Kombination aus Wirtschaft, Pädagogik und weiteren Bezugswissenschaften
Der Masterstudiengang kombiniert berufs- und wirtschaftspädagogische, wirtschaftswissenschaftliche sowie gesellschafts- und geisteswissenschaftliche oder naturwissenschaftliche Inhalte zu einem integrativen Profil. Durch das Angebot von zwei Studienrichtungen ermöglicht der Studiengang den Studierenden eine individuelle Schwerpunktbildung. Diese Studienrichtungen eröffnen zum Teil gemeinsame, zum Teil aber abweichende Tätigkeitsfelder.
- Die Studienrichtung I fokussiert auf wirtschaftspädagogische und wirtschaftswissenschaftliche Inhalte und bedeutet ein Studium vor allem am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften. In der Studienrichtung II können die Studierenden ein Zweitfach wählen, dessen Studium (Bachelor und Master zusammen 70 ECTS) zu einer Lehrbefähigung in einem zweiten Unterrichtsfach neben den Wirtschaftswissenschaften führt. Es sind dies Wirtschaftsinformatik, Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch, Geschichte, Mathematik, Sport sowie evangelische und katholische Religion.
- Die Studienrichtung II kombiniert somit wirtschaftspädagogische, wirtschaftswissenschaftliche sowie geisteswissenschaftliche oder naturwissenschaftliche Inhalte und bedeutet mithin ein gleichzeitiges Studium an der rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät sowie an der philosophischen Fakultät und dem Fachbereich Theologie oder der naturwissenschaftlichen Fakultät.
Zielgruppe
Absolventen wirtschaftswissenschaftlicher Bachelor-Studiengänge von Universitäten und Fachhochschulen oder mit vergleichbarem Abschluss einer Hochschule. Die Abschlüsse müssen der Bachelorprüfung nach der Prüfungsordnung für die Bachelorstudiengänge des Fachbereichs Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Erlangen-Nürnberg mindestens gleichwertig sein. Ist die Gleichwertigkeit nicht voll gegeben, kann die Zulassungskommission die Zulassung unter Auflagen aussprechen, die spätestens innerhalb eines Jahres nach Aufnahme des Masterstudiums nachzuweisen sind. Ein fachgleicher Master kann nicht auf dem entsprechenden Diplomstudiengang aufbauend studiert werden.
Kompetenzen
Die Studierenden erwerben im Rahmen des Studiums ein umfassendes und über das Studium hinausgehendes Kompetenzprofil:
- Fähigkeit zur Planung, Durchführung, Evaluation und theoretischen Reflexion von Unterricht
- Fähigkeit zur Reflexion institutioneller Rahmenbedingungen und bildungspolitischer Diskussionen in der beruflichen Aus- und Weiterbildung
- Fähigkeit zur Vorbereitung und Durchführung empirischer Forschung im Kontext der Berufs- und Wirtschaftspädagogik
- Fähigkeit zur Entwicklung von Lösungsstrategien für aktuelle berufs- und wirtschaftspädagogische Probleme
- Vertiefung fachwissenschaftlicher Kompetenzen
- Vertiefung der Kompetenzen im jeweiligen Zweitfach
Das Studium zielt über die fachliche Förderung hinaus auf die persönliche Förderung der Studierenden. Die Studierenden sollen eigene Schwächen und Stärken aufdecken und die eigene professionelle und persönliche Entwicklung (einschließlich Lebensperspektiven) planen, durchführen und evaluieren. Die Studierenden anerkennen die Rechte von Individuen und Institutionen, verpflichten sich den ethisch-moralischen Standards wirtschaftspädagogischen Handelns und sind in der Lage, ihr professionelles Handeln moralisch zu reflektieren.
