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Karriere bei der Polizei: So wirst Du Polizist*in

Du denkst, Du weißt schon alles über die Arbeit bei der Polizei, schließlich gibt es genug Serien, in denen Polizisten und Polizistinnen auf Verbrecherjagd gehen – und da bist Du quasi live dabei?  Nein, so ist es leider nicht. Mit der realen Polizeiarbeit haben Krimis sehr wenig gemein. Vor allem erfährst Du nichts über die Qualifizierungsmöglichkeiten, die Dir ermöglichen, diesen Beruf zu ergreifen. Beim Nachwuchs für den gehobenen Dienst der Polizei sind Abiturienten und Abiturientinnen gefragt. Alle deutschen Bundesländer verfügen über eigene Polizeihochschulen, die den Nachwuchs ausbilden.

Welche Wege gibt es, um Polizist zu werden?

Im öffentlichen Dienst gibt es viele Laufbahnen, die sich Bewerbern erst mit einem Studium eröffnen. Einer der Bereiche, der für viele interessant ist, bietet die Polizei. Grundsätzlich kann man in diesem vielfältigen Gebiet auch mit einer zweijährigen polizeilichen Ausbildung Fuß fassen, etwa im Polizeivollzugsdienst der Bundespolizei oder in mancher Landespolizeien. Doch egal ob Kriminalamt, Streifendienst oder Schutzpolizei: Wenn Du über dem sogenannten mittleren Dienst hinaus Karriere machen möchtest und Führungs- und Personalverantwortung mit spannenden Aufgaben kombinieren willst, kommst Du bei der Bundespolizei und den meisten Landespolizeien um ein dreijähriges, duales Bachelorstudium nicht herum.

Wie sieht das Studium aus?

Das Studium bei der Polizei findet grundsätzlich an den verschiedenen Fachhochschulen der Bundesländer oder an den Polizeiakademien und Verwaltungshochschulen des Bundes statt und schließt mit dem Bacherlorgrad und der Ernennung zum/zur Polizei- oder Kriminalkommisar*in ab.

Wie zu erwarten, beinhaltet das Studium sowohl theoretische als auch praktische Anteile. Gerade Straf- und Polizeirecht sind die theoretischen Grundlagen der angehenden Polizisten, aber auch Kriminalwissenschaften, Einsatzstrategie oder Sozialwissenschaften und Psychologie kommen nicht zu kurz. Ab dem dritten Semester teilt sich das Studium in das der Schutz- und der Kriminalpolizei auf. Je nachdem wie Dein anvisierter Polizeibereich aussieht, in dem Du einmal arbeiten möchtest, gestaltet sich auch Dein Studium.

In den praktischen Phasen des dualen Studiums lernst Du neben Schießausbildung und Ermittlungslehre auch die Praxis kennen: Hier wird beispielsweise in Rollenspielen an die korrekte Verkehrskontrolle herangeführt oder die Ermittlung an einem realistischen Tatort geprobt.

Für wen ist das Studium geeignet?

Jeder, der mit der Vorstellung eines Schreibtischjobs und Routinearbeiten nichts anfangen kann, der sich an eine Uniform gewöhnen und Sport etwas abgewinnen kann, der findet in den Studiengängen der Polizei eine Ausbildung, die auf eine spannende und abwechslungsreiche Berufspraxis vorbereitet. Wer sich für die Sicherheit seiner Mitmenschen interessiert und kommunikationsstark ist, dem bietet sich hier eine sinnvolle Betätigung. Dabei ist die Hochschulreife keine zwingende Voraussetzung, aber über die genauen Einstellungsbedingungen, auch aus gesundheitlicher Perspektive, geben die Webseiten der entsprechenden Landespolizeien und die des Bundes die aktuellste Auskunft.

Was verdiene ich später einmal?

Angenehmerweise verdienst Du als Student*in bei der Polizei bereits zwischen 1.250 Euro - 1.350 Euro Netto pro Monat. Danach beginnst du in der Besoldungsgruppe A9 bei einem Gehalt von ca. 2.900 EUR Brutto und steigst, wie im öffentlichen Dienst üblich, in Besoldungsgruppe und Erfahrungsstufen auf, womit Du in Deiner Laufbahn mit den Jahren ein Gehalt von bis zu ca. 5.700 Euro Brutto erreichst.

