Photonik befasst sich mit der Erzeugung, Formung, Übertragung, Detektion und Verwendung von Licht und gilt als Schlüsseltechnologie und Innovationstreiber des 21. Jahrhunderts
In Wissenschaft und Technik steht die Verknüpfung von Optik und Elektronik zunehmend im Brennpunkt des Interesses. Der Studiengang Photonik vermittelt die dafür erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten, wobei theoretisch erlerntes Wissen in intensiv betreuten Praktika und Projekten angewendet und vertieft wird.
Nach einer Regelstudienzeit von vier Semestern, die auch die eigenständige Anfertigung einer Masterarbeit umfasst, bestehen Beschäftigungsmöglichkeiten in Industrie, Forschung und dem höheren öffentlichen Dienst.
Studieninhalte
- Optische Messtechnik, Lasermaterialbearbeitung, Oberflächentechnik, Mikrosystemtechnik, Lasertechnik, Infrarottechnik, Messtechnik und Instrumentierung, Halbleiterdetektoren, Höchstfrequenztechnik
- Technische Optik, Nichtlineare Optik, optische Materialien, Spektroskopie, optische Bauelemente, Optische Mess- und Analyseverfahren, Bildgebende Verfahren, Optische Fasern
- Theoretische Physik, Atom- und Kernphysik, Festkörperphysik, Statistische Mechanik und Thermodynamik
- Mathematik, Partielle Differentialgleichungen, Vektoranalysis
- Unternehmensführung, Projektmanagment
Studienaufbau und -dauer
1. - 3. Semester: Lehrveranstaltungen
4. Semester: Anfertigung der Master-Thesis
Abschluss: Master of Engineering (M.Eng.)
Studientypen: Vollzeit, Teilzeit
Regelstudienzeit: 4 Semester (Vollzeit), Teilzeit nach individuellem Sonderstudienplan
Unterrichtssprachen: Deutsch und Englisch
Fachbereich: Ingenieur- und Naturwissenschaften
Studienbeginn: Wintersemester
Bewerbungsfristen:Aktuelle Bewerbungsfristen
Besonderheit: Der Studiengang wird gemeinsam von der Technischen Hochschule Wildau und der Technischen Hochschule Brandenburg angeboten. Es finden Lehrveranstaltungen an beiden Hochschulen statt, die Einschreibung erfolgt an der TH Wildau.
Doppelabschluss
Mit der Universität Roma II "Tor Vergata" besteht ein Abkommen über einen Doppelabschluss im Studiengang "Materials Engineering (M.Sc.)". Wenn zwei der vier Semester des Studiengangs erfolgreich an der Universität Rom Tor Vergata absolviert werden, kann der dortige Abschluss "Master of Sciences (M.Sc.) in Materials Engineering" als Doppelabschluss gemeinsam mit dem "Master of Engineering (M.Eng.) in Photonics" der TH Wildau erreicht werden."
Die Lehrveranstaltungen während der Zeit an der gastgebenden Hochschule werden in Englisch abgehalten. Umgekehrt können die dortigen Studierenden durch zwei Semester im Studiengang "Photonik (M.Eng.)" den Abschluss "Master of Engineering (M.Eng.) in Photonik" erhalten. Die Master-Thesis muss sowohl Elemente aus der Materialwissenschaft als auch der Photonik enthalten und wird dabei vor beiden Hochschulen unabhängig voneinander verteidigt. Die Studiengänge wurden dazu aufeinander abgestimmt. Nähere Informationen erteilt der Studiengangsprecher.
Berufsperspektiven
Die Optik galt lange Zeit als klassisches Gebiet der Physik und kam vor allem in der sogenannten optischen Industrie bei Brillen, Mikroskopen oder Kameras zum Einsatz. Längst aber hat die Optik diese technologische Grenze überschritten und als „Optische Technologien“ und „Photonik“ in viele Bereiche von Technik und Wissenschaft Einzug gehalten. Die Einsatzgebiete sind außerordentlich vielfältig und umfassen unter anderem
- Informations- und Kommunikationstechnik
- Optoelektronik
- Materialbearbeitung
- Fertigungstechnik
- Gerätetechnik
- Messtechnik
- Halbleiterindustrie
- Drucktechnik
- Biotechnologie und Medizintechnik
- Umwelt-, Sensor- und Mikrosystemtechnik
- Luft- und Raumfahrttechnik
- Automobilindustrie
Datenübertragung mittels optischer Fasern ermöglicht, höchste Informationsdichten und eine gleichzeitige Übertragung von Audio- und Videosignalen. Laser werden u. a. in der Automobil- und Schiffbauindustrie als Schweiß- und Schneidwerkzeug eingesetzt und sind in der Lage, unterschiedlichste Materialien wie Glas, Metalle und Kunststoffe hochpräzise zu verarbeiten. Sparsame, umweltfreundliche Motoren werden mittels optischer Sensoren kontrolliert. In der Biophotonik lassen sich detaillierte Informationen über elementare biochemische Vorgänge gewinnen, welche u. a. in der Medizin Anwendung finden, z.B. bei der Aufklärung von Ursachen für die Entstehung von Krankheiten. Alle Anwendungen erfordern komplexe optische Systeme mit elektronischen und mechanischen Komponenten. Zur Problemlösung werden Kenntnisse aus verschiedenen Fachgebieten benötigt. Entsprechend sind die Ansprüche an die akademische Ausbildung gestiegen. Diese Lücke wird mit dem Masterstudiengang Photonik geschlossen.
Entsprechend hat sich auch das Berufsfeld geweitet. Viele arbeiten nicht nur in der oben erwähnten klassischen optischen Industrie sondern interdisziplinär in Betrieben der erwähnten Einsatzgebiete. Ein nennenswerter Anteil arbeitet in der Forschung an Hochschulen und in Forschungseinrichtungen.