Studienaufbau
Die Studienpläne für den Master Wirtschaftspädagogik für Studienrichtung I und II finden Sie hier:
Studienplan Studienrichtung I und II
Nähere Informationen zu den einzelnen Modulen (z. B. welche einzelnen Lehrveranstaltungen zu belegen sind) finden Sie im Modulhandbuch für den Master. Die Module der Auflagen für Quereinsteiger (siehe unter Bewerbung/Zulassung) finden Sie im Bachelormodulhandbuch. Die Einstiegsseite für beide Modulhandbücher finden Sie unter folgendem Link: Modulhandbücher.
Die Zeiten und Veranstaltungsorte der Lehrveranstaltungen finden Sie im Vorlesungsverzeichnis (Rechts- und
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften) im UnivIS.
Für Masterstudierende mit der Auflage, die Grundlagen der Wirtschaftspädagogik (GWB) und die Schulpraktischen Studien (SPS) nachzuholen, wird im Wintersemester folgender Pflichtkurs angeboten. Ohne die Teilnahme an diesem Kurs ist eine parallele Belegung der Wirtschaftsdidaktik I nicht möglich. Da zudem Wirtschaftsdidaktik I und II und die Empirische Forschung aufeinander aufbauend studiert werden müssen, verschieben sich beide Module komplett um ein Jahr. Wer die Verschiebung wählt, kann die normalen GWB und SPS-Veranstaltungen im Bachelorstudium besuchen (6 SWS Präsenz).Ein Merkblatt zur Durchführung des eigentlichen Schulpraktikums finden Sie hier.
Vollzeit- und Teilzeitmodus
Das Studium kann im Vollzeitmodus (4 Semester Regelstudienzeit plus 2 Überziehungssemester) oder Teilzeitmodus (8 Semester Regelstudienzeit plus 2 Überziehungssemester) studiert werden. Ein Wechsel von Vollzeit und Teilzeit ist jederzeit möglich. Ein Wechsel von Teilzeit in Vollzeit ist immer nach einer geraden Teilzeitsemesterzahl möglich (also nach 2 Teilzeitsemester, 4 Teilzeitsemester usw.). Vor dem Wechsel muss eine Bestätigung beim Lehrstuhl eingeholt werden, die der Studierendenkanzlei einzureichen ist.
Im Teilzeitmodus darf nur die Hälfte der (Master-)prüfungsleistungen pro Semester also 15 ECTS statt 30 ECTS studiert werden. In vier Semestern darf diese Grenze um jeweils 5 ECTS auf 20 ECTS überschritten werden. Die Auflagenmodule sowie das Nachholen des Zweitfachs über das Zertifikatsprogramm sind nicht von dieser Regelung betroffen. Sie bezieht sich rein auf die Mastermodule.
Für den Teilzeitmodus werden keine gesonderten Abendveranstaltungen angeboten. Der Vorteil dieser Form besteht nur darin, dass die Regelstudienzeit verlängert werden kann. Die Veranstaltungen und Prüfungen sind mit dem Vollzeitmodus identisch.
Der Masterstudiengang verfolgt Berufsziele mit Bezug auf vier Tätigkeitsfelder (Polyvalenz):
- Tätigkeitsfeld I (Studienrichtung I und II): Tätigkeit als Lehrkraft in einer beruflichen Schule des Bereichs „Wirtschaft und Verwaltung“, insbesondere Berufsschulen, Berufsfachschulen, Wirtschaftsschulen, Fachschulen und -akademien sowie berufliche Oberschulen. Dieses Tätig-keitsfeld kann auch eine Leitungs- bzw. Führungsfunktion in Schulen, Bildungsadministration und Bildungspolitik beinhalten. Der Zugang zum Staatsdienst in diesem Bereich erfordert üblicherweise eine Staatsprüfung. Gemäß Artikel 6, Absatz 1 des Bayerischen Lehrerbildungsgesetzes (BayLBG) entspricht der ersten Staatsprüfung eine abgelegte Diplom- oder Masterprüfung für Berufs- oder Wirtschaftspädagogen, wenn sie den Anforderungen des Lehramts genügt und daneben ein mindestens einjähriges einschlägiges berufliches Praktikum oder eine abgeschlossene einschlägige Berufsausbildung nachgewiesen wird. Nach Auskunft des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus ist weiterhin von einer hohen, wachsenden Nachfrage nach Wirtschaftspädagogen auszugehen. Unabhängig von der Lage der öffentlichen Haushalte zwingt insbesondere die Altersstruktur zu einer Verpflichtung neuer Lehrkräfte an den öffentlichen Schulen. Dieser Bedarf kann durch die drei wirtschaftspädago-gischen Lehrstühle in Bayern kaum hinreichend befriedigt werden.