Was hat es mit Dienstgraden und der Uniform auf sich?

Ganz wie deine Besoldungsgruppe steigt auch dein Dienstgrad. Als Hochschulabgänger steigst du als Polizei- oder Kriminalkommissar ein und erreichst in der Regel nach mehreren Jahren den Dienstgrad Hauptkommissar. Die jeweiligen Dienstgrade machen sich übrigens bei der Schutzpolizei an der Uniform der Polizisten bemerkbar: Die Anzahl und Farbe der Sterne auf den Schultern geben an, welchen Dienstgrad und welche Funktion der Träger innehat. Anders ist das bei Kriminalpolizisten, diese tragen für gewöhnlich Zivilbekleidung.

Was ist das Besondere am Studium?

Eine der wesentlichen Pluspunkte der Polizeilichen Hochschulausbildung ist mit Sicherheit die Vielseitigkeit der späteren Berufsbilder: Ob Dienst auf der Wache, Pressearbeit, Hundestaffelführung oder Kriminalpolizei – studierte Polizisten werden an vielen Orten gebraucht. Und ist man erstmal Polizist/in, sorgt die Verbeamtung auf Lebenszeit für eine sichere Arbeitssituation.

Doch wie bei vielen Studiengängen des öffentlichen Dienstes hat diese Flexibilität ihre Grenzen: Wenn Du irgendwann genug von deinem Dienst bei der Polizei hast, ist ein Wechsel in die freie Wirtschaft nicht sehr einfach. Denn dein polizeilicher Hochschulabschluss eignet sich nicht für herkömmliche Berufe und auch deine Berufserfahrung ist meist zu speziell für andere Bereiche. Eine weitere Hürde könnte für manche der Schichtdienst sein, der einen Großteil der Polizeiarbeit prägen. Genauso muss man sich darauf einstellen, dass bei der Wahl des Dienstortes neben den persönlichen auch die dienstlichen Interessen eine Rolle spielen. Damit ist eine Versetzung an den Wunsch- oder Heimatort nicht garantiert.

Wie bewerbe ich mich?

Egal, ob Du Dich für die Polizei eines Bundeslandes oder die Bundespolizei interessierst: Um die Fristen einzuhalten, solltest Du Dich spätestens 9-10 Monate vor dem Beginn der Ausbildung bewerben. Die Einstellungstermine für die Landespolizeien liegen für gewöhnlich im Juli, für die Bundespolizei im September – Du bewirbst Dich also jeweils für das nächste Ausbildungsjahr. Bewerben kannst Du Dich in den meisten Bundesländern online über das Portal der Polizei, wo Du neben Nachweisen über Deine deutsche oder EU-Zugehörigkeit, Deinem Abitur- und Führungszeugnis auch die Zugangsberechtigung für das Studium einreichst.

Wie läuft der Bewerbungsprozess ab?

Mit Eingang und positiver Prüfung deiner Bewerbungsunterlagen erhältst Du eine Einladung in eines der Ausbildungszentren der Bundes- oder der Landespolizei, wo du neben Sporttests und einer ärztlichen Untersuchung auch mehrere mündliche und schriftliche Tests durchläufst. Um Dich vorzubereiten, eignet sich eine Auffrischung Deines Allgemeinwissens und Deiner schriftlichen Fähigkeiten genauso wie das Hinterfragen Deiner eigenen Motivation für den Polizeiberuf.

Welche Perspektiven habe ich?

Bist Du einmal Polizist oder Polizistin und hast in die unterschiedlichen Bereiche während Praktika und Berufsphasen hereingeschnuppert, kannst Du Dich während Deiner Zeit in den verschiedensten Bereichen spezialisieren und aufsteigen. Machst Du Dich etwa während Studium und Dienst durch besonders gute Leistungen bemerkbar, steht Dir auch ein Masterstudium und ein Übergang in höhere Ämter offen.

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