Wie aus der Masse herausstechen? Wer einen Arbeitgeber von seiner Person überzeugen will, tut sich leichter, wenn er die Kniffe und Tricks kennt, die eine erfolgreiche Bewerbung ausmachen. Ob es die Bewerbung für den ersten Job, für einen Jobwechsel oder den Wiedereinstieg in den Beruf ist, ist dabei einerlei. Mehr >
8 Chancen für den Berufseinstieg
Der Berufseinstieg ist ein Meilenstein in der Karriere. Doch nicht immer läuft dieser nach dem klassischen Schema ab. Dazu kommt, dass nicht alle Absolvent*innen den gleichen Herausforderungen beim Berufseinstieg gegenüberstehen. Die Möglichkeiten und Chancen für die einzelnen Fachbereiche und Wissenschaften sind sehr unterschiedlich. Wer bereits während des Studiums Berufserfahrung sammelt, macht auf jeden Fall alles richtig.
Der Klassiker: Auf eine Stellenausschreibung bewerben
Schön, wenn es sofort klappt. Der klassische Weg in den Beruf ist die Bewerbung auf eine Stellenausschreibung. Wenn Nachwuchs dringend gesucht wird, dann steht die Türe für Absolvent*innen weit offen. Es kann aber auch passieren, dass es Berufseinsteiger*innen an Arbeitserfahrung fehlt, um es mit älteren Bewerber*innen aufnehmen zu können. Den Stellenwert der Berufserfahrung sollte jeder Studierende während des Studiums auf dem Plan haben. Je besser die Kontakte in die Arbeitswelt sind, desto leichter wird der erste Arbeitsvertrag unterschrieben.
So kannst Du Dich innerhalb des Studiums auf die Praxis vorbereiten
Abschlussarbeit im Unternehmen schreiben
Eine gute Möglichkeit, um gegen Ende des Studiums den Brückenschlag in ein Unternehmen zu vollziehen, ist es, die Abschlussarbeit über ein relevantes firmenspezifisches Thema anzufertigen. Für das Unternehmen liegen die Vorteile auf der Hand, wenn ein*e Student*in sich ausführlich in ein Thema einarbeitet, für das andere Mitarbeiter*innen kaum Zeit finden. Er*Sie ist eine günstige Arbeitskraft, die hochmotiviert an die Sache herangehen wird, da er*sie sich zweierlei Vorteile verspricht. Einen akademischen Abschluss und, wenn alles es gut läuft, eine Anstellung in der jeweiligen Firma. Die Firma wiederum kann den*die Student*in intensiv kennenlernen und so mit einem deutlich kleineren Risiko als durch eine Probezeit feststellen, ob er*sie in die Firma passt. Im Grunde eine Win-Win-Situation. Der entsprechende Rahmen muss aber natürlich auch geschaffen werden: Arbeitsplatz und Betreuer*in sollten auf Unternehmensebene selbstverständlich sein.
Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft (HiWi) und studentische Hilfskraft (SHK)
Wer plant, an der Hochschule zu bleiben, ist mit einer Tätigkeit als wissenschaftliche oder studentische Hilfskraft in der Lage, hochschulspezifische Arbeitsbereiche kennenzulernen. Die Tätigkeitsbereiche können dabei unterstützende Dienstleistungen in Forschung und Lehre und damit zusammenhängende Verwaltungstätigkeiten umfassen. Ein Einsatz ist zum Beispiel denkbar in der Bibliothek, am Lehrstuhl, in den Sekretariaten, in der Studienberatung, im akademischen Auslandsamt – aber auch in vielen anderen Abteilungen.
Mit einem Praktikum oder einer Werkstudent*innentätigkeit Arbeitsluft schnuppern
Ein Praktikum absolvierst Du am besten während des Studiums, zum Beispiel in den Semesterferien. Eine Tätigkeit als Werkstudent*in kann nur während des (Vollzeit-)Studiums ausgeübt werden, diese ist meist für 6 Monate oder länger ausgelegt. Wer aber die Gedanken über die Karriere auf die Zeit nach dem Studium vertagt hat, ist spät dran. Passiert ist das allerdings schneller als man denkt. Was, wenn das Studium vorbei und kein Job in Sicht ist? Dann bleibt oft nichts anderes übrig, als doch noch ein Praktikum zu absolvieren, um Berufserfahrung zu sammeln und sich zu orientieren.