- Tätigkeitsfeld II (insbesondere Studienrichtung I): Tätigkeit als pädagogischer Professional in einem Unternehmen bzw. einer nichtstaatlichen Institution mit Aufgaben in Trainings, in der Personalentwicklung, im Personalmana-gement sowie im Wissensmanagement. Dieses Tätigkeitsfeld beinhaltet auch eine Tätigkeit in einer Körperschaft öffentlichen Rechts sowie einem Interessenverband, der in besonderer Weise pädagogischer Expertise bedarf, beispielsweise im Bereich der (Berufs)Bildungspolitik.
- Tätigkeitsfeld III (insbesondere Studienrichtung I): Tätigkeit in betriebswirtschaftlichen Tätigkeitsfeldern von Unternehmen, die durch pädagogische Expertise in besonderer Form unterstützt wird, beispielsweise bei hocherklärungsbedürftigen Produkten.
- Tätigkeitsfeld IV (Studienrichtung I und II): Tätigkeit in der Berufsbildungsforschung an Universitäten, außeruniversitären Institutionen des Bundes, der Länder oder der Kommunen sowie privaten Instituten der Berufsbildungs-forschung und -entwicklung.
Der Masterstudiengang gibt dem Tätigkeitsfeld I einen Vorrang, der Bachelorstudiengang Wirtschaftswissenschaften mit dem Schwerpunkt Betriebs- und Wirtschaftspädagogik dem Tätigkeitsfeld II. Der wirtschaftspädagogische Masterstudiengang integriert eine obligatorische Praxisphase in beruflichen Schulen. Diese Praxisphase wird an der Universität sorgfältig inhaltlich und organisatorisch vorbereitet. Die Aufträge für die Tätigkeit in der Praxisphase sind klar reglementiert, z.B. Beobachtungen, Entwicklung, Umsetzung und Reflexion eigener Lösungen. Die Tätigkeit der Studierenden in dieser Praxisphase wird in Zusammenarbeit mit der Praxis bewertet. Mit den Schulen, die diese Praxisphasen anbieten, wird ein regelmäßiger Informationsaustausch gepflegt. Diese enge Zusammenarbeit wird durch eine lange Tradition getragen. Nürnberg ist im Vergleich zu den anderen bayerischen Standorten (Bamberg, München) der größte und der älteste Standort für die Ausbildung von Wirtschaftspädagogen. National gehört Nürnberg zu einem der bedeutendsten Standorte.
Die Studierenden sollen durch das Studium befähigt werden, mit wissenschaftlichen Methoden und Erkenntnissen selbstständig ihr Tätigkeitsfeld zu gestalten. Dazu sollen sie wissenschaftlich ihr Tätigkeitsfeld analysieren, Methoden und Erkenntnisse kritisch abwägen sowie gefundene Lösungen umsetzen und kritisch bewerten. Das Studium soll den Studierenden ermöglichen, in Zusammenarbeit mit Experten aus der eigenen Profession, insbesondere aber auch mit Experten anderer Professionen, ihr Arbeitsfeld durch ein offenes, kommunikationsstarkes und authentisches Verhalten effizient zu gestalten.
Das Studium zielt über die fachliche Förderung hinaus auf die persönliche Förderung der Studierenden. Die Studierenden sollen eigene Schwächen und Stärken aufdecken und die eigene professionelle und persönliche Entwicklung (einschließlich Lebensperspektiven) planen, durchführen und evaluieren. Die Studierenden anerkennen die Rechte von Individuen und Institutionen, verpflichten sich den ethisch-moralischen Standards wirtschaftspädagogischen Handelns und sind in der Lage, ihr professionelles Handeln moralisch zu reflektieren.
