Interdisziplinarität mit Schwerpunkten in Materialwissenschaft und Werkstofftechnik
Die olympischen Spiele und die Paralympics haben einmal mehr die Bedeutung exzellenter Geräte und Ausrüstungen für sportliche Höchstleistungen gezeigt. Deren Entwicklung und Bau erfordern eine Kombination aus fundierten ingenieurwissenschaftlichen mit anatomischen und physiologischen, sportwissenschaftlichen und praktischen Kenntnissen. Hier setzt die Ausbildung zum Sportingenieur an. Er lernt, spezifische Material- und Werkstoffeigenschaften in Kombination mit Mess- und Diagnosemethoden passgenau für Anwendungen im Bereich des Leistungssports, des Freizeitsports sowie dem Präventions- bzw. Rehabilitationssport zu nutzen und einsetzen.
Überblick
Typ: Bachelor-Studiengang
Dauer: 6 Semester
Unterrichtssprache: Deutsch
Abschluss: Bachelor of Science (B.Sc.)
Zulassungsvoraussetzung: Hochschulzugangsberechtigung
Studienbeginn: Eine Zulassung ist nur im Wintersemester möglich!
Akkreditierung: Urkunde ASIIN, EUR-ACE-Bachelor
Aufbau des Studiums
Der 6-semestrige Bachelorstudiengang Sportingenieurwesen kombiniert ingenieurwissenschaftliche mit sport- wissenschaftlichen Disziplinen. Er hat interdisziplinären Charakter und vermittelt in den ersten vier Semestern weitgehende Grundkenntnisse in Physik, Chemie, Mathematik, Informatik, Materialwissenschaft und Werkstofftechnik, Maschinenbau, Elektrotechnik und Technischer Mechanik. Im 5. Semester sind eine interdisziplinäre Projektarbeit sowie ein sportingenieurwissenschaftliches Industriepraktikum vorgesehen. Konstruktionslehre, Mess- und Regelungstechnik sowie Sport- und Rehatechnik bilden weitere Schwerpunkte, ebenso eine Einführung in die Sportwissenschaft, Biomechanik sowie Sportgeräte und Materialien und deren Anwendung in der Praxis.
- ingenieurwissenschaftliche Grundlagen
- Materialwissenschaft und Werkstofftechnik
- Anatomie und Physiologie
- Sportwissenschaftliche Grundlagen
- Sportgeräte und Materialien sowie deren Anwendung
- Sport- und Rehatechnik
- Wahlpflichtmodule und Wahlpflichtpraktikum Sportingenieurwesen
- Interdisziplinäre Projektarbeit und Bachelorarbeit
- Sportpraxis für Sportingenieure
Industriepraktikum
Das Industriepraktikum beträgt 20 Wochen und ist aufgeteilt in ein Vorpraktikum (VP) von 8 Wochen - vor Studienbeginn - und ein Fachpraktikum (FP) von 12 Wochen.
Detailinformationen zu den Tätigkeitsbereichen befinden sich in den Praktikumsbestimmungen für den B.Sc. Sportingenieurwesen.
Teilzeitstudium
Der Bachelorstudiengang Sportingenieurwesen kann auch in Teilzeit studiert werden. Näheres zu den Voraussetzungen, Ausgestaltung und Rechtsfolgen eines Teilzeitstudiums regelt die "Ordnung zur Regelung des Teilzeitstudiums (TzO)" der Technischen Universität Clausthal in der aktuell geltenden Fassung.
Vor der Beantragung und Aufnahme eines Teilzeitstudiums ist ein Beratungsgespräch bei dem zuständigen Teilzeitstudienkoordinator verpflichtend zu führen. Während dieses Beratungsgesprächs vereinbart der Teilzeitstudienkoordinator in Absprache mit der/dem Studierenden einen individuellen Studienplan (Learning Agreement) für das Teilzeitstudium.
