Technische Lösungen zu sozialen und soziokulturellen Problemstellungen entwickeln und umsetzen
Studierende des Studiengangs Mensch-Technik-Interaktion lernen, technische Lösungen zu sozialen und soziokulturellen Problemstellungen zu entwickeln und umzusetzen.
Im Fokus steht Technikentwicklung, die sich an den Alltagsbedarfen verschiedener Lebenswelten orientiert und Expertinnen und Experten relevanter Fachdisziplinen, betroffene Menschen sowie Nutzerinnen und Nutzer der Produkte partizipativ einbezieht.
Das Studium umfasst alle relevanten Aspekte und Schritte des Entwicklungsprozesses:
- Bedarfe an technisch-orientierter Unterstützung erkennen
- in Interaktion mit den betroffenen Menschen geeignete technische Lösungen finden und die Anforderungen an Produkte beschreiben
- interdisziplinäre Produktentwicklung gemeinsam mit Entwicklerinnen und Entwicklern und späteren Nutzerinnen und Nutzern begleiten
- zielgruppenorientierte Markteinführung der Produkte durch die Schaffung von Akzeptanz für geeignete technische Lösungen
- Ergebnisse gemeinsam mit Nutzerinnen und Nutzern prüfen, beurteilen und ggf. anpassen
Das Ziel des Studiums besteht darin, die Studierenden durch die Verbindung von theoretischen Grundlagen der Psychologie, Technik und Sozialwissenschaften sowie durch interdisziplinäre Praxisprojekte auf diese vielfältigen Anforderungen in besonderer Weise vorzubereiten.
Überblick
Studienabschluss: Bachelor of Science
Studienart: grundständiges Bachelorstudium
Studienbeginn: Das Studium beginnt zum Wintersemester.
Bewerbungsschluss: 30.09.
Regelstudienzeit: Die Regelstudienzeit beträgt 7 Semester.
Zulassungsbeschränkung: nicht zulassungsbeschränkt
Studienmodule
Die Studieninhalte setzen sich aus den Fachgebieten Psychologie, Elektrotechnik und Sozialwissenschaften zusammen. Jedes Semester beinhaltet Lehrveranstaltungen aus den folgenden Bereichen.
Sozialwissenschaftliche, psychologische und methodische Grundlagen:
- Psychologische Grundlagen
- Rehabilitation & Teilhabe
- Empirische Sozialforschung
- Arbeits-, Organisations- & Wirtschaftspsychologie
- Bedarfsermittlung und -feststellung
- Akzeptanzanalyse
Gesundheit und Krankheit:
- Humanbiologische (anatomische) Grundlagen und Neuropsychologie
- Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten
- Partizipative Technikentwicklung
- Instrumente und Verfahren der gesundheitsförderlichen Arbeitsgestaltung
- Wahlpflichtfächer
Mensch und Technik in der Gesellschaft:
- Grundlagen der Soziologie & Technik-Soziologie
- Alternswissenschaften
- Mensch als soziales Wesen
- Datenanalyse und -sicherheit
- Grundlagen Recht und Ethik
- Medien und Gesellschaft
Naturwissenschaft und Technik:
- Naturwissenschaftliche Grundlagen
- Elektrotechnik
- Grundlagen der Konstruktion
- Hard- und Softwareentwurf
- Kommunikation
- Wahlpflichtfach
Konstruktion und Produktion:
- Grundlagen der Betriebswirtschaft
- Materialwissenschaften
- Automatisierungstechnik
- Design von Mensch-Maschine-Schnittstellen
- Kommunikationssysteme und Datennetze
- Wahlpflichtfach
Praxis
- Projektmanagement, Kreativtechniken / Design Thinking
- Wissenschaftliches Arbeiten
- Projektarbeiten: Anwendungsbeispiele von der Bedarfsanalyse bis zur Ergebnisevaluation
Ab dem dritten Semester wird im Bereich Praxis je eine Projektarbeit zusammen mit Studierenden anderer Studienfächer und Praxispartnern durchgeführt. Bei der Bearbeitung der praktischen Aufgabenstellungen werden die Anwendung theoretischer Grundlagen gefestigt und die interdisziplinäre Zusammenarbeit trainiert.
Im letzten Semester absolvieren die Studierenden ein 12-wöchiges Praktikum und fertigen die Bachelorarbeit an.
Berufsaussichten
Durch die zunehmende Digitalisierung durchdringt Technik heute alle Lebensbereiche des Menschen. Die Vielfältigkeit ihrer Einsatzmöglichkeiten fordert dazu auf, sich beständig mit neuer Technik auseinanderzusetzen und ihren Nutzen und Einfluss auf verschiedenste Lebensbereiche zu prüfen. Dies betrifft Unternehmen, Ämter und Behörden, genauso wie medizinische Einrichtungen und Gesundheitseinrichtungen, Beratungs- und Rettungsdienste sowie Umweltschutz- und Menschenrechtsverbände.
Das Kernarbeitsgebiet von Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Mensch-Technik-Interaktion ist die partizipative Entwicklung von Dienstleistungen und technischen Produkten zur Unterstützung von Menschen. Sie können u. a. als Produktmanagerinnen und Produktmanager für die Einführung neuer Techniken in Unternehmen verschiedenster Branchen oder in öffentlichen Einrichtungen tätig werden. Großer Bedarf besteht beispielsweise in der Medizintechnik oder in Organisationen, die sich aufgrund der Digitalisierung mit neuen Techniken auseinandersetzen müssen.
Nach dem Erwerb des ersten akademischen Abschlusses haben die Absolventinnen und Absolventen verschiedene Optionen: Sie können entweder in den Beruf einsteigen, gleich weiterstudieren oder ein Master-Studium nach einer Berufsphase – berufsbegleitend oder im Direktstudium – beginnen. Ein guter Abschluss des Bachelor-Studiums ist Voraussetzung für die Zulassung zu einem Master-Studiengang. Ein Master-Abschluss berechtigt grundsätzlich zur Promotion.
Voraussetzungen
Zulassungsvoraussetzung ist der Nachweis über die Hochschulzugangsberechtigung in Form der allgemeinen oder fachgebundenen Hochschulreife (Abitur), der Fachhochschulreife oder vergleichbarer Abschlüsse.
Der Studiengang ist zulassungsfrei. Wer die Zulassungsvoraussetzungen erfüllt und sich frist- und formgerecht bewirbt, wird zum Studium zugelassen.