Sowohl Lebenswelt als auch Planungs- und Entwicklungsraum
Demografische und soziale Wandlungsprozesse schaffen neue Anforderungen und Bedarfe für die Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitsversorgung in Deutschland. Mit einem steigenden Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen individuellen Lebensbedingungen, Raum und Gesundheit, gewinnen das direkte Wohnumfeld, soziale Netzwerke, Gesundheitstechnologien und die Digitalisierung an Bedeutung. Zudem bewirkt eine Umverteilung finanzieller und personaler Ressourcen im Gesundheitswesen eine Verlagerung der gesundheitlichen Versorgung vom stationären in den ambulanten Bereich.
Gleichzeitig bieten diese Veränderungen aber auch neue Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten für Gesundheitsangebote im häuslichen Umfeld. Genau an dieser Stelle setzt der Studiengang „Gesundheit und Sozialraum“ B.A. an, über den sich die Studierenden dazu qualifizieren, gesunde Lebensbedingungen auf wissenschaftlicher Grundlage zu gestalten und gesundheitliche Teilhabe durch sozialraumorientierte Versorgungskonzepte zu fördern.
Kurzinfo
Abschluss: Bachelor of Arts (B.A.)
Studienform: Teilzeit, berufsbegleitend, Blended Learning
Regelstudienzeit: 8 Semester
Credit Points: 180 ECTS
Studienbeginn: jeweils zum Wintersemester
Inhalte des Studiums
Fragestellungen im Kontext von Gesundheit und Sozialraum beschäftigen sich mit den Lebensbedingungen in Sozialräumen. Mit dem Ziel passgenaue Konzepte zur Förderung von Gesundheit und Chancengleichheit zu entwickeln wird untersucht, wie und wo Menschen wohnen, lernen, arbeiten und ihre Freizeit verbringen und wie sich dies auf ihre Gesundheit und Lebensqualität auswirkt.
Dabei wird analysiert wie Gesundheits- und Versorgungsangebote vor Ort gestaltet sind und ob ein gleichberechtigter Zugang für alle Menschen möglich ist. Dazu werden insbesondere die vorhandenen Ressourcen und Bedarfe von einzelnen Personen und Gruppen in den Blick genommen, die sich zum Beispiel durch gemeinsame Merkmale wie Alter und Geschlecht, gesundheitliche Beeinträchtigungen und Behinderungen sowie durch einen gemeinsamen Wohnort oder gemeinsame Interessen definieren lassen.
So entsteht an der Schnittstelle von Gesundheit und Sozialraum ein innovatives Arbeitsfeld, das mit der Entwicklung und Umsetzung neuer Versorgungskonzepte und mit dem Bedarf eines entsprechend ausgebildeten Personals einhergeht. Dies zeigt sich derzeit z.B. durch den bundesweiten Aufbau von Versorgungszentren und Gesundheitskiosken sowie der zunehmenden Etablierung des Berufsbilds ‚Community Health Nursing‘ in Deutschland.
Gleichzeitig bietet der Sozialraum einen spannenden Ansatz um Gesundheit in und mit verschiedenen Politikfeldern zu verfolgen und StadtGesundheit konsequent zu verfolgen.
Absolvent*innen des Studiengangs Gesundheit und Sozialraum sind dazu in der Lage bestehende Ansätze und Konzepte zur Sozialraumgestaltung wissenschaftlich fundiert aus einer gesundheitsorientierten Perspektive zu erweitern und in aktuellen und zukünftigen Handlungsfeldern zur Anwendung zu bringen. Der Leitgedanke der gesundheitlichen Teilhabe, Vernetzung und Gesundheit in einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung ist dabei konzeptioneller Grundbestandteil ihrer Arbeit.
Im Studiengang GuS werden Wissen und Kompetenzen zu folgenden Inhalten vermittelt:
- Wissenschaftliches Arbeiten, Methoden der sozialraumbezogenen Gesundheitsforschung, Projekt- und Qualitätsmanagement
- Gesundheitskommunikation und Beratungskompetenz
- Soziologie des Sozialraums
- Kommunale Planung, Sozialraumgestaltung und Teilhabe
- Digitalisierung in der gesundheitlichen Versorgung, Medizinische Informations- und Assistenztechnologien
- Grundlagen der Gesundheitswissenschaften
- Gesundheitspsychologie über die Lebensspanne, Gerontologie und Geriatrie
- Rechtliche Grundlagen des Gesundheitssystems
- Gesundheitsökonomie, Gesundheitswesen und Gesundheitswirtschaft
Perspektiven nach dem Studium
Absolvent*innen des Studiengangs Gesundheit und Sozialraum arbeiten u.a. in kommunalen Ämtern und Einrichtungen der gesundheitlichen Versorgung, bei Krankenkassen und Wohlfahrtsverbänden, in Beratungsstellen sowie in der Wohnungswirtschaft in den folgenden möglichen Aufgaben- und Tätigkeitsfeldern:
- Gesundheitsförderung und Prävention
- Quartiersentwicklung und Quartiersmanagement
- Lots*innen im Sozialraum
- Community Health Nursing
- Eingliederungshilfe
- Gesundheits- und Sozialberatung
- Teilhabe- und Pflegeberatung
- Frühe Hilfen und Unterstützungsdienste
- Case- und Entlassmanagement
- Senior*innenarbeit
- Kinder- und Jugendarbeit
Voraussetzungen
Formale Voraussetzungen
Die formalen Voraussetzungen für das Studium sind übersichtlich für Sie zusammengestellt. Bitte klicken Sie auf "Formale Voraussetzungen auf einen Blick"
Persönliche Voraussetzungen
Für ein erfolgreiches Studium ist neben dem fachlichen Interesse an sozialräumlichen und gesundheitsbezogenen Themen auch die Neugier an technischen Möglichkeiten und Innovationen im Rahmen der Gesundheitsversorgung erforderlich. Zudem ist eine Affinität zu digitalen Medien sowie ein geübter Umgang mit digitalen Anwendungen und Plattformen von Vorteil für das Studium im Blended-Learning-Format. Von unseren Studierenden erwarten wir außerdem ein hohes Maß an Engagement sowie die notwendige Disziplin und Selbstständigkeit, die ein Teilzeit- bzw. berufsbegleitendes Studium benötigt.
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