Doch ist nicht jedes Praktikum gleich gut. Du solltest die Augen offen halten, welche Jobsituationen ausbeuterisch sind. Es stimmt, dass viele Unternehmen ihre Mitarbeiter*innen aus ehemaligen Praktikant*innen rekrutieren. Man kennt sich bereits und beide Parteien wissen, worauf sie sich einlassen. Um Eigenverantwortung bei der Auswahl kommt aber niemand herum. Praktika machen Sinn, um sich zu orientieren und den eigenen Wunschberuf aus der nächsten Nähe kennenzulernen, es darf allerdings kein Dauerphänomen werden. Am besten im Vorfeld abklären, welche Erwartungen man an das eigene Praktikum hat und ob diese mit den Erwartungen des Unternehmens übereinstimmen.
Übrigens: Werkstudent*innenjobs lassen sich auch oft für Pflichtpraktika anerkennen.
Mit Netzwerken auf unbekannte Potenziale bauen
Netzwerken ist ein gutes Training für den späteren Berufseinstieg – ob an der Uni, im Freundes-/ Bekanntenkreis und mit Hilfe von Onlineportalen ist dabei einerlei, Hauptsache Du bleibst in Erinnerung. Sehr viele Stellen werden unter der Hand und nicht über klassische Stellenangebote vermittelt: Bei gleicher Qualifikation nimmt man doch am liebsten jemanden, den man selbst kennt oder den eine Vertrauensperson kennt. Letzteres funktioniert sogar noch besser, das hat der US-Soziologe Mark Granovetter schon 1974 nachgewiesen und "Strength of weak ties" genannt.
Blindbewerbung – ein Versuch ist es Wert
Eine Blindbewerbung hat ohne richtigen Ansprechpartner*in nämlich wenig Aussicht auf Erfolg. Andererseits gibt es aber auch viele Beispiele, in denen eine Blindbewerbung, das Versenden von Bewerbungsunterlagen ohne Bezug auf eine Stellenanzeige, erfolgreich war. Viele Unternehmen haben offene Stellen zu besetzen. Der Notwenigkeit einer Stellenausschreibung kann eine Zeit vorausgehen, in der sich der neue Bedarf an Mitarbeiter*innen erst herausstellen muss. Wer durch Zufall zur richtigen Zeit am richtigen Ort auf sich aufmerksam macht, hat auch Chancen auf eine Einstellung.
Weitere Einstiegsprogramme (oft mit Übernahmeoption)
Trainee-Programm: Training-on-the-job
Das berühmteste strukturierte Einstiegsprogramm in ein Unternehmen heißt Traineeship. Ziel eines Traineeprogramms ist es, den Trainee zu einer vielseitig einsetzbaren Nachwuchskraft aufzubauen. Innerhalb von 12 bis 24 Monaten durchläuft der*die Trainee alle wichtigen Abteilungen und kann so das Unternehmen in der Gesamtheit kennenlernen. Allerdings ist „Trainee-Programm“ kein geschützter Begriff, weshalb sich die Angebote von Unternehmen zu Unternehmen deutlich unterscheiden können. Die Zielgruppe der Programme sind meistens Absolvent*innen der Wirtschaftswissenschaften. Es gibt aber immer wieder auch Unternehmen, die sich für Ingenieur*innen, Informatik-Absolvent*innen, Jurist*innen und zum Teil auch für Geisteswissenschaftler*innen interessieren.
Volontariat: Einstieg in die Medienbranche
Wer den Berufseinstieg in die Medienbranche oder den Kulturbereich sucht, wird schnell auf den Begriff „Volontariat“ treffen. Auch dieser Begriff ist nicht geschützt, das heißt auch hier gibt es keine allgemein gültige Definition. Dauer, Höhe des Gehalts und Ausbildung ist überall etwas anders. Angeboten werden Volontariate von Verlagen, Agenturen (Werbung/PR), Zeitungen, Rundfunk oder Museen. In den entsprechenden Ausschreibungen kann man nachlesen, was sich das jeweilige Unternehmen von Bewerber*innen wünscht. Erste Praxiserfahrung in Form von Praktika oder einer Werkstudent*innentätigkeit ist aber eigentlich bei allen gerne gesehen.