StudiumBeruf und KarriereBerufe mit GeisteswissenschaftenVerlagswesen: Von Berufswegen Lektor*in

Von Berufswegen Lektor*in

Lektor*in ist ein Beruf, in dem Geisteswissenschaftler*innen punkten können. Wer über einen Abschluss im richtigen Studiengang, Sprachgefühl, eine genaue Arbeitsweise und ein breites Allgemeinwissen verfügt, ist qualifiziert. Der Arbeitsplatz ist in einem Verlag.

Lektor kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "der Vorleser". Wer als Lektor*in arbeitet, dessen Beruf ist es zu lesen. Will ein*e Autor*in sein*ihr Werk veröffentlichen, kommt er*sie am Lektor nicht vorbei. Denn diese*r ist der*die Mitarbeitende im Verlag, der*die für die Beurteilung der eingesendeten Manuskripte verantwortlich ist. Er*Sie bewertet, redigiert und bearbeitet diese.

Ob ein stilistisches Mindestmaß (einheitliche Schreibweise) eingehalten und inhaltliche Angaben (Zahlen und Fakten) korrekt sind, ist bei der Beurteilung des Manuskripts genauso wichtig, wie die Antwort auf die Frage: Passt das Buch ins Verlagsprogramm?

Ein*e Lektor*in, der*die ein Buch von der Idee bis zum Verkauf betreut, wird seinem*seiner Autor*in aber immer nur Vorschläge machen und sich nicht selber texterisch betätigen. Er*Sie fördert den*die Autor*in, aber greift nicht selber zur Feder.

Was muss ein*e Lektor*in können?

Neben Liebe zu Literatur und einem sicheren Sprachgefühl braucht ein*e Lektor*in auch eine gute Allgemeinbildung und einen Riecher für die Themen der Zeit. Trifft das ausgewählte Buch den Geschmack des Publikums? Seine*Ihre Berufung ist die Schatzsuche. Wird das von ihm*ihr entdeckte Buch ein Bestseller, hat er*sie seinen*ihren großen Coup gelandet.

Eine geregelte Ausbildung gibt es nicht, ein Hochschulstudium ist allerdings ein "Muss". Für diesen Job eignen sich in erster Linie Absolvent*innen eines Studiums der Philologie (Germanistik, Anglistik, Romanistik), sofern sie entsprechende Praktika im Verlagswesen absolviert haben. Bewerber*innen, die einen Abschluss in einem zielgerichteten Studiengang wie zum Beispiel der Buchwissenschaft, dem Buchhandel/Verlagswirtschaft oder dem Medienmanagement vorweisen können, sind eine ernsthafte Konkurrenz für die begehrten Arbeitsplätze. Je nach Ausrichtung des Verlags haben auch Absolvent*innen eines anderen geisteswissenschaftlichen Studiums gute Chancen.

Jobmöglichkeiten

Welche Ausbildung die richtige ist, hängt von der*dem späteren Arbeitgeber*in ab - für eine Bewerbung in Frage kommen Buchverlage, Audioverlage oder andere Medienanstalten. Für die Beschreibung der Tätigkeit ist die Größe des Arbeitgebenden ausschlaggebend. In einem kleinen Verlag mit gemischtem Programm wird der*die Lektor*in in der Regel Aufgabengebiete mit übernehmen, die in einem großen Fachverlag mit eigenen Abteilungen besetzt sind: Rechte und Lizenzen, Vertrieb, Presse und Öffentlichkeitsarbeit.

Der Buchmarkt ist kein leichter Arbeitsmarkt. Momentan werden viele Lektorats-Stellen gestrichen oder einfach nicht neu besetzt. Die Konsequenz dieser schwierigen Arbeitsmarktlage ist, dass immer mehr Lektor*innen als Freelancer*innen tätig werden. Wer dennoch eine Festanstellung ergattern konnte, wundert sich, dass die Bezahlung für den akademischen Stellenmarkt eher gering ausfällt. Für viele Absolvent*innen der Geisteswissenschaften ist und bleibt die Branche dennoch das Ziel.

Auch interessant

Technische Redaktion

Technische Redakteur*innen fassen komplizierte Sachverhalte in leicht verständliche Sätze. Damit schlagen Sie jeden Tag eine Brücke zwischen zwei unterschiedlichen Fachgebieten - Technische Redaktion als "Zwitterberuf" zu bezeichnen, führt allerdings zu weit. Mehr >

Fremdsprachen: Sprachen und Beruf

"Ich bin gut in Sprachen." Wie mache ich meine Leidenschaft zum Beruf und wie bringe ich mein Wissen in der Praxis ein? Neben einem Studium auf Lehramt und einer Berufstätigkeit als Übersetzer*in gibt es die klassischen Nischen für Geisteswissenschaftler*innen. Mehr >