Problemorientiertes Lernen – fächerübergreifend und in geleiteten Gruppen
Problemorientiertes Lernen – fächerübergreifend und in geleiteten Gruppen – hat im Studium in Lübeck einen zentralen Stellenwert. Die Medizinstudenten begegnen während des gesamten Studiums in ausgewählten naturwissenschaftlichen Fächern Studierenden technisch-naturwissenschaftlicher Studiengänge. Denn mit dem von beiden Sektionen entwickelten Curriculum gelingt es unseren Professoren im engen Austausch mit den Studierenden, die Medizinstudenten nicht nur zu sehr guten Leistungen in den mündlich-praktischen und schriftlichen Prüfungen zu führen, sondern ihnen auch die praktischen, kommunikativen und ethischen Grundlagen zu vermitteln, die für einen professionellen und dennoch empathischen Umgang mit ihren Patienten notwendig sind.
Promotion - Wichtiger Bestandteil der Ausbildung
Da rund 80 Prozent unserer Studierenden eines Jahrganges bereits während ihres Studiums eine Doktorarbeit schreiben, kommt der Promotion in Lübeck eine zentrale Rolle zu. Schon in der Vorklinik wird durch die Zusammenarbeit in den Laboren eine interdisziplinäre Doktorandenausbildung der naturwissenschaftlichen Studiengänge gefördert. Wir haben das Curriculum insgesamt so organisiert, dass unseren Studierenden ein langfristig planbarer Freiraum für das wissenschaftliche Arbeiten bleibt: Jeder Studierende kennt am Ende des laufenden Semesters seinen Stundenplan für das kommende Semester und die vorlesungsfreie Zeit ist frei von Pflichtveranstaltungen.
Unsere Studenten - Mehr als nur Studierende
Die Ausübung des ärztlichen Berufes fordert viele Facetten des Menschen. Deshalb ist ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung in Lübeck die Förderung kommunikativer Fähigkeiten. Neben der Teilnahme an Kursen und Seminaren zum Thema Arzt-Patient-Kommunikation im Pflichtcurriculum erwarten wir von unseren Studierenden, dass sie sich während ihres Studiums aktiv am akademischen Leben der Universität beteiligen. Dazu gehört beispielsweise die Mitarbeit in studentischen Gremien und im Mentorenprogramm. Aber auch jedes Engagement über die universitären Grenzen hinaus ist erwünscht – ob sozial, kulturell, musisch, sportlich oder politisch.
Vorklinischer Studienabschnitt
Im vorklinischen Abschnitt werden Anatomie, Physiologie, Medizinische Psychologie und Soziologie sowie die naturwissenschaftlichen Grundlagen gelehrt. Komplettiert wird die »medizinische Grundausbildung« durch praktische Übungen in den drei Schwerpunkten der Medizin in Lübeck: Notfallmedizin, Gesprächsführung und Untersuchungstechniken. Praxisbezug vom ersten Tag an ist wichtig: Durch Patientenvorstellungen wird die Bedeutung der vorklinischen Inhalte für die spätere ärztliche Tätigkeit transportiert.
Im ersten Studienabschnitt sind neben Leistungsnachweisen auch ein dreimonatiger Krankenpflegedienst und eine Ausbildung in Erster Hilfe zu absolvieren. Beides kann zwischen Abitur und Studium geleistet und dann auf das Studium angerechnet werden.
Bundesweit einmalig bietet die Medizin in Lübeck die Möglichkeit, im vorklinischen Studienabschnitt ergänzend zum Krankenpflegedienst ein Sozialpraktikum zu absolvieren. Eingebunden in Teams aus Sozialpädagogen, Erziehern oder Therapeuten können Studierende die Lebenswelt von Kindern kennen lernen, die unter schwierigen sozialen Bedingungen leben und aufwachsen.
Wird nach dem vom Studiengangsleiter empfohlenen Stundenplan studiert, kann das Pensum in Regelstudienzeit absolviert werden. Für Praktika, Seminare und Kurse erstellen wir für jeden Studierenden individuelle Stundenpläne. Unsere ausgefeilte Kurseinteilung stellt sicher, dass ohne Wartezeit an den benötigten Lehrveranstaltungen teilgenommen werden kann.
Wahl(pflicht)fächer
In beiden Studienabschnitten wird jeweils ein Wahl(pflicht)-fach belegt, um Wissen und Fertigkeiten zu vertiefen. Dazu bieten wir eine große Bandbreite an Fächern aus allen Bereichen an. Darunter fallen zum Beispiel Angebote wie die »Kultur und Kommunikation Gehörloser«, »Gender in der Medizin« oder »Medizin im Film«. Eine individuelle wissenschaftliche Schwerpunktsetzung soll auch über die Forschungsschwerpunkte der Universität hinaus möglich sein.