Bewerbungsverfahren
Ein Einstieg in den Master Wirtschaftspädagogik (Master of Science) ist nur zum Wintersemester möglich. Der Bewerbungsschluss für das Wintersemester 2022/2023 ist der 31. Mai 2022 (23.59 h). Die Bewerbung erfolgt ausschließlich online über das FAU-Bewerberportal campo. Das Portal wird ab Mitte April 2022 vom Masterbüro geöffnet. Dort müssen Sie auch folgende Dokumente im Upload-Portal als PDF hochladen. Bei Fehlen eines der Dokumente ist die Bewerbung ungültig:
- Notenauszug mit ausgewiesener Durchschnittsnote und mind. 135 ECTS bei Studiengängen mit 180 ECTS oder mit mind. 162 ECTS bei Studiengängen mit 210 ECTS (der Bachelor muss zum Bewerbungstermin nicht abgeschlossen sein, fehlende Bachelormodule können in den ersten zwei Mastersemestern noch nachgeholt werden)
- Lebenslauf
- Hochschulzugangsberechtigung
- bei Bildungsausländern ein Sprachnachweis für Deutsch Level DSH 2
- die Forschungsdisposition (Merkblatt und Thema siehe weiter unten) – Beachten Sie: Bei Fehlen der Forschungsdisposition ist Ihre Bewerbung unvollständig und damit ungültig.
Die Bewerbungsunterlagen dürfen nicht mehr ausgedruckt und per Post an das Masterbüro versendet werden!! Nur der Uploadbereich ist gültig.
Bitte beachten Sie, dass für die Bewerbung zuerst eine Registrierung im Identity Management System der FAU notwendig ist und nur eine Bewerbung pro Person und Studiengang möglich ist. Nähere Informationen zur Registrierung finden Sie auf der Homepage des FAU-Bewerberportal campo. Das Portal wird ab Mitte April 2022 geöffnet sein.
Weitere Informationen zu den zwei Stufen des Zulassungsverfahrens, der Bepunktung der eingereichten Unterlagen sowie zu den Themen für die Forschungsdisposition und das Auswahlgespräch der Stufe 2 des Zulassungsverfahrens finden Sie hier >
Weltweit vernetzt – Lokal verbunden
Forschung und Lehre auf internationalem Spitzenniveau, Praxisorientierung, eine hervorragende Vernetzung mit der Unternehmenswelt und ein konsequentes Qualitätsmanagement sind die Erfolgsfaktoren des Fachbereichs Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo).
Die Forschung am Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ist – in der Tradition der früheren Handelshochschule Nürnberg – den Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft verpflichtet. Das vielfältige Forschungsprofil der WiSo ist gekennzeichnet durch die Verschränkung von betriebswirtschaftlichen, volkswirtschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Perspektiven und Forschungsansätzen sowie die Kooperation mit benachbarten Disziplinen. Dabei fokussiert sie ihre breite Expertise in sieben Forschungsfeldern und sucht gezielt Anknüpfungspunkte zur Forschungskooperation in Nachbardisziplinen.
Die WiSo bietet somit exzellente Forschungsleistungen und eine entsprechend internationale Ausrichtung in Forschung und Lehre. Sie verbindet ein international ausgerichtetes Studium mit einem weltweiten Forschungsnetz.
Heute ist der Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften eine der renommiertesten Einrichtungen seiner Art mit über 6.000 Studierenden, über 40 Lehrstühlen, weltweiten Kontakten und einem der vielfältigsten Fächerangebote im deutschsprachigen Raum.
Gegründet als praxisnahe Hochschule ist die WiSo bis heute universitäre Denkfabrik und gefragter Standortpartner in der Metropolregion Nürnberg.