Allgemeine Zugangsvorraussetzungen
Informationen zum Hochschulzugang
Zugangsvoraussetzungen
- Voraussetzung ist ein erster berufsqualifizierender Hochschulabschluss im Umfang von mindestens 180 ECTS-Punkten (CP) des Europäischen Kreditpunkt-Transfersystems (ECTS) und einer Studienzeit von mindestens 6 Semestern oder vergleichbarer Hochschulabschlüsse, welche nicht auf ECTS-Punkten basieren, z.B. Diplom- oder Magisterabschlüsse.
- Die spezifischen Anforderungen des Masterstudienganges Photonik setzen naturwissenschaftliche und technische Kenntnisse, z.B. in Mathematik, Physik und Chemie auf Bachelorniveau voraus. Deshalb ist i.S.d. § 8 Abs. 4 Satz 2 BbgHG eine weitere Zugangsvoraussetzung, dass der erste Hochschulabschluss eine fachgebietsnahe Ausrichtung, vergleichbar zum Bachelorstudiengang „Ingenieurwesen/Physikalische Technik“ der Technischen Hochschule Wildau oder zum Bachelorstudiengang „Mikrosystemtechnik und optische Technologien“ (MIOPT) der Fachhochschule Brandenburg aufweist. Dazu gehören zum Beispiel Abschlüsse in Bachelor- oder Diplomstudiengängen wie Photonik, Physik, Physikalische Technik, Optik/Optische Technologien, Mikrosystemtechnik, Halbleitertechnologien, Elektrotechnik, Elektronik und Nachrichtentechnik. In Zweifelsfällen entscheidet der Prüfungsausschuss über die Zulassung.
- Werden Voraussetzungen nicht erfüllt, kann im Einzelfall auf Antrag eine Zulassung mit definierten Auflagen erfolgen, welche in einem individuellen Studienplan zu berücksichtigen sind. Dabei ist die Studierbarkeit zu gewährleisten und der Arbeitsaufwand je Semester für den Studierenden entsprechend § 3 Abs. 4 zu begrenzen. Die Entscheidung über Art und Umfang der Auflagen obliegt dem Prüfungsausschuss.
- Zur Aufnahme des Studiums werden ausreichende Kenntnisse der deutschen und englischen Sprache vorausgesetzt, z.B. CEFR Niveau B2, DSH-1 etc. Die Studierenden müssen in der Lage sein, dem Unterricht in deutscher und englischer Sprache zu folgen und die Leistungsnachweise entsprechend zu erbringen.
Bewerbung
- Der Studiengang ist nicht zulassungsbeschränkt.
- An der TH Wildau können Sie sich online bewerben. Alle Informationen rund um die Bewerbung erhalten Sie auf der zentralen Bewerbungsseite.
Die TH Wildau auf eine Blick
Moderne Campushochschule vor den Toren Berlins
1991 begann der Studienbetrieb mit gerade einmal 17 Studierenden im Studiengang „Maschinenbau“. Mit heute 3.491 Studierenden (Stand: Wintersemester 2021/22) hat sich die Technische Hochschule Wildau (kurz „TH Wildau“) ihre familiäre Atmosphäre bewahrt.
Auf einem modernen und kompakten Campus mit direkter S-Bahn-Anbindung nach Berlin finden angehenden Akademikerinnen und Akademiker optimale Studienbedingungen in naturwissenschaftlichen, ingenieurtechnischen, betriebswirtschaftlichen, juristischen, Verwaltungs- und Managementdisziplinen.
Praxisnah und anwendungsbezogen
Das Studium ist stark anwendungsorientiert. Der Praxisbezug von Studium und Lehre ist daher eines unserer besonderen Kennzeichen.
An hochwertiger Labor- und Computertechnik können die Studierenden eigene Übungen und Experimente durchführen. Optimale Studienbedingungen lassen Kreativität und Forschergeist rasch wachsen.
International breit aufgestellt
Internationalität und Interkulturalität prägen den Hochschulalltag. Junge Menschen aus über 60 Ländern studieren an der TH Wildau. Fast jeder fünfte Studierende kommt aus dem Ausland (Stand Wintersemester 2021/2022).
Die TH Wildau fördert den internationalen Austausch der Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Dafür arbeitet die Hochschule mit mehr als 100 Partnerhochschulen rund um den Globus zusammen. Die Kontakte reichen von traditionsreichen Partnerschaften in Ost- und Südosteuropa bis zu Kooperationen in Asien, Lateinamerika, im arabischen und afrikanischen Raum.
Grüner Campus mit Erholungsfaktor
Die TH Wildau ist eine Campushochschule – die Lehr- und Verwaltungsgebäude, die Mensa und die Bibliothek befinden sich auf einem zusammenhängenden Gelände am S-Bahnhof Wildau mit direkter Anbindung nach Berlin. Damit ist das Studieren in Wildau besonders komfortabel, denn es gibt keine langen Wege, die zwischen den Lehrveranstaltungen zurückzulegen sind.
Moderne Infrastruktur mit Tradition
Der Campus der TH Wildau befindet sich auf einem historischen Industrie- und Werksgelände. Wo früher in großen Hallen Lokomotiven gefertigt wurden, wird heute studiert, gelehrt und geforscht. Einige der Lehr- und Laborräume der TH Wildau sind in die historischen Mauern eingezogen, für andere wurden neue Häuser gebaut. Diese außergewöhnliche Mischung von Alt und Neu zieht - neben den Studierenden - auch immer wieder architekturbegeisterte Besucherinnen und Besucher an.