"Zerkleinern, Filtrieren, Gären…" Wo Produktionsgüter erzeugt werden, sind die Verfahrenstechniker nicht weit. Sie sind die Experten für die Entwicklung der Methoden und der Anlagen, welche die Umwandlungsprozesse durchführen. Mehr >
Bioingenieurwesen
Der Bioingenieur ist der Experte, wenn es um die technische Umsetzung von Bio-Prozessen im Labor geht. Wie verhalten sich Mikroorganismen und auf welche Weise kann ich diese besonders nutzbringend einsetzen? Das ist eine typische Frage für Absolventen. Neben einem hohen technischen Know-how ist auch Einfallsreichtum von ihnen gefragt.
Ein sehr einfaches Beispiel für die Anwendung eines biotechnischen Verfahrens ist die Herstellung von Jogurt oder Wein. Mit Hilfe der Milchsäure- bzw. der alkoholischen Gärung wird ein neues Lebensmittel hergestellt. Bioingenieurwesen ist ein Wissenschaft, die darauf abzielt, Erkenntnisse aus den Biowissenschaften technisch umzusetzen.
Dieses umfangreiche Know-how über Zellkulturen, Enzyme und Mikroorganismen und ihre Wirkungsweise macht einen Bioingenieur zum Fachmann, wenn es um die Entwicklung von völlig neuartigen Produkten geht. In jüngster Zeit hat aber nicht nur die Lebensmittel- und Nahrungsmittelindustrie von den Entdeckungen der Biochemie und der Molekularbiologie profitiert.
Eine interdisziplinäre Ausbildung für ein breites Tätigkeitsfeld
Biotechnisches Wissen ist in den unterschiedlichsten Branchen gefordert: in der chemischen und pharmazeutischen Industrie (Medikamente), in der Umwelttechnik (Regenerative Energien) und in der Land- und Forstwirtschaft. Viele Einsatzbereiche für eine interdisziplinäre Ausbildung.
Wichtige Grundlagen für die Arbeit eines Bioingenieurs sind neben der Biologie auch Chemie, Mathe und Physik. Die technischen Grundlagen seiner Arbeit findet er in den Ingenieurwissenschaften (Verfahrenstechnik, Mechanik, Konstruktion von Anlagen und Apparaten)
Es gibt Vorlesungen zu den unterschiedlichsten Themengebieten: An der Uni Dortmund werden zum Beispiel im Grundstudium die notwendigen Grundlagen der Mathematik, Physik, Anorganischen, Organischen und Bio-Chemie, der Mechanik, der Werkstoffkunde, der Thermodynamik, der Strömungslehre und der Mikrobiologie vermittelt. Im Hauptstudium gibt es dann Lehrveranstaltungen in den bioingenieur-spezifischen Fachgebieten (Technische Chemie, Verfahrenstechnik, Bioreaktionstechnik, Bioverfahrenstechnik, Biophysik/Molekularbiologie, Apparate biotechnologischer Prozesse sowie die Möglichkeit, zwischen der Vertiefungsrichtung Bioprozesstechnik und Biotechnologie zu wählen
Ebenfalls gefragt: Einfallsreichtum
Wer also an einem Studium interessiert ist, dass viel mit Technik und Naturwissenschaft zu tun hat und dennoch Einfallsreichtum und ein gewisses Maß an Kreativität erfordert, um neue Lösungen zu finden, der ist hier richtig. Das Studium des Bioingenieurwesens verbindet zwei sogenannte Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts: Die Biotechnologie und die Bioverfahrenstechnik. Den Absolventen in diesen zukunftsorientierten Gebieten werden gute berufliche Perspektiven voraus gesagt.