Vorklinischer Abschnitt
Numerus clausus: ja
Informationen zur Bewerbung finden Sie hier >
Neuanfänger pro Jahr: ca. 190
Bewerbungsfrist: 15. Juli für Neuabiturienten, 31. Mai für Altabiturienten
Beginn: Wintersemester
Klinischer Abschnitt
In den sechs Semestern Regelstudienzeit werden die klinischen Fächer wie Innere Medizin und Chirurgie gelehrt, aber auch klinisch-theoretische Fächer wie Sozialmedizin, Medizinische Informatik und Pharmakologie. Zusätzlich ist ein Wahlfach zu belegen.
In der vorlesungsfreien Zeit des klinischen Studienabschnittes ist eine viermonatige Famulatur zu erbringen. In dieser Zeit sollen sich die Studierenden mit der ärztlichen Patientenversorgung in Einrichtungen der ambulanten und stationären Krankenversorgung vertraut machen.
Im Unterricht des klinischen Abschnittes steht die Praxisorientierung im Vordergrund. Im fünften Semester haben die Studierenden im Untersuchungskurs ihren ersten »echten« Patientenkontakt. Sie können die im vorklinischen Studienabschnitt erworbenen Kenntnisse auf die Untersuchung von Patienten der Chirurgie, Inneren Medizin, Frauen- und Kinderheilkunde übertragen und erweitern. Außerdem werden erste Erfahrungen der Arzt-Patienten-Kommunikation erworben.
Im 7. und 8. Semester sind die Blockpraktika und interdisziplinären Konferenzen konzentriert und eng miteinander verzahnt. Und im 9. und 10. Semester bilden die sogenannten »Kopffächer« den Schwerpunkt: Augenheilkunde, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Neurologie und Psychiatrie. Psychiatrie und Psychosomatische Medizin werden im Rahmen von Problemorientiertem Lernen in einem Praktikum angeboten. Allgemeinmedizin wird als Blockpraktikum unterrichtet.
Sind alle 39 Leistungsnachweise des klinischen Studienabschnittes erworben und die Famulatur absolviert, kann das Praktische Jahr begonnen werden.
Klinischer Abschnitt
Anzahl der Studienplätze: ca. 220
Bewerbungsfrist für externe Bewerbungen: 15. Januar
Aufnahme für Externe nur zum Sommersemester
Praktisches Jahr
Das Praktische Jahr (PJ) ist im 11. und 12. Fachsemester des Medizinstudiums zu absolvieren. Es gliedert sich in drei Ausbildungsabschnitte von je 16 Wochen in den Fachgebieten Innere Medizin, Chirurgie und einem Wahlfach. Die Tertiale können in den Kliniken des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, in den Akademischen Lehrkrankenhäusern oder in Allgemeinmedizinischen Lehrpraxen absolviert werden. In der Regel kann ein Tertial des Praktischen Jahres in ausgewählten Einrichtungen im Ausland abgeleistet werden, in begründeten Fällen auch zwei.
Ihren Lernfortschritt können die Studierenden in sogenannten PJ-Pässen dokumentieren. In jeder Klinik gibt es Ansprechpartner und Mentoren für die PJler.
Forschungsschwerpunkte
Forschung, Lehre, Krankenversorgung – das ist der untrennbare Dreiklang der Medizin. In Lübeck bündelt die Hochschulmedizin ihre Forschungsaktivitäten in drei Schwerpunkten: Infektion und Entzündung, Neurobiomedizin (Gehirn, Hormone, Verhalten) und Genetische Medizin (Kardiovaskuläre Genomforschung).
Ergänzend bearbeiten am Wissenschaftscampus Lübeck medizinische, technische und naturwissenschaftliche Disziplinen gemeinsam die Erforschung unterschiedlicher Fragestellungen zur Biomedizintechnik.
Alle Forschungsschwerpunkte prägt ein hoher Grad an Interdisziplinarität, ihre Arbeitsgruppen sind untereinander gut vernetzt und tragen wesentlich zur Nachwuchsförderung bei.
Erfolgreich durch das Medizinstudium
Um ihren Erfahrungshorizont zu erweitern, sollten Studierende zumindest zeitweise im Ausland studieren. Bereits jetzt verbringen mehr als 50 Prozent der Medizinstudenten Teile der Famulatur, des Praktischen Jahres oder ein Semester im Ausland. Eine intensive Beratung und flexible Studienorganisation sorgen dafür, dass Pflichtkurse vor- oder nachgeholt werden können. Damit können Auslandsaufenthalte erleichtert und eine längere Studiendauer vermieden werden.
Kursanmeldung und -einteilung
Über das Online-Anmeldesystem und die zentrale Einteilung für Seminare, Kurse und Praktika bekommt jeder Studierende genau die Lehrveranstaltungen, die für das Studium gerade benötigt werden. Damit kennen alle Lübecker Studenten bereits am Ende des laufenden Semesters ihren persönlichen Stundenplan für das nächste Semester.