Berufsbild und Arbeitsmarkt
Die Entwicklung funktioneller, nachhaltiger Materialien gewinnt zunehmend an Bedeutung. So bieten z. B. die großen Sportartikelhersteller ein breites Aufgabenspektrum im Bereich der Forschung und Entwicklung. Dabei kommt dem Bereich Werkstofftechnik als Grundlage für die Entwicklung neuer Produkte eine zentrale Rolle zu. Das gilt sowohl für Sport- als auch für Rehabilitationstechniken. Sportingenieure können sich in der Regel nach einer Weiterbildung zum Sachverständigen zertifizieren lassen und anschließend als Gutachter oder Prüfer für Sportgeräte oder Sportinfrastruktur arbeiten. Interessante Arbeitsmöglichkeiten können auch Trainingszentren für den Leistungs- bzw. Rehasport bieten.
Eine externe Arbeitsmarktanalyse zeigt, dass Absolventen des Studiengangs Sportingenieurwesen durch die breitgefächerte Ausbildung vielfältige Einsatzmöglichkeiten, zum Beispiel bei der Entwicklung und Herstellung von Sportgeräten und Materialien, haben.
- Entwicklung von Sportgeräten und Materialien bzw. Rehabilitationstechnik
- Orthetik und Prothetik
- Materialprüfungen bei Sport- und Rehatechnik
- (Weiter-)Entwicklung von Analyseverfahren im Sport
Hochschulzulassung
Für ein Bachelor-Studium an der TU Clausthal benötigen Sie allgemeine Hochschulzugangsberechtigung. Dies ist zwar typischer Weise das Abitur, nach der NHG-Novelle 2010 ist ein Studium jedoch nicht nur mit dem Abitur möglich.
Das Niedersächsische Hochschulgesetz kennt neben dem Abitur noch einige weitere Formen der Hochschulzugangsberechtigung, so kann z.B. auch ein fachlich passendes Fachabitur, ein Fachhochschulabschluss oder ein Abschluss als Meister oder Techniker zum Studium an einer Universität berechtigen. Falls Sie Fragen zur Hochschulzulassung haben, so wenden Sie sich bitte an die Studienberatung.
Bitte beachten Sie, dass Sie für einige Studiengänge vor Antritt des Studiengangs ein Praktikum absolvieren müssen.
Keine Zulassungsbeschränkungen für Bachelor-Studiengänge
Für das Bachelor-Studienangebot der TU Clausthal bestehen zurzeit keine Zulassungsbeschränkungen, also kein Numerus Clausus oder ähnliches. Die Bewerbung auf einen Studienplatz erfolgt direkt bei der TU Clausthal, es erfolgt keine Vergabe der Studienplätze über eine zentrale Vergabestelle. Wenn Sie über eine Hochschulzugangsberechtigung verfügen, führt damit das fristgerechte Absenden einer vollständigen Bewerbung automatisch zu einer Zulassung.
Master-Studiengänge
Die Angaben auf dieser Seite beziehen sich auf die an der TU Clausthal angebotenen Bachelor-Studiengänge. Um einen Master-Studiengang zu studieren, müssen Sie über einen Bachelor-Abschluss verfügen und ggf. weitere Zulassungskriterien, die bei dem jeweiligen Master-Studiengang angegeben sind, erfüllen.
Das Besondere des Studiengangs in Clausthal
Das Besondere des Studiengangs Sportingenieurwesen, ist seine Interdisziplinarität mit Schwerpunkten in Materialwissenschaft und Werkstofftechnik und der Praxisbezug, beispielsweise bei der Anwendung von Sportgeräten und Materialien. Die kleine Hochschule bietet eine gute Betreuung und Zusammenarbeit mit regionalen Firmen der Sport- und Rehatechnik. Zudem gibt es sehr gute Sportmöglichkeiten im Rahmen des Hochschulsports, z. B. auch am TU-Bootshaus, und in der schönen Harzer Natur.