Ökologisches Bewusstsein, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit: In industriellen Bereichen unverzichtbar.
Die Innovationen in diesem Bereich sind vielgestaltig und spannend. Stellvertretend seien hier nur die wirtschaftliche Gewinnung und die effektive Nutzung pflanzlicher Rohstoffe wie Öle und Fette, Stärke, Cellulose und Fasern und deren Verarbeitung zu Biowerkstoffen, Wasch- und Reinigungsmitteln, Schmier- und Hydraulikflüssigkeiten, Bioenergieträgern, Phytopharmaka u.a. bis hin zur ökologischen und energiebewussten Entwicklung modernster Bioraffinerien genannt.
Genau dafür befähigt der praxisnahe Bachelorstudiengang Technologie Nachwachsender Rohstoffe in der Abteilung Bioverfahrenstechnik (Fakultät II Maschinenbau und Bioverfahrenstechnik) der Hochschule Hannover engagierte junge Menschen.
Ziel des Studiums ist die Vermittlung von Fähigkeiten auf den Gebieten der Erzeugung, Verarbeitung und des Einsatzes Nachwachsender Rohstoffe, der Naturwissenschaften (Mathematik, Informatik, Physik, Botanik, Biotechnologie, Chemie, Mikrobiologie), der Technik (Pflanzenproduktion, Verfahrenstechnik, Anlagenprojektierung, Projektmanagement, ...) sowie der Wirtschaftswissenschaften (Betriebswirtschaftslehre, Marketing, Personalführung, ...). Die Studierenden werden hierdurch auf ihre Berufstätigkeit vorbereitet und es werden ihnen die dafür erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Methoden so vermittelt, dass sie auf wissenschaftlicher Grundlage methodisch und selbständig jederzeit weitere Erkenntnisse erarbeiten und diese anwendungsbezogen einsetzen können. Im Studium werden die für die betriebliche Praxis notwendigen Methoden und das Fachwissen anwendungsorientiert vermittelt.
In das Studium integrierte Projekte und die Praxisphase haben das Ziel, studiengangs- und fächerübergreifendes Denken sowie soziale Kompetenz zu fördern. Das Studium befähigt, bereits erworbenes Wissen selbständig zu erweitern und problemorientiert in die Praxis umzusetzen. Die Absolventinnen und Absolventen sind in der Lage, ihre Kenntnisse auf Problemstellungen aus der Praxis zu übertragen.
Aufbau:
Die Studiengänge sind modular aufgebaut. Ein Modul erstreckt sich in der Regel über ein Semester, beinhaltet eine oder mehrere Veranstaltungen und wird auf Veranstaltungs- oder Modulebene abgeprüft. Jedem Modul ist eine Anzahl von Credits (auch Leistungs- oder Kreditpunkte) als Maß für den durchschnittlichen Studienaufwand zugeordnet sowie eine Anzahl von Semesterwochenstunden (SWS) als Maß der Präsenzstunden pro Studienwoche.
Credits werden nur anerkannt, wenn alle Prüfungsleistungen eines Moduls erfolgreich abgelegt wurden. Nach dem European Credit Transfersystem (ECTS) werden für ein Semester in der Regel 30 Credits vergeben. Ein Credit entspricht einem durchschnittlichen Studienaufwand von 30 Zeitstunden.
Der Beginn des Studiums erfolgt jeweils zum Wintersemester, Bewerbungsschluss ist der 01. September.
1. Studienabschnitt: Grundlagen
1. + 2. Semester: Natur- und Ingenieurwissenschaftliche Grundlagen, BWL, Soft Skills
Während des 1. Studienabschnittes ist es noch möglich, die Studienrichtung innerhalb der Abteilung Bioverfahrenstechnik zu wechseln:
Milchwirtschaftliche Lebensmitteltechnologie an der HS Hannover studieren
Lebensmittelverpackungstechnologie an der HS Hannover studieren
2. Studienabschnitt: Fachspezifische Inhalte
3. + 4. + 6. Semester: Verfahrenstechnik
- Stoffliche und energetische Nutzung Nachwachsender Rohstoffe
- Pflanzliche Produktion und Pflanzliche Rohstoffe
- Biotechnologie und technische Mikrobiologie
- Wahlpflicht- bzw. Wahlmodule (mindestens 29 Credits)
5. Semester: Projektarbeit und Praxisphase in Betrieben oder alternativ auswärtiges Studium
Das 5. Semester lässt sich flexibel gestalten und bietet folgende Möglichkeiten:
a) Auswärtiges Studium: Die Studierenden haben die Option, dieses Semester an einer in- oder ausländischen Hochschule durchzuführen. Der vorherige Abschluss eines Learning Agreements ist notwendig und führt zu 30 Credits bei bestandenen Prüfungsleistungen.