Repetitorien
Zur Vorbereitung auf die Staatsexamina bietet die Medizin derzeit zwei große Repetitorien an: »Anatomie in fünf Tagen« im vorklinischen und »Innere Kompakt« im klinischen Abschnitt. Damit kann zwar nicht das Selbststudium der Studierenden ersetzt werden. Das Lernen kann aber durch professionelle Hilfe unterstützt und die Prüfungsvorbereitung durch die Fokussierung auf klinik- und prüfungsrelevante Inhalte effizienter gemacht werden.
Klausuren und Prüfungen
Im Verlauf eines Medizinstudiums sind zahlreiche mündliche, schriftliche und praktische Prüfungen zu bestehen. Inhalt und Form dieser Prüfungen obliegen den verantwortlichen Kliniken und Instituten, die Bestehensgrenzen werden durch die Approbationsordnung geregelt. Am Ende beider Studienabschnitte muss ein bundeseinheitliches Examen bestanden werden. Beide Prüfungen bestehen jeweils aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil und finden zweimal jährlich an bundeseinheitlichen Terminen statt.
Beratung in schwierigen Situationen
Studierende mit Lernproblemen oder in schwierigen persönlichen Situationen, die das Studium beeinträchtigen, können dies in vertraulichen Gesprächen mit dem Studiengangskoordinator oder Studiengangsleiter thematisieren. Liegen am Ende eines Studienjahres weniger als zwei Drittel der Leistungsnachweise vor und/oder wurde eine Semesterabschlussprüfung zweimal nicht bestanden, finden obligatorische Beratungen durch den Studiengangsleiter statt. Wird eine Semesterabschlussprüfung auch im dritten Anlauf nicht bestanden, besteht die Möglichkeit, beim Studiengangsleiter einen Härtefallantrag zu stellen.
Berufsperspektiven
Hinsichtlich der beruflichen Perspektive für Humanmediziner stimmen die wesentlichen Prognosen darin überein, dass zu wenige Ärzte ausgebildet werden und damit der Ärztemangel fortbestehen wird. Daraus folgt, dass die Berufsaussichten für Medizinabsolventen hervorragend sind.
Die Universität zu Lübeck ist die kleinste staatliche Universität Deutschlands. Daraus machen wir unsere besonderen Stärke:
Unser Motto »Im Focus das Leben« beschreibt unsere hoch spezifische fachliche Ausrichtung auf Life Science. Sie macht uns bundesweit und auch international unverwechselbar. Das Motto hat aber noch eine zweite Bedeutung: Es kennzeichnet das besondere Lebensgefühl in der Hansestadt und prägt das persönliche Miteinander auf dem Campus.
Unser Leitbild »Exzellente Lehre durch exzellente Forschung« charakterisiert die hier verwirklichte Einheit von Lehrenden und Lernenden ebenso wie die Interdisziplinarität an unserer Life Science-Universität. So werden Sie während Ihres Studiums immer auch mit den anderen Studiengängen in Berührung kommen. Das macht Sie bei der Berufswahl flexibler. Ein wirklich exzellentes universitäres Studium ist nur an Orten möglich, an denen exzellente Forschung betrieben wird: Unsere Lehrenden sind nicht nur mit dem aktuellen Stand der Forschung vertraut. Wir markieren mit dem Wissenschaftscampus der Universität zu Lübeck den aktuellen Stand der Forschung im Bereich Life Science. Wir sind überzeugt: Unsere Universität bietet Ihnen exzellente Bedingungen für Ihr Studium.
Die hohe Qualität des Studiums wird regelmäßig in Hochschulrankings bestätigt. Alle unsere dort bewerteten Studiengänge befinden sich im größten deutschen Hochschulranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) auf vorderen Plätzen. Etablierte Schwerpunktbildung und die darauf abgestimmten Lehrstuhlbesetzungen haben entscheidend dazu beigetragen, Sonderforschungsbereiche, Klinische Forschergruppen und Schwerpunktprogramme der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu etablieren.
In der Forschung ist der allgegenwärtige, intensive interdisziplinäre Austausch der Motor für leistungsstarke, international herausragende, innovative und erkenntnisorientierte Grundlagenforschung mit anwendungsbezogener Vielfalt. Um diese Qualitäten in Forschung und Lehre stetig zu verbessern, kooperiert die Universität eng mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen und Unternehmen.
Für Studierende schaffen wir die passenden Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Studium und Familie. Wir helfen Ihnen beim Aufbau eines neuen Zuhauses. Unsere Maßnahmen sind vielfältig und reichen von einer familienfreundlichen Infrastruktur und Kinderbetreuungsangeboten bis zu Habilitationsstipendien für Wissenschaftlerinnen.
Freizeit an der Universität
An der Universität Lübeck gibt es eine Vielzahl an Freizeitaktivitäten wie z.B. Hochschulsport, das Orchester der Universität zu Lübeck e.V., Universitätschor, Bigband »Salt Peanuts«, Lübeck Pop Symphonics e.V. und das Studierendentheater Lübeck.