Caritaswissenschaft und Ethik in Freiburg
Der Studiengang Master of Arts "Caritaswissenschaft und Ethik" ist forschungsorientiert und konsekutiv. Caritaswissenschaft dient der theologischen und multidisziplinären Forschung und Reflexion der Theorie und Praxis von Caritas und anderen Formen öffentlicher, freier und privater Wohlfahrtspflege. Ethik stellt den gerechtigkeitstheoretischen Reflexionsrahmen für fundamentale sozialethische Diskurse und situationsbezogene Fragestellungen. Der Studiengang dient der Vermittlung dafür notwendiger theologischer und bezugswissenschaftlicher Kenntnisse und Kompetenzen. Die Studierenden erwerben und vertiefen caritaswissenschaftliche, individual- und sozialethische sowie kommunikative Kompetenzen. Der interdisziplinär angelegte Studiengang vermittelt darüber hinaus Kenntnisse und Kompetenzen in Theorie und Praxis Sozialer Arbeit sowie in Recht und Management im Sozialen und befähigt die Studierenden, theologisch-interdisziplinär fundiert zum Gegenstandsbereich empirisch wie konzeptionell zu forschen.
Ziele
Caritaswissenschaft zielt sowohl auf die Förderung der Caritas der Kirche(n) als auch auf die gerechtigkeitsbasierte Weiterentwicklung öffentlicher, freier und privater Wohlfahrtspflege, der Gesundheits- und Sozialwesen in regionalen und internationalen Kontexten. Dies prägt die Ausbildungsziele und -kompetenzen der caritaswissenschaftlichen Lehrveranstaltungen, des früheren Diplom-Aufbaustudienganges und des 2006 eingerichteten Masterstudienganges Caritaswissenschaft und Ethik. Die Caritaswissenschaft ist wissenschaftstheoretisch eine grundsätzlich interdisziplinär ausgerichtete theologische Disziplin. Sie bringt in Lehre und Forschung Studierende und Lehrende unterschiedlichster wissenschaftlicher Disziplinen in einen fächerübergreifenden Dialog.
Key Facts
Unterrichtssprache: Deutsch ggf. Englisch
Studienbeginn: Wintersemester
Regelstudienzeit: 4 Semester
ECTS-Punkte: 120
Struktur und Studieninhalte
Das Studium der Caritaswissenschaft steht Studierenden aller Fakultäten offen. Voraussetzung für die Immatrikulation in den Masterstudiengang ist ein anerkannter Hochschulabschluss in einem anschlussfähigen Studiengang (mind. BA mit überdurchschnittlichem Erfolg). Innerhalb der theologischen Studiengänge ist Caritaswissenschaft in unterschiedlicher Weise im Curriculum integrierbar: als Wahlpflichtfach wie als Schwerpunktfach und Disziplin, in der die theologische Abschlussarbeit erstellt werden kann.
In Forschung, Lehre und Förderung wissenschaftlichen Nachwuchses verfolgt der Masterstudiengang "Caritaswissenschaft und Ethik" die Absicht, die kirchliche Caritas und das caritative Engagement von Christen – human- und sozialwissenschaftlich wie theologisch-kritisch und konstruktiv zu begleiten. Der Masterstudiengang verfolgt das Ziel, Studierenden aller Fakultäten, aufbauend auf ihrer Basisqualifikation die erforderlichen Kenntnisse und Kompetenzen auf dem Gebiet der kirchlichen sozialen Arbeit zu vermitteln, um Aufgaben in Begleitung und Leitung auf unterschiedlichen Ebenen und Feldern des sozialen Engagements der Kirche(n) authentisch übernehmen zu können, Gesundheits- und Sozialwesen mitzugestalten und die Grundlagen für weiteres caritaswissenschaftliches Forschen und Lehren zu legen.
Zum Studienverlaufsplan für den Master Caritaswissenschaft und Ehtik >
Das Modulhandbuch gibt Auskunft über
- Profil des Studienganges,
- Studieninhalte und -plan,
- Ausbildungs- und Qualifikationsziele,
- Lehr-, Lern- und Prüfungsformen sowie
- einen Überblick über die Inhalte aller Module und Lehrverstaltungen.
Geschichte der Theologischen Fakultät
Die Katholisch-Theologische Fakultät besteht seit der Gründung der Universität Freiburg im Jahre 1457. Eine erste bedeutsame Phase erreichte sie zu Ende des 15. und Beginn des 16. Jahrhunderts, als berühmte Studierende und Lehrer wie der spätere Straßburger Münsterprediger und Reformer Geiler von Kaysersberg, der Elsässer Franziskaner und Dichter Thomas Murner sowie Johannes Eck, einer der profilierten Theologen der Gegenreformation, ihr angehörten. Die bedeutendste Persönlichkeit, die ab 1529 zu ihr zählte, obwohl sie nie Vorlesungen hielt, war Erasmus von Rotterdam, der führende Bibelhumanist nördlich der Alpen. Als vorderösterreichische Landesuniversität blieb Freiburg in der Reformationszeit katholisch. Seit 1586 war die Theologie im Zuge einer Reform in vier Fächer geteilt: Exegese, Dogmatik, Moral- und Kontroverstheologie.
Eine Reihe herausragender Lehrer festigte im Laufe der nächsten Jahrzehnte den Ruf der Fakultät. Unter ihnen sei Bernhard Welte (+1983) genannt, der sich um die Integration neuer philosophischer Ansätze (Phänomenologie) in eine zeitgemäße Religionsphilosophie bemühte und von 1952 - 1973 eine weit über Freiburg hinausgehende Wirkung entfaltete. Exegeten wie Alfons Deissler (+2005) und Anton Vögtle (+1996) trugen dazu bei, die kritische Erforschung der Schrift entscheidend voranzutreiben. Bedingt durch die Entwicklungen innerhalb von Kirche und Gesellschaft bildet die Fakultät längst nicht mehr nur Priesteramtskandidaten und Gymnasiallehrerinnen und -lehrer aus, sondern auch Theologinnen und Theologen im BA- und im Magisterstudium katholische Theologie mit pastoralen und anderen Berufszielen. Die Caritaswissenschaft ermöglicht eine interdisziplinäre Spezialisierung zum Master of Arts (und ggfs. Promotion) auf der Basis von geeigneten BA-Abschlüssen, ähnliches gilt für Studienwege zum MA Interdisciplinary Ethics und MA Religionswissenschaft; auch die weiteren Institute und Einrichtungen der Fakultät bieten die Chance, durch die Vielfalt ihres Angebotes gezielt Spezialstudien in Freiburg zu betreiben.
Zulassung und Einschreibung
Erforderlich sind:
- ein erster Abschluss an einer deutschen Hochschule in einem Bachelorstudiengang der Theologie, der Religions-, Sozial- oder Humanwissenschaften, der Rechts-oder Wirtschaftswissenschaften oder in einem gleichwertigen mindestens dreijährigen Studiengang an einer deutschen oder ausländischen Hochschule
- Kenntnisse der deutschen Sprache, die mindestensdem Niveau B2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen entsprechen
- solide Kenntnisse auf dem Gebiet der Theologie, der Religions-, Sozial- oder Humanwissenschaften oder der Rechts- oder Wirtschaftswissenschaften, nachzuweisen durch eine Abschlussarbeit zu einer entsprechenden Thematik oder fachspezifische Studien-und Prüfungsleistungen mit einem Leistungsumfang von mindestens 25 ECTS-Punkten. Sofern der Bewerber/die Bewerberin geeignete Nachweise hierüber vorlegen kann, genügt es auch, wenn die geforderten Kenntnisse im Rahmen einer beruflichen Tätigkeit in einer karitativen oder diakonischen Einrichtung erworben wurden.
Bewerbungsverfahren
Erster Schritt: Bitte registrieren Sie sich als Bewerber*in im Online-Bewerbungsportal der Universität Freiburg.
Zweiter Schritt: Eingeloggt als registrierte/r Bewerber*in erstellen Sie im Bewerbungsportal einen Bewerbungsantrag für das Fach Master of Arts Caritaswissenschaft und Ethik und laden während dieses Vorgangs alle erforderlichen Dokumente bzw. Nachweise ins Bewerbungsportal hoch. Hinweis: Erlaubt sind nur PDF-Dateien und JPG-Dateien, die Dateigröße darf je Uploadfeld 3 MB nicht überschreiten. Folgende Dokumente sollten Sie zum Upload bereithalten:
- eine Kopie des Zeugnisses des ersten Hochschulabschlusses (falls schon vorhanden),
- eine Leistungsübersicht über alle Studien- und Prüfungsleistungen des ersten Hochschulabschlusses (Transcript of Records), mit Angabe aller Studien- und Prüfungsleistungen sowie der erworbenen Noten und ECTS-Punkte und der aktuellen Durchschnittsnote,
- eine Kopie der Sprachnachweise (nicht erforderlich für Muttersprachler),
- gegebenenfalls geeignete Nachweise über eine berufliche Tätigkeit in einer karitativen oder diakonischen Einrichtung und über die dadurch erworbenen Kenntnisse
- ein in deutscher oder englischer Sprache verfasstes Motivationsschreiben im Umfang von höchstens zwei DIN-A4-Seiten, in dem Sie Ihre persönlichen Beweggründe für die Aufnahme eines Studiums im Studiengang Master of Arts Caritaswissenschaft und Ethik an der Albert-Ludwigs-Universität darlegen,
- einen tabellarischer Lebenslauf in deutscher oder englischer Sprache.
Bewerbungsfrist:
- Erstsemester: 01.06. - 15.07.
- Höhere Semester: Bitte wenden Sie sich an die zuständige Fachstudienberatung
Wissenschaftliche Förderung der Caritas der Kirche und gerechter Gesundheits- und Sozialwesen
Caritaswissenschaft zielt sowohl auf die Förderung der Caritas der Kirche als auch auf die gerechtigkeitsbasierte Weiterentwicklung öffentlicher, freier und privater Wohlfahrtspflege, der Gesundheits- und Sozialwesen in regionalen und internationalen Kontexten. Dies prägt die Ausbildungsziele und -kompetenzen der caritaswissenschaftlichen Lehrveranstaltungen des Masterstudienganges Caritaswissenschaft und Ethik, dessen ursprüngliche Einrichtung schon 1925 in der Absicht erfolgte, die kirchliche Caritas und das caritative Engagement von Christen human- und sozialwissenschaftlich wie theologisch-kritisch und konstruktiv zu begleiten.
Der Masterstudiengang verfolgt das Ziel, Studierenden aller Fakultäten, aufbauend auf ihrer Basisqualifikation die erforderlichen Kenntnisse und Kompetenzen auf dem Gebiet der kirchlichen sozialen Arbeit zu vermitteln, um Aufgaben in Begleitung und Leitung auf unterschiedlichen Ebenen und Feldern des sozialen Engagements der Kirche(n) authentisch übernehmen zu können, Gesundheits- und Sozialwesen mitzugestalten und die Grundlagen für weiteres caritaswissenschaftliches Forschen und Lehren zu legen.