werden wollen. Profilbildend ist dabei eine empirisch fundierte und theoriegeleitete Studienkonzeption im Sinne eines exemplarischen Lernens durch einen ausgeprägten Arbeitsfeldbezug mit verbindlich in das Studium eingebundenen Praxiselementen und entsprechend integrierenden Unterstützungsleistungen.
Habe ich die Möglichkeit, ins Ausland zu gehen?
Im Rahmen des „Projektmoduls“ im Vertiefungsbereich besteht die Möglichkeit, das dritte Semester als Auslandssemester zu gestalten. Der Fachbereich Bildungswissenschaften unterstützt Sie dabei.
Auch in den Modulen, in denen mit externen Einrichtungen kooperiert wird, besteht die Möglichkeit des Auslandsaufenthalts.
Muss ich ein Praktikum absolvieren?
Das Ziel, Bildungspraxis professionell zu gestalten, setzt voraus, dass die Studierenden ihre bisherigen Praxiserfahrungen reflektieren und darüber hinaus vertiefen. Im dritten/vierten Studiensemester werden im Modul „Integratives Forschungs- oder Entwicklungsprojekt“ in einer weitgehend selbstgesteuerten Gruppenarbeit an einer Forschungs- oder Entwicklungsaufgabe aus dem Feld der Bildungsorganisation exemplarisch alle Arbeitsschritte der Auftragsbearbeitung geplant, vorbereitet, realisiert und präsentiert. Die Aufgabenstellung kann dabei von externen Auftraggeber*nnen kommen.
Wie sind die Berufsaussichten?
Unsere Absolvent*innen sind für berufliche Tätigkeiten in gehobenen Positionen in Arbeitsfeldern und Aufgabenbereichen qualifiziert, in denen - primär außerschulische - Prozesse der Förderung und/oder Bildung systematisch geplant, koordiniert, gestaltet und reflektiert werden.
So stehen Ihnen zahlreiche berufliche Handlungsfelder und Institutionen offen. Dazu gehören u.a.:
- Stabs- und Leitungsstellen im Bildungs-, Sozial- und Gesundheitswesen, insbesondere in staatlichen oder nicht-staatlichen Einrichtungen der Jugendhilfe und der Weiterbildung;
- Agenturen und Einrichtungen unterschiedlicher Trägerschaft, die sich mit projektförmigen Entwicklungs- und Bewertungsaufträgen befassen (wie z.B. Stiftungen, Vereine, Bildungsträger oder Unternehmensberatungen);
- Abteilungen innerhalb von Profit- oder Non-Profit-Unternehmen, die mit Entwicklungsaufgaben in den Bereichen Bildung und Förderung betraut sind (wie z.B. Personalabteilungen oder Stabstellen zur Qualitätssicherung in Betrieben und Verwaltungen);
- universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen;
- Institutionen der Sozial- und Bildungspolitik bzw. -verwaltung mit staatlichen, regionalen oder kommunalen Planungsfunktionen;
- der Aufbau selbständiger Unternehmen im Bildungsbereich.
Wie sind die Zulassungsvoraussetzungen?
Voraussetzung für das Master-Studium ist ein Bachelorabschluss in Pädagogik oder gleichwertige Abschlussprüfung mit der Note "gut" ( mindestens 2,5) oder besser.
Wo und wie bewerbe ich mich?
Bewerbung ausschließlich über unser Bewerbungsportal zum Winter- zum Sommersemester.
Bewerbungsfrist: Hier finden sich die Bewerbungsfristen.
Wie kann ich herausfinden, ob der Studiengang das Richtige für mich ist?
Die Universität Koblenz bietet Beratungen für Studieninteressierte an und ist auf regionalen Hochschulmessen sowie bei Informationsveranstaltungen für Studieninteressierte, z. B. beim Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit, vertreten. Auch beim jährlichen Uni-Erlebnistag am Campus Koblenz können sich Studieninteressierte und Schüler*innen über das Studienangebot informieren und persönlich mit Vertreter*innen der Universität in Kontakt treten.
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Die Universität Koblenz stellt sich vor
Die Universität Koblenz ist eine junge Universität mit einer einzigartigen Struktur. Dennoch ist bei uns alles überschaubar und sehr persönlich: Dies ermöglicht Studierenden den direkten Draht zu Lehrenden sowie in die Forschung. Apropos Forschung: Wir sind eine Profiluniversität, bei uns richten sich Forschung und Studienangebot an den Themen Bildung, Mensch, Umwelt aus.
Vernetzt und international
Wir arbeiten in Forschung und Lehre mit Partneruniversitäten auf der ganzen Welt zusammen. Junge Menschen aus über 80 Ländern studieren bei uns. Auch unsere Studierenden begleiten wir bei ihrem Abenteuer Ausland. Übrigens: Die Universität Koblenz-Landau ist ein idealer Startplatz für Visionäre. Wir sind Gründerhochschule und unterstützen Sie kompetent auf dem Weg in Ihre Selbständigkeit.
Familienfreundlichkeit ist uns wichtig. Unsere Standorte verfügen zum Beispiel über moderne Kitas mit qualifiziertem Personal für eine Ganztagsbetreuung.