b) Projektarbeit und Praxisphase: Die Projektarbeit und die Praxisphase erbringen jeweils 15 Credits. Die Studierenden können in der Projektarbeit und in der Praxisphase ein Unternehmen kennen lernen bzw. in Verbindung mit der Praxisphase im 7. Semester eine aufwendigere Themenstellung bearbeiten.
7. Semester: Praxisphase und Bachelorarbeit
Im ersten Studienabschnitt (1. + 2. bzw. 3. Semester) werden vor allem Grundkenntnisse vermittelt.
Im zweiten Studienabschnitt (3. – 7. Semester) sind neben Pflichtmodulen auch Wahlmöglichkeiten vorhanden. Aus dem Angebot müssen je nach individueller Schwerpunktsetzung Module mit entsprechenden Credits ausgewählt werden, so dass mindestens 210 Credits erhalten werden.
Die Noten der Pflicht-, Wahlpflicht- und Wahlmodule gehen in gewichteter Form in die Gesamtnote der Bachelorprüfung ein.
Praxisphasen
Die Praxisphasen sind zwei betreute Pflichtmodule im 5. und 7. Semester, welche in der Regel in einem Unternehmen, aber auch in Forschungseinrichtungen absolviert werden. Die Studierenden wenden das im Studium erworbene Wissen sowie die erlangten Fähigkeiten in der Praxis an. Die Bewertung basiert auf einem Bericht und einer Präsentation. Die Praxisphase im 5. Semester bietet zudem die Möglichkeit eines auswärtigen Studiensemesters. Die Praxisphase im 7. Semester soll nach Möglichkeit in Zusammenhang mit der Bachelorarbeit stehen, die im Anschluss bearbeitet wird.
Bewerbung:
Du hast Interesse an Naturwissenschaften und kannst Dich für Technik begeistern? Du bist kreativ und möchtest Produkte entwickeln, an die heute noch keiner zu denken wagt?
Dann bringst du die perfekten Voraussetzungen für ein Studium der Technologie nachwachsender Rohstoffe mit. Hier findest Du alle Informationen zu Deiner Bewerbung und den Zulassungsvoraussetzungen.
Bewerbungsvoraussetzungen:
Zum Studiengang existiert kein Numerus Clausus. Die grundlegende Zulassungsvoraussetzung für das Bachelor Studium ist das Vorliegen einer Hochschulzugangsberechtigung. Dazu zählen:
- Allgemeine Hochschulreife
- Fachgebundene Hochschulreife
- Fachhochschulreife
- Eine gleichwertige, anerkannte Zugangsberechtigung
Ein Vorpraktikum ist nicht erforderlich.
Start immer zum Wintersemester
Bewerbungsschluss: 01.09. eines Jahres
Während des 1. Studienabschnittes ist es noch möglich, die Studienrichtung innerhalb der Abteilung Bioverfahrenstechnik zu wechseln (siehe Aufbau)
Hier geht es zum Bewerbungsportal >
Welche Jobaussichten erwarten die Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Technologie Nachwachsender Rohstoffe?
Das Studium bereitet auf folgende Tätigkeiten vor:
Biorohstofferzeugende oder -gewinnende Industrie, z.B.:
- Pflanzenzucht
- Landmaschinenhersteller
- Pflanzenaufbereitung
Biorohstoffverarbeitenden Industrie, z.B.:
- chemische Industrie
- Lack- und Farbindustrie
- Papier- und Verpackungsindustrie
- Automobilindustrie
- Kunststoffindustrie
- Kosmetik und Pharmaindustrie
- Materialforschung und –entwicklung
- Biotechnologie
- Biomassekonversion zur energetischen Nutzung
Apparate- und Anlagenbau, z.B.:
- Planung und Bau von Produktionsanlagen
- Neuentwicklung von Maschinen und Verarbeitungsverfahren
- Entwicklung und Validierung von Anlagenkomponenten oder Prozessen
- Vertrieb
- Behörden, Verbände, Normungsausschüsse u.ä.