Was muss ein Material können? Das wissen Werkstofftechniker, denn sie sind Experten für Materialien. Das Werkstoffe überall zum Einsatz kommen, sind sie gefragt am Arbeitsmarkt. Kreativität und Innovation sind in diesem Berufsfeld hilfreiche Eigenschaften. Mehr >
Verfahrenstechnik: Die Ingenieurwissenschaft der Stoffumwandlung
"Zerkleinern, Filtrieren, Gären…" Wo Produktionsgüter erzeugt werden, sind die Verfahrenstechniker nicht weit. Sie sind die Experten für die Entwicklung der Methoden und der Anlagen, welche die Umwandlungsprozesse durchführen.
Verfahrenstechnik bezeichnet alle technischen Prozesse, in denen aus einem Rohmaterial oder –stoff ein Produkt hergestellt wird, das nach Art, Eigenschaft und Zusammensetzung verändert ist. Aus Rohöl können zum Beispiel Kunststoffe, Farben, Lacke aber auch Medikamente hergestellt werden. Zwischen dem fertigen Produkt und dem Rohstoff steht die Verfahrenstechnik. In der Produktpalette der Verfahrenstechniker sind neben Arzneimitteln und Farben auch Düngemittel, Klebstoffe, Flüssigkristalle, Treibstoffe (Benzin, Diesel), Kosmetika, Milchprodukte, Papier und sogar Zucker zu finden.
Umsetzung von naturwissenschaftlichem Wissen
Die Verfahrenstechnik arbeitet Hand in Hand mit den Naturwissenschaften. Die Themen sind die gleichen - allerdings ist der Blickwinkel ein völlig anderer. In der Verfahrenstechnik geht es nicht um das Offenlegen von Zusammenhängen, sondern darum, die Erkenntnisse technisch nutzbar zu machen.
Im Bereich "Nachwachsende Rohstoffe" oder "Nachhaltige Energiesysteme" können sich Studierende auf zum Beispiel auf Anlagen spezialisieren, die auf erneuerbare Energien ausgerichtet sind. Dabei geht es vor allem um Biogas-, Windkraft- und Solarenergie-Anlagen sowie die Herstellung von Ersatzbrennstoffen wie z. B. Biokraftstoffe.
Doch auch das Recycling von Abfällen fällt in den Aufgabenbereich der Verfahrenstechnik. Ein buntes Spektrum an Tätigkeitsfeldern, für das ein gutes Allgemeinwissen gefragt ist. Je nach Hochschule (FH oder Technische Universität) gibt es unterschiedliche Spezialisierungen.
Breites Grundwissen ist gefragt
Das Grundlagenstudium ist deshalb sehr breit angelegt: Mathematik, Mechanik, Physik, Chemie, aber auch Statik, Datenverarbeitung, Werkstoffe, Thermodynamik und Strömungslehre – Das sind die Fächer, die auf dem Lehrplan stehen. Im späteren Studienverlauf kommen dann Vertiefungen wie Apparatetechnik, thermische Wärmelehre, Umweltschutztechnik, Prozess- und Anlagentechnik auf die Studierenden zu. Betriebswirtschaftslehre oder technische Kommunikation auf Englisch runden den Curriculum ab.
Wo gibt es Jobs?
Das Know-how der Verfahrenstechniker ist branchenneutral. Das ist ein Vorteil bei der Jobsuche, denn damit ist der Beruf wenig abhängig von Konjunkturschwankungen, den die diversen Branchen unterliegen.
Tätigkeiten sind in folgenden Branchen denkbar:
- Pharmaindustrie, Biotechnologie
- Energie- und Kraftwerkstechnik
- Chemie- und Kunststoffindustrie
- Lebensmittel: Nahrungs- und Genussmittel
- Dünge- und Pflanzenindustrie
- Waschmittel und Kosmetik
- Engineering und Anlagenbau
- Papier-, Zement-, Glas- und Stahlindustrie
Arbeitsbereiche können je nach persönlichen Präferenzen in der Produktion, der Forschung und Entwicklung, in der Planung und dem Projektmanagement oder im Vertrieb liegen.