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Wissenschaftliches Arbeiten: So machst Du alles richtig!

Wer studieren möchte, wird um das Thema wissenschaftliches Arbeiten nicht herumkommen. Je früher Du lernst, worauf es dabei ankommt und wo die Tücken liegen, desto besser und leichter wirst Du Deine Hausarbeiten oder Deine Bachelor- bzw. Masterarbeit schreiben. Wenn Du noch nicht verinnerlicht hast, worum es geht, besteht die Gefahr, dass Dir unabsichtlich ein Fauxpas passiert. Meistens ist es keine böse Absicht, sondern Nachlässigkeit, die sich im Schreibprozess einschleicht. Was kannst Du machen, damit Dir das nicht passiert?

Was ist wichtig beim wissenschaftlichen Arbeiten?

Die Themenbereiche, die Du im Griff haben solltest, heißen: Literaturrecherche, Zitieren und die dazugehörigen Quellen richtig belegen. Dann ist Deine Arbeit formal korrekt und Du brauchst keine Angst vor einem Plagiat zu haben. Viele Student*innen plagiieren aus Versehen, weil sie im Umgang mit wissenschaftlicher Literatur nicht vertraut sind, sich mit den Zitierregeln nicht auskennen bzw. nicht wissen, wann und wo sie Quellen und Fußnoten in der Bachelorarbeit einfügen müssen.

Ein Plagiat kann schnell entstehen. Besonders, wenn unter Zeitdruck gearbeitet wird oder wenn Du das Copy-Paste-Prinzip anwendest – das zugegebenermaßen alle immer wieder mal gerne verwenden.

Du kennst diese Vorgehensweise sicherlich ebenfalls: Zuerst werden alle wichtigen Informationen zur Übersicht aus unterschiedlichen Onlinequellen in ein Word-Dokument kopiert. Dann werden sie sinnvoll angeordnet und Du schreibst Deine eignen Gedanken dazu. Die Textpassagen aus der Fachliteratur sind in der Regel so gut formuliert, dass Dir erst mal nichts Besseres einfällt und dann ist es passiert: Du hast den Überblick über eigene Formulierungen und kopierte Textpassagen verloren.

Quellen systematisch organisieren

Die Aufgabe beim wissenschaftlichen Arbeiten ist es, Sachverhalte in Deinen eigenen Worten wiedergeben und Gedankengut aus anderen Informationsquellen als solches kenntlich machen. Wenn Du Dich mit einem Thema kritisch auseinandergesetzt hast, kannst Du die Fachliteratur auch in eigenen Worten wiedergeben. Das heißt aber auch, wenn Du etwas nicht selbstständig formulieren kannst, hast Du es inhaltlich noch nicht vollends verstanden.

Literaturverwaltungsprogramme wie Zotero, Citavi, Mendeley, RefWorks oder EndNote sind hilfreich, um nicht in die Copy-Paste-Falle zu geraten. Mithilfe dieser Programme kannst Du Deine Quellen organisieren und Du kannst in Word und auch anderen Programmen, per Mausklick einen Verweis hinter Paraphrasen und Zitaten einfügen. Außerdem gibt es die Funktion, automatisch ein Literaturverzeichnis zu erstellen.

Zitierregeln richtig anwenden

Wenn Du Texte im originalen Wortlaut übernimmst, ist es unverzichtbar, dass Du diese mit Anführungszeichen versiehst und als Zitate kenntlich machst. Gibst Du den Inhalt in eigenen Worten wieder, ist es ausreichend, auf den*die Autor*in zu verweisen. Auch wenn das eine auf den ersten Blick eher langweilige Angelegenheit ist, sind die Zitierregeln der Grundbaustein einer jeden wissenschaftlichen Arbeit.

Bist Du noch unsicher, was Du alles wie belegen musst und was nicht, dann lies Dir ein paar Fachartikel zum Thema Zitieren durch und schau Dir die Regelungen Deiner Hochschule an. Auf diese Weise bekommst Du schnell ein Gespür dafür, wie Du vorzugehen hast, was Du belegen musst und was als Allgemeinwissen gilt.

Plane Dein Vorhaben

Lasse Dir genügend Zeit! Ein häufiger Grund für Plagiate ist der Zeitdruck. Wegen schwacher Vorarbeit das Bestehen einer wissenschaftlichen Hausarbeit oder Abschlussarbeit zu riskieren, ist unnötig. Mit etwas Organisation und Sorgfalt kannst Du der Plagiatsfalle ganz leicht aus dem Weg gehen.

Selbst wenn Du einfachheitshalber viele Copy- und Paste-Stellen in Deiner Arbeit eingearbeitet hast. Auch dann kannst Du den Text noch überarbeiten. Richtig gut wird er, wenn Du ihn mehr als einmal überarbeitest. Wer eine Nacht über das Geschriebene schläft, bekommt Abstand.

Liest Du einen spannenden oder gut formulierten Absatz, notiere dir alle Details zur Literatur bzw. benutze die bereits erwähnte Literaturverwaltung. Du kannst auch Zitate und Paraphrasen in Deinem Word-Dokument farblich markieren und in einem Kommentar die Informationsquelle notieren.

Wie kannst Du ein Plagiat vermeiden?

Verinnerliche diese Checkliste, um Plagiate in Deinem Studium zu vermeiden:

  • Mache Dich vertraut mit den Zitierregeln und der Zitierweise an Deiner Hochschule
  • Versuche immer gleich sofort Deine eigenen Worte zu verwenden und wenn Du Schwierigkeiten dabei hast, schlafe eine Nacht darüber
  • Nutze die Kommentarfunktion, z. B. in Word, um Zitate den richtigen Quellen zuzuordnen
  • Trenne selbstformulierte Textpassagen mit Hilfe von Farbe oder einer anderen Schriftart von Copy-und-Paste-Abschnitten
  • Organisiere Deine Quellen mit Hilfe von Literaturverwaltungsprogrammen
  • Verwende keine Textabschnitte oder komplette wissenschaftliche Arbeiten, welche Du bereits veröffentlicht hast
  • Überprüfe Deine Arbeit vor der Abgabe der Arbeit selbst noch einmal:
    Was hast Du selbst geschrieben?
    Von wo hast Du was übernommen?
    Hast Du die Quelle korrekt im Text und im Literaturverzeichnis angegeben?